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Fly Me To The Moon - In seinem Bann 1: Erotischer Liebesroman (German Edition)

Fly Me To The Moon - In seinem Bann 1: Erotischer Liebesroman (German Edition)

Titel: Fly Me To The Moon - In seinem Bann 1: Erotischer Liebesroman (German Edition)
Autoren: Anaïs Goutier
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setzen?«
    Die Frage war an mich gerichtet.
    Verdattert bejahte ich.
    »Danke sehr, Frau Dr. Lauenstein?« Er intonierte es als Frage, dennoch war ich mehr als verblüfft, als er meinen Namen aussprach. Das musste er auch meinem Mienenspiel angesehen haben, denn er beeilte sich zu erklären: »Verzeihen Sie, ich habe ein wenig Ihren Ausführungen gelauscht. Ich habe gehört, wie Ihre Studenten Sie angesprochen haben.«
    Er sprach mit einem leichten britischen Akzent und einer sanft-herben Stimme, die mir eine Gänsehaut über den Rücken jagte.
    »Ja, ich habe Sie in der Ausstellung gesehen«, erwiderte ich freundlich lächelnd.
    Etwas Besseres fiel mir in diesem Augenblick nicht ein. Schließlich fühlte ich mich völlig überrumpelt, plötzlich und unerwartet mit diesem Mann am Tisch zu sitzen, der aus der Nähe noch atemberaubender aussah. Er hatte die Beine lässig überschlagen und mein Blick fiel auf seine schönen schlanken Hände mit den perfekt manikürten Nägeln und der Omega am linken Handgelenk. Auch sein ebenmäßiges Gesicht wirkte aus der Nähe noch schöner. Wie gerade seine Nase war, wie hoch und scharf geschnitten seine Wangenknochen.
    »Mir hat gefallen, was Sie über Bellmers Puppe erzählt haben«, sagte er.
    »Danke.« Ich lächelte erneut und freute mich, als er mein Lächeln mit diesem feinen Lächeln erwiderte, das mir schon vorhin so imponiert hatte.
    »Nicht unbedingt ein einfacher Einstieg für eine Ausstellung, aber ein treffender und folgerichtiger bei diesem Themenkomplex.«
    Er winkte die Kellnerin herbei und auf seinen Wink hin überschlug sie sich fast, während sie mich fast zehn Minuten lang mit Nichtachtung gestraft hatte.
    »Bringen Sie uns bitte noch etwas zu trinken, Sandra. Was möchten Sie?«
    »Eigentlich zahlen«, entgegnete ich verdattert und er lachte ein melodisches, perlendes Lachen, das zu seinem feinen Lächeln passte.
    »Bitte machen Sie mir die Freude und bleiben Sie noch einen Moment. Als mein Gast.«
    Also gut. Ich gab mich geschlagen.
    »Dann bitte noch ein Cappuccino«, sagte ich.
    »Gut. Und für mich einen doppelten Espresso. Danke, Sandra.«
    Die junge Frau wurde rot, als er ihren Namen schon zum zweiten Mal aussprach, knickste dann tatsächlich und verschwand im Laufschritt aus meinem Blickfeld.
    »Es freut mich, dass Sie der Puppe als Einstieg etwas abgewinnen können«, nahm er das Thema wieder auf. »Natürlich ist es ein Wagnis, ein so polarisierendes und in gewisser Weise plakatives Werk als Auftakt zu verwenden, aber Ihr fachkundiges Urteil bestätigt mich in meiner Auffassung.«
    Ich runzelte die Stirn.
    »Verzeihen Sie, Frau Dr. Lauenstein. Ich vergaß, mich vorzustellen. Ian Reed.«
    Ich nehme an, dass mir in diesem Moment sämtliche Gesichtszüge entglitten. Er reichte mir diese schöne aristokratische Hand und ich wäre am liebsten im Erdboden versunken.
    Sein Händedruck war zupackend, fast ein bisschen zu fest und vor allem irritierend lang. Während er meine Hand festhielt, sah er mir geradewegs in die Augen und es kostete mich ziemlich viel Willensstärke, diesem tiefen, forschenden Blick standzuhalten und nicht verunsichert wegzusehen.
    »Ich habe übrigens ein paar kunstgeschichtliche Vorlesungen besucht, wenn diese Studien auch zugegebenermaßen ohne Abschluss blieben«, bestätigte er meine schlimmsten Befürchtungen. Er hatte unserem Gespräch also tatsächlich zugehört. Ich glaube, ich wechselte meine Gesichtsfarbe wie ein Chamäleon.
    Doch dann spielte wieder dieses anziehende Lächeln um seine Lippen, als er ergänzte: »Keine Sorge, ich nehme Ihnen nicht übel, was Sie sonst noch über mich gesagt haben. Lediglich dieses Detail wollte ich gern korrigiert wissen.«
    »Das ist mir wirklich sehr unangenehm, aber wenn Sie mir zugehört haben, wissen Sie auch, dass ich Ihr Museum für eine große Bereicherung und einen nicht zu unterschätzenden Gewinn für die Frankfurter Kulturlandschaft halte.«
    »Schon gut, Sie brauchen sich nicht in Lob zu ergehen, Frau Dr. Lauenstein. Außerdem schätze ich ehrliche Kritik.«
    »Das ehrt Sie, Mr. Reed«, erwiderte ich und meinte es auch so.
    »Aber Sie haben mich auch einen Playboy und später einen Steuerflüchtling und Immobilienhai genannt.«
    Er fixierte mich streng mit seinen verwirrend schönen Augen und ich wechselte erneut die Gesichtsfarbe.
    Ich räusperte mich. »Nun, Sie wissen, was man über den Lauscher an der Wand sagt, Mr. Reed?«
    Er lachte herzlich und entblößte dabei seine
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