Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Forschungskreuzer Saumarez

Forschungskreuzer Saumarez

Titel: Forschungskreuzer Saumarez
Autoren: Kenneth Bulmer
Vom Netzwerk:
kehrte er zurück und nickte McGilligan zu.
    Die erste Detonation riß gewaltige Felsstücke aus dem Wall und schleuderte sie hoch in die Luft. Der Boden unter ihren Fü-
    ßen zitterte. Staub wälzte sich einer braunen Wolke heran.
    „Sie hat sich nicht bewegt – Gott sei Dank“, bemerkte Tait.
    „Ich bereite jetzt die zweite Sprengung vor“, sagte McGilligan.
    Tait kehrte in die OUTRIDER zurück. Er hatte das Gefühl, sich wieder bei Leaburg sehen lassen zu müssen. Der Kommandant der COURAGEOUS hatte sich merklich erholt, obwohl er noch immer an das Bett gefesselt blieb.
    „Was soll der Lärm bedeuten, Tait?“ fragte er erregt. „Werden wir angegriffen?“
    „Nein, wir werden nicht angegriffen. Es ist etwas anderes.“
    Und Tait erklärte dem kranken Kommandanten die Situation.
    Leaburg entgegnete:
    „Es ist völlig sinnlos, was Sie machen, Tait. Ich habe mir die Oberfläche genau angesehen, bevor wir aufschlugen. Sie werden niemals die benötigten Teile durch Wald und Steinwüste transportieren können. Es ist völlig unmöglich!“ Er sank in die Kissen zurück. In seinen Augen flackerte ein unstetes Feuer.
    „Ich verbiete Ihnen hiermit, dieses wahnwitzige Unternehmen weiter durchführen zu wollen, das nur Ihrem eigenen Geltungs-bedürfnis dient. Sie funken sofort die SAUMAREZ an und bitten um Hilfe. Und dann warten Sie, bis diese eintrifft.“
    129

    „Aber – das Ultraradio ist außer Betrieb und …“
    „Ich habe mit Mister Keyes gesprochen. Ein guter Offizier, Tait. Er hat alles unter Kontrolle.“
    Leaburgs Augen glänzten. Tait blieb stumm. Stan Keyes war der Erste Offizier der COURAGEOUS gewesen. Was von ihm übrig geblieben war, hatten sie längst begraben.
    Barttlet trat ein und winkte Tait zu. Wortlos verließ dieser darauf den Raum.
    „Er muß verrückt geworden sein. Doc. Spricht von …“
    „Tait! Sehen Sie sich Ihre Hände an! Narben und Wunden.
    Wenn Sie so weitermachen, sind Sie bald zu nichts mehr zu gebrauchen.“
    „Die Männer sehen alle so aus …“
    „Ich werde Sie verbinden, eher lasse ich Sie nicht zu Jinty.
    Und noch etwas: haben Sie schon daran gedacht, was geschehen wird, wenn wir wirklich lebend hier herauskommen? Leaburg wird das Verdienst für sich in Anspruch nehmen und Sie wegen Befehlsverweigerung vors Kriegsgericht bringen. So schlägt er zwei Fliegen mit einer Klappe.“
    „Das ist ja absurd …“
    „Vergessen Sie nicht, was ich Ihnen sagte.“
    „So ein Unsinn – oh! Das tut weh, Doc. Dieser Leaburg …“
    „Jede Minute, in der er nicht schläft, erteilt er Befehle. Ich gebe ihm schon genug Schlafmittel. Mehr ist unmöglich. Aber ich kenne Männer wie ihn. Sobald wir in Sicherheit sind, wird er wieder normal werden. Seine Erinnerung wird ihm vorspie-geln, er sei es gewesen, der alles veranlaßt habe. Seiner Meinung nach gebührt ihm dann auch die volle Anerkennung, wenn es uns gelingt …“
    „Es wird uns gelingen, Doc!“
    130

    Doc Barttlet war mit dem Verbinden fertig.
    „Hören Sie, Doc, halten Sie mir Leaburg noch ein oder zwei Tage vom Hals. Wir haben nicht mehr viel Zeit, das fühle ich.
    Meine Knochen sind wie gerädert und schmerzen bei der geringsten Berührung. Den Leuten geht es nicht anders. Ich muß mich um die Sprengungen kümmern. Erfinden Sie Ausreden, wenn Leaburg nach mir fragt. Ich werde nicht kommen, wenn er mich zu sehen wünscht.“
    Doc sah Tait scharf an.
    „So, Sie fühlen sich müde? Kommen Sie mit!“
    Er nahm den Kommandanten bei der Hand und zog ihn mit sich durch die leeren Korridore des Schiffes. In seiner Kabine angelangt, öffnete der Arzt einen Wandschrank und holte einen Blechkasten daraus hervor. Er hob den Deckel ab und nahm einen runden, flachen Kuchen in die Hand, den er Tait trium-phierend in die Hände drückte.
    „Sie sind der Kommandant und dürfen auf keinen Fall zu-sammenklappen, Tait. Dies ist ein Nährkuchen, den ich von dem Mehl gebacken habe. Ich habe ihn für eine Gelegenheit wie diese aufbewahrt.“
    „Hören Sie Doc – ich will nicht besser behandelt werden wie jeder andere von uns. Was die anderen aushalten, halte ich auch aus. Nein, Doc, teilen Sie den Kuchen gerecht auf. Mehr will ich nicht.“
    Doc wurde wütend und brüllte ihn an:
    „Sie sind der Kommandant dieses Schiffes, aber ich bin immer noch der Arzt. Ich möchte die Erde wiedersehen! Das aber werde ich nur, wenn Sie gesund bleiben. Um also zur Erde zu gelangen, muß ich dafür sorgen, daß Sie nicht zusammenbrechen.“ Er nahm
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher