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Flucht vom Planet der Affen

Flucht vom Planet der Affen

Titel: Flucht vom Planet der Affen
Autoren: Jerry Pournelle
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hatte schwarzes Haar und dunkle Augen. Die bewaffneten Posten an der Tür blickten ihr eine Weile nach, ehe sie die Tür schlossen, und Zira folgerte daraus, daß sie den Typ attraktiv fanden.
    »Morgen, Mr. Dixon«, sagte der Wärter.
    »Morgen, Mr. Haskins. Dies ist Jim Haskins, Student der Veterinärmedizin. Und dies ist meine neue Kollegin, Doktor Stephanie Branton. Du wirst bald selber sehen, Stephanie, daß Mr. Haskins weit und breit der beste Tierpsychologe ist.«
    Die Menschen schwatzten lange miteinander. Zwei Soldaten brachten Tische, Stühle und verschiedene Apparate herein, die sie im Korridor vor den Käfigen aufstellten. Zira beobachtete die Vorgänge mit unverhohlenem Interesse. Die Geräte und Ausrüstungen waren ihr unvertraut, aber außerordentlich gut gearbeitet, und sie empfand Neid. Hätten Leute wie Dr. Milo mit solchem Material arbeiten können ...
    Die drei im Käfig sahen schweigend zu, wie die Menschen ihre Apparate aufstellten. Dr. Milo machte sich Sorgen. Was hatten diese Menschen vor? Welche waren ihnen freundlich gesinnt, und welche waren ihre Feinde?
     

 
5.
     
    Dr. Lewis Dixon sah zu, wie die Zooleute seine Apparate aufstellten. Er war ein von Natur aus sorgfältiger und ordentlicher Mensch, aber er neigte nicht dazu, sich Sorgen zu machen; es hatte keinen Sinn, sich selbst mit der Frage verrückt zu machen, wie die Schimpansen in Oberst Taylors Raumgleiter gelangt waren. Entweder würde er es erfahren, oder er würde es nicht erfahren.
    Er grinste Stephanie zu, und sie lächelte zurück. Sie arbeiteten erst seit drei Wochen zusammen, und schon waren sie ein Paar, das ans Heiraten dachte. Er hatte immer gelobt, daß er niemals eine Kollegin heiraten würde, sondern ein Mädchen mit einer anderen beruflichen Karriere. Stephanie machte all seine Vorsätze zunichte. Sie hatte die gleichen Ideen gehabt, und ihr war der gleiche Mißerfolg beschieden. Er zwinkerte ihr zu und wußte, daß sie das gleiche dachte.
    Stephanie und Haskins trugen einen Tisch in den Käfig, und Lewis folgte mit Stühlen. »Das Weibchen ist ein wenig aufgeregt«, erklärte Haskins. »Gestern abend haute es mir eine runter. Nicht weiter schlimm.«
    »Sei nur vorsichtig, Stephanie«, sagte Lewis.
    »Keine Angst«, lachte sie zurück. Lewis liebte ihr Lachen. Sie hatte schöne, ebenmäßige Zähne.
    Der Versuchsapparat, den sie aufstellten, war die Einfachheit selbst. Eine Sichtblende, die hochgeschoben und heruntergelassen werden konnte, teilte den Tisch in zwei Hälften. Der Experimentator saß auf einer Seite, das Versuchstier auf der anderen. Während Stephanie und Jim Haskins die Vorrichtung anbrachten, beobachtete Lewis die Schimpansen aus halbgeschlossenen Augen.
    Er war sicher, daß sie etwas Ähnliches schon gesehen hatten. Ihr Bemühen, Stephanies Tun zu ignorieren, war allzu deutlich. Lewis hatte ein solches Benehmen bei Schimpansen noch nie erlebt. Aber er hatte auch noch nie Schimpansen in Raumanzügen gesehen, die einen Koffer mit Kleidern mit sich herumtrugen, wie dieser Marinearzt behauptete. »Sie müssen ausgebildet worden sein, um die wichtigsten Bedienungselemente des Raumgleiters zu handhaben«, sagte er zu Stephanie und Haskins. »Ich glaube, wir können auf die einfachen Teste verzichten und gleich mit den schwierigen anfangen. Diese Schimpansen sind wahrscheinlich sehr intelligent.«
    »Gut«, sagte Stephanie. »Ich schlage vor, wir versuchen es zuerst mit dem Weibchen. Es schaut dauernd her, und ich glaube, daß es spielen will.«
    Jim Haskins führte Zira an den Tisch. Stephanie setzte sich auf die andere Seite, legte einen roten Würfel auf den Tisch und ließ die Sichtblende herab. Dann hob sie die Sichtblende und legte eine Anzahl anderer Gegenstände zu dem Würfel: einen roten Kegel, einen blauen Würfel, eine rote Kugel und so weiter, dann ließ sie die Sichtblende wieder herab. Zira zeigte prompt auf den roten Würfel.
    Stephanie lächelte. »Sehr gut.« Sie drückte einen Knopf, und auf Ziras Seite sprang eine Schublade auf. Sie enthielt Rosinen, und der Schimpanse aß sie schmatzend und mit sichtlichem Genuß.
    Lewis kam gemächlich herüber und sagte: »Ich glaube, du kannst auf diese Unterscheidungstests verzichten. Die Schimpansen sind dressiert, wenn du mich fragst. Sehr gut dressiert.«
    »Sie meinen, die anderen auch, Doktor Dixon?« fragte Jim Haskins.
    Lewis nickte. »Ich habe sie beobachtet. Sie reagierten, als das Weibchen auf den Würfel zeigte. Diese Schimpansen
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