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Fly Me To The Moon - In seinem Bann 1: Erotischer Liebesroman (German Edition)

Fly Me To The Moon - In seinem Bann 1: Erotischer Liebesroman (German Edition)

Titel: Fly Me To The Moon - In seinem Bann 1: Erotischer Liebesroman (German Edition)
Autoren: Anaïs Goutier
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mir, woher Sie diese Informationen haben?«
    »Tut mir leid, Betriebsgeheimnis. Nur so viel: ich bin sehr gut auf dem Feld der Recherche.«
    »Ja, das kann ich mir gut vorstellen. Ich denke, Sie überlassen nicht viel dem Zufall, oder? Einem spontanen Impuls nachzugeben, eine solche Einladung auszusprechen, entspricht nicht gerade Ihrem Stil. Vermutlich haben Sie meine Vita schon gecheckt, ehe wir uns auf der Café-Terrasse zum zweiten Mal begegnet sind. Ihre Selbstgewissheit fußt zu einem guten Stück auf Kontrolle, habe ich Recht?«
    »Sie ahnen ja nicht, wie Recht Sie haben.«
    Seine Stimme klang plötzlich so anders. Einen Moment lang wirkte er wie jemand, dessen wunden Punkt man getroffen hatte und für einen ganz kurzen Augenblick, kaum mehr als einen Wimpernschlag, lugte hinter der Maske des strahlenden Geschäftsmannes ein verunsichertes, zweiflerisches und gequältes Wesen hervor, dessen Anwesenheit mich über alle Maßen irritierte.
    Doch dann kehrte das feine Lächeln auf sein ebenmäßiges Gesicht zurück und alles war wie zuvor.
    »Jetzt sehen Sie mich überrascht, Frau Dr. Lauenstein. Das kommt nicht besonders häufig vor. Respekt.«
    »Nun, auch ich bin zur Internetrecherche fähig, Mr. Reed.«
    »Aber auch da steht nicht, dass ich ein kontrollsüchtiger Sonderling bin. Anderenfalls hätten meine Anwälte bereits Einstweilige Verfügungen erwirkt.«
    »Nein, keine Sorge. So steht es dort nicht und das ist auch nicht das Bild, das ich von Ihnen gewonnen habe. Ich habe lediglich ein wenig zwischen den Zeilen gelesen. Ein Leben ohne feste Bindungen, ohne Fixpunkte.«
    »Sie spielen auf meinen ungewöhnlichen Lebenswandel an. Ein Leben ohne festen Wohnsitz, ohne Lebensmittelpunkt, können sich die meisten Leute nur schwerlich vorstellen. Ich gebe zu, dass es ein wenig befremdlich klingen mag, aber eigentlich ist es nur eine logische Konsequenz. Ich lebe in meinen eigenen Hotels und nutze meine Aufenthalte, um nach dem Rechten zu sehen. Ich habe in meinem Leben nie ein Zuhause im eigentlichen Sinn gehabt. Also vermisse ich nichts.«
    »Das tut mir sehr leid für Sie, Mr. Reed.«
    »Das muss es nicht. Dieses Zigeuner- und Vagabundenleben passt zu mir. Es ist die ultimative Freiheit, ohne Verpflichtungen und Abhängigkeiten.«
    »Aber jeder Mensch braucht doch einen Rückzugsort. Einen Ort, an dem er sich geborgen fühlt und ankommen kann.«
    »Vielleicht werde ich diesen Wunsch ja eines Tages auch verspüren und sesshaft werden. Wer weiß. Derzeit sind jedenfalls meine Hotels mein Zuhause und wer kann schon von sich sagen, überall auf der Welt so komfortable daheim zu sein.«
    Ich lächelte.
    »Ja, so gesehen haben Sie natürlich Recht. Ein First-Class-Nomadenleben mit Zimmerservice, Spa und Fünfsterne-Ambiente lässt sich in der Tat auch als einmaliges Privileg betrachten.«
    Ohne Ankündigung erhob sich Ian Reed aus seinem Sessel und reichte mir seine Hand.
    Ich musste etwas irritiert dreingeschaut haben, denn er erklärte: »Ich denke, es ist Zeit für unser Diner.«
    Also ergriff ich zögernd seine Hand und erhob mich ebenfalls. Er schob meine Hand unter seinen angewinkelten Arm und diese klassische, gewissermaßen anachronistische Geste überraschte mich bei einem Mann, dessen Auftreten mir bisher so unkonventionell erschienen war.
    Und ich muss gestehen, es fühlte sich großartig an. Die Selbstverständlichkeit, mit der er mich an seiner Seite hielt, dieser diskrete Körperkontakt, seine dynamische Körperspannung, das diffuse Gefühl von Sicherheit, das mir seine Nähe gab.
    Obwohl wir in einem der hauseigenen Restaurants essen würden, wie mir Ian Reed mitteilte, war es ein weiter Weg und ich gewann einen erneuten Eindruck von der immensen Größe dieses Hotels.
    »Ich hoffe, Sie mögen die moderne französische Küche«, sagte er, als wir um eine weitere Ecke bogen und das elegante Entree eines Luxusrestaurants vor uns auftauchte.
    Ich erhaschte nur einen flüchtigen Blick auf den messingfarbenen ‚Notenständer‘ mit der ganz in französischer Sprache abgefassten und selbstverständlich preislosen Menüfolge. Dann hatte uns schon die junge Empfangsdame gesichtet: »Mr. Reed, Mademoiselle, bienvenue à la Petite Europe . Ihr Tisch ist wie immer für Sie reserviert, Mr. Reed. Wenn Sie mir bitte folgen mögen.«
    Wir folgten ihr durch einen Saal mit herrlich hohen, holzvertäfelten Wänden, vorbei an kunstvoll gedeckten runden Tischen mit bodenlangen Tischdecken, an denen Geschäftsleute und
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