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Flucht vom Planet der Affen

Flucht vom Planet der Affen

Titel: Flucht vom Planet der Affen
Autoren: Jerry Pournelle
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Mission eingegriffen wurde. Als die Verbindung mit Taylor abriß, lag er auf einem Kurs, der jede Möglichkeit eines Wiedereintritts in die Erdatmosphäre ausschloß. Nun erscheint die Sonde auf einmal wie aus dem Nichts, so daß Luftabwehr und Strategisches Bomberkommando alarmiert werden. Und in der Kapsel des Raumgleiters sind Schimpansen. Ungewöhnlich große und entwickelte Schimpansen, aber nichtsdestoweniger Bewohner unserer Erde. Ich glaube, es ist ziemlich offensichtlich, daß diese Schimpansen Oberst Taylor nicht zur Landung gezwungen haben. Es ist auch nicht anzunehmen, daß sie ihn aus seinem Raumgleiter holten, seine und seiner Leute Anzüge anlegten und wieder in den Weltraum starteten. Die Antwort könnte lauten, daß ein Dritter unsere Mission gestört hat. Bleibt die Frage, wer.«
    »Die Russen«, sagte der Vertreter des Stabschefs der Luftwaffe. Sein Kollege von der Marine nickte zustimmend.
    »Das können Sie nicht wissen, meine Herren«, sagte der Präsident. »Es ist gut möglich, daß die Sowjets genauso verblüfft und neugierig sind wie wir.«
    »Haben Sie die Russen gefragt, Sir?« erkundigte sich der stellvertretende Stabschef der Armee.
    Der Präsident lächelte. »Wenn die Russen dahintersteckten, General, dann wüßten sie Bescheid, nicht wahr?«
    »Wie? Ja, natürlich, Sir ...«
    »Und wenn sie nicht dahinterstecken, kann es nicht schaden, bei ihnen nachzufragen«, fuhr der Präsident fort. »Ich bin für Geheimhaltung, wo sie uns nützt, aber man kann sie auch zu weit treiben. Tatsächlich sehe ich in der Veröffentlichung dieser ganzen Geschichte keine Bedrohung unserer nationalen Sicherheit. Kann jemand unter Ihnen gute Gründe dafür nennen, daß der Vorfall geheimgehalten werden sollte?«
    »Mein einziger Einwand wäre, daß die Massenmedien eine wissenschaftliche Untersuchung häufig behindern«, sagte Hasslein. »Und sicherlich ist eine solche Untersuchung erforderlich. Ich darf wohl annehmen, daß wir alle ein berechtigtes Interesse am Schicksal unserer Astronauten haben, nicht wahr?«
    Die Militärs nickten energisch. »Da haben Sie verdammt recht«, sagte der Luftwaffengeneral. »Taylor war ein guter Mann, und bei Gott, wir werden herausbringen, was ihm zugestoßen ist!« Die anderen murmelten beifällig.
    »Wir werden eine gründliche Untersuchung vornehmen«, versicherte ihnen der Präsident. »Doktor Hasslein, Sie werden mir eine Liste derjenigen Personen geben, die dem Untersuchungsausschuß angehören sollten. Ich denke an renommierte Wissenschaftler, sowie mindestens zwei Kongreßabgeordnete – einer davon aus dem Ausschuß für Verteidigungsfragen. Ich denke, die Vereinigten Stabschefs können Ihnen da jemanden empfehlen.«
    »Ich verstehe«, sagte Hasslein. »Jawohl, Sir.«
    »Das hört sich nicht sehr begeistert an. Wissen Sie eine bessere Regelung?«
    »Ich dachte an den Nationalen Sicherheitsrat, Sir ...«
    »Nein, nein«, erwiderte der Präsident abwehrend. »Ich habe großes Vertrauen in die Mitglieder des Nationalen Sicherheitsrats, aber dies dürfte doch weit über ihre Kenntnisse hinausgehen. Ich will in diesem Untersuchungsausschuß wissenschaftliche Spitzenkräfte haben, Doktor Hasslein. Die Implikationen dieses Ereignisses verdienen unsere größte Aufmerksamkeit. Insbesondere der letzte Bericht, den ich heute erhalten habe. Er besagt, daß diese Affen sprechen können!«
    Alle starrten den Präsidenten an. Hasslein schnaubte geringschätzig.
    »Nun ja, ich glaube selbst nicht daran«, versicherte ihnen der Präsident. »Aber ich möchte, daß Sie sich der Sache persönlich annehmen, Doktor Hasslein. Lassen Sie die zwei überlebenden Affen vom Ausschuß untersuchen. Einstweilen werden sie im Verantwortungsbereich der Marine und unter der Aufsicht dieses Verhaltensforschers bleiben – ich glaube, Dixon ist sein Name. Doktor Hasslein, ich denke, dieser Dixon sollte dem Untersuchungsausschuß angehören; sorgen Sie dafür, ja? Und helfen Sie bei der Abfassung unserer Presseverlautbarung. Die Nachrichtenleute werden diese Sache sehr interessant finden, denke ich.«
     
    Interessant, dachte Hasslein. Er saß in seinem Büro in der Sommerresidenz des Präsidenten und verfolgte die Fernsehnachrichten. Vor ihm waren fünf Fernsehgeräte aufgebaut, über die er jedes Programm empfangen konnte, das im Bereich des nordamerikanischen Kontinents ausgestrahlt wurde. Im Moment verfolgte er die Nachrichtensendung des kanadischen BBC-Ablegers.
    Ein magerer, bleicher Mensch
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