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Flucht vom Planet der Affen

Flucht vom Planet der Affen

Titel: Flucht vom Planet der Affen
Autoren: Jerry Pournelle
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sprechen.«
    Alles blieb still. Schließlich räusperte sich der alte Hartley und starrte Lewis an. »Junger Mann, Sie haben zweifellos gute Arbeit geleistet, aber vergessen Sie bitte nicht, daß dies ein vom Präsidenten eingesetzter Untersuchungsausschuß ist. Ich habe nicht die Absicht, zuzulassen, daß unsere erste Sitzung zu einer Jahrmarktsschaustellung mit Bauchrednerauftritten gemacht wird!«
    »Auch mir liegt nichts an fragwürdigen Tricks, Sir«, sagte Lewis rasch. »Diese Affen können sprechen. Stellen Sie ihnen irgendeine Frage.«
    Es gab ein wenig nervöses Gelächter, aber es hatte einen hohlen Klang. Lewis bemerkte, daß Dr. Hasslein nicht einmal lächelte.
    »Ich sehe«, sagte Hartley, als die Ruhe wiederhergestellt war. »Nun, machen wir einen Versuch, nicht wahr? Sie, ah, junge Frau. Wie heißen Sie?«
    »Zira.«
    »Sehr schön. Man fühlt sich ein wenig an einen Papagei erinnert, nicht wahr?« Hartley lachte, und die Spannung ließ ein wenig nach. »Kann der andere genauso gut sprechen?«
    Cornelius stand auf. »Nur wenn sie mich läßt«, sagte er deutlich.
    Zira lachte und ergriff seine Hand.
    Die Versammlung applaudierte. Professor Hartley lehnte sich zurück, verschränkte die Arme auf der Brust und warf Lewis Dixon einen bösen Blick zu. Da habe ich mir einen Feind gemacht, dachte Lewis. Zu dumm, aber ich weiß nicht, wie ich es hätte vermeiden sollen. Ich versuchte, ihn zu warnen.
    Der Kongreßabgeordnete Brody stand auf und rief: »Doktor Dixon, sagen Sie mir bitte, wie der Name des Männchens ist.«
    »Cornelius. Cornelius, der Herr dort ist der Kongreßabgeordnete Jason Boyd, Mitglied des Ausschusses für Wissenschaftsfragen.«
    »Ich bin erfreut, Ihre Bekanntschaft zu machen, Abgeordneter Boyd«, sagte Cornelius. »Ich würde Ihnen gern die Hand geben, aber die Kette ist nicht lang genug.«
    Wieder ging Gelächter durch den Raum. Nervöses Gelächter. »Ja«, sagte Boyd und fuhr sich mit der Hand über die schwarze Glatze. »Darf ich sagen, daß ich mich stellvertretend für die Ketten entschuldigen möchte? Doktor Dixon, irgendwie beunruhigt mich der Anblick angeketteter intelligenter Geschöpfe. Er ruft Erinnerung wach, die Sie vielleicht nicht teilen, Erinnerungen, die auch mir nicht direkt gegenwärtig sind, aber ...«
    »Die Ketten waren nicht meine Idee, Herr Abgeordneter«, sagte Lewis.
    »Meine auch nicht«, fügte Cornelius hinzu, und alle lachten. »Aber wir verstehen es. In der Welt, aus der wir kommen, sprechen die Affen, und die Menschen sind stumpfsinnige Tiere. Wir wären nicht bereit, solchen Geschöpfen gegenüberzutreten, ohne sie eingesperrt oder in ihrer Bewegungsfreiheit eingeschränkt zu sehen. Darum können wir Ihnen nicht zum Vorwurf machen, daß Sie die gleichen Vorurteile haben.«
    »Danke«, sagte Boyd. »Mr. Cornelius, welches ist Ihr Verhältnis zu Zira?«
    Bevor Cornelius antworten konnte, sagte Zira: »Er ist mein rechtmäßig angetrauter Ehemann.«
    »Hmm.« Boyd wandte sich dem Jesuitenpater zu und fragte: »Pater MacPherson, was sagen Sie zu der Vorstellung von Eheschließungen unter Affen?«
    MacPherson schmunzelte. »Nun, der Gedanke hat auf den ersten Blick etwas Erschreckendes, vielleicht. Aber dieser Eindruck verliert sich rasch, wenn man den Gedanken ein wenig länger in seinem Geist bewegt. Schließlich gibt es auch unter uns Menschen verschiedene Formen der Ehe, und die Bedeutung, die ihr beigemessen wird, ist keineswegs überall gleich. Auch kennen wir Tierarten, bei denen lebenslange Partnerschaften üblich sind, die wir im biologischen Sinne als Ehen bezeichnen können. Es kommt darauf an, was sie darunter versteht – aber das führt hier vielleicht zu weit. Bitte fahren Sie fort, Mr. Boyd.«
    Boyd hatte offensichtlich Lust, sich mit dem Jesuitenpater anzulegen, aber dieser hatte ihn elegant auflaufen lassen. Boyd ließ sich nichts anmerken und richtete das Wort wieder an Cornelius.
    »Sprechen Sie oder Ihre – ah – Frau außer Englisch noch eine andere Sprache?«
    Cornelius zog die Stirn in Falten. »Was ist Englisch?« fragte er. Das hatte verwunderte Kommentare und Gemurmel zur Folge, und Lewis sah Dr. Hasslein angestrengt in ein Notizbuch kritzeln. »Ich spreche die Sprache, die meine Eltern mich gelehrt haben«, sagte Cornelius. »Sie lernten sie wiederum von ihren Eltern. Meine Vorfahren haben zweitausend Jahre lang keine andere Sprache verwendet. Was ihren Ursprung betrifft, so weiß ich nichts. Ich bin erstaunt, daß unsere
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