Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Flucht vom Planet der Affen

Flucht vom Planet der Affen

Titel: Flucht vom Planet der Affen
Autoren: Jerry Pournelle
Vom Netzwerk:
Zeiten gibt, wo nur die Wahrheit nützen kann, so gibt es Zeiten, zu denen Stillschweigen angebracht ist. Solange wir nicht wissen, wer unser Freund und wer unser Feind ist ...«
    »Und wie in Gottes Namen sollen wir das in Erfahrung bringen, wenn wir uns nicht verständigen?« verlangte Zira zu wissen. »Wir können sprechen, also sprach ich.«
    »Wir können auch lauschen«, sagte Milo.
    »Nicht mehr«, sagte Cornelius. »Auch ich bin der Meinung, daß Zira einen Fehler begangen und voreilig gehandelt hat, aber ist dir nicht auch aufgefallen, wie sehr dieser Doktor Lewis sich für uns interessierte? Er vermutete bereits etwas. Er spornte Zira dazu an, diese Kisten aufeinanderzutürmen. Mit Worten. Also rechnete er schon halb damit, daß sie ihn verstand. Und was hören wir, wenn wir lauschen? Nichts als psychiatrisches Gerede.«
    »Wir können auch beobachten ...«
    »Eine Schaustellung primitiver Apparate.«
    »Primitiv?« Zira versetzte dem Tisch einen wütenden Fußtritt. »Es ist prähistorisch. Und mit diesem Zeug wollten sie unsere Intelligenz testen.« Sie trat wieder zu, und das Tischbein brach ab.
    »Zira, um Himmels willen, benimm dich gefälligst vernünftig und ruhig!« sagte Cornelius in beschwörendem Ton.
    »Ich bin ruhig!« sagte sie und trat abermals zu. »Warum sollte ich aufgeregt sein? Unsere Welt ist untergegangen. Wir sind hier unter primitiven Menschen gefangen, möglicherweise die einzigen intelligenten Affen im Universum, und sie haben uns in einen Käfig gesperrt, der nach Gorillas stinkt! Warum sollte ich nicht ruhig sein? Ich bin ruhig!« Sie trat ein weiteres Mal gegen den Tisch, der mit lauten Gepolter umfiel.
    »Du machst uns alle verrückt!« sagte Cornelius in einer zornigen Aufwallung. »Reiß dich zusammen!«
    Milo preßte die geballten Fäuste gegen seine Schläfen und schloß die Augen. So ging er bis an die Gitterstäbe, die ihren Käfig vom Gorilla trennten, dann fuhr er zornig herum. »In Gottes Namen, hört auf zu streiten und beherrscht euch! Es ist sowieso zu spät. Jetzt wissen sie Bescheid. Wir müssen überlegen, was wir ihnen sagen sollen.«
    »Du brauchst mich nicht so anzuschreien!« schrillte Zira.
    »Ich habe nicht geschrien!« schrie Milo. Er zitterte vor Erregung. Wieder schloß er die Augen, um danach etwas ruhiger hinzuzufügen: »Gebraucht eure Köpfe und fangt endlich an zu denken!«
    »Milo, paß auf!« heulte Cornelius und sprang vorwärts, aber er kam zu spät. Der Gorilla im Nachbarkäfig hatte seine mächtigen Arme durch die Gitterstäbe gestreckt und Milo gepackt. Er drückte ihn gegen das Gitter und bleckte wütend das Gebiß.
    »Milo!« kreischte Zira. »Milo! Cornelius, hilf ihm!«
    Die Tür wurde geöffnet, und Lewis Dixon kam herein. Er übersah mit einem Blick die Situation und schrie: »Holen Sie die Pistole, Jim! Schnell!« Dann stürzte er zum Gorillakäfig und sperrte auf. Er stieß die Gittertür zurück, winkte und brüllte, tat alles, um den Gorilla abzulenken und zur Aufgabe seiner Beute zu veranlassen. Bobo reagierte mit einem kehligen Zornesgrollen, aber er hielt Milo nur noch fester.
    »Er bringt ihn um!« schrie Zira. Sie und Cornelius versuchten, die Arme des Gorillas fortzuziehen, waren aber nicht stark genug.
    Jim Haskins kam mit einer Pistole gerannt. Er machte halt und blickte verwirrt und unschlüssig vom Gorilla zu Dixon und zurück.
    »Los, schießen Sie schon!« rief Dixon.
    »Das ist ein wertvolles Tier«, widersprach Haskins. Er ließ die Pistole sinken und schüttelte den Kopf. »Ich kann es nicht verantworten.«
    »Verdammt noch mal, die Schimpansen sind auch wertvoll!« schrie Dixon in höchster Erregung. »Erschießen Sie den verdammten Gorilla!«
    Jim Haskins scharrte unschlüssig mit den Füßen. Der Lärm hatte die beiden Wachtposten angelockt, die hereingekommen waren und vor dem Käfig standen – auch unschlüssig, was zu tun sei.
    »In Gottes Namen, erschießen Sie den Gorilla!« rief Dixon ihnen zu.
    Einer der Soldaten hob das Gewehr. Er feuerte dreimal, und auf der breiten Brust des Gorillas erschienen nasse Flecken, die sich rasch vergrößerten. Das Tier wankte, ließ aber sein Opfer nicht los.
    »Noch einmal!« rief Dixon.
    Jim Haskins trat mit trauriger Miene auf den Gorilla zu, hielt die Pistolenmündung an Bobos Kopfseite und drückte ab. Nach dem Krachen des Gewehrs war der Pistolenschuß nicht sehr laut. Der Gorilla ließ sein Opfer los und taumelte rückwärts, um dann wie ein nasser Zementsack auf den
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher