Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Flucht vom Planet der Affen

Flucht vom Planet der Affen

Titel: Flucht vom Planet der Affen
Autoren: Jerry Pournelle
Vom Netzwerk:
müssen eine Menge Tests hinter sich haben, Jim. Nächstes Mal sollten wir ihr gleich eine harte Nuß zu knacken geben.«
    »Ich frage mich, ob sie spielen können«, sagte Stephanie nachdenklich. Sie wischte eine Haarsträhne aus der Stirn und blickte zu ihm auf. »Wie wär's mit Tick-tack? Manche Schimpansen können es spielen.«
    Lewis zuckte die Achseln. »Das ist wahr. Versuchen wir es.«
    Sie stellten ein beleuchtetes Spielbrett auf den Tisch. Stephanie gab Zira den Stift und nickte, als die Äffin das Mittelfeld markierte. »Sie kennt die Regeln.«
    »Versuch's mit dem Mann«, schlug Lewis vor. Haskins nahm Cornelius bei der Hand und führte ihn an den Tisch.
    Cornelius machte ein Zeichen in die Ecke. Zira machte ein weiteres. Dann Cornelius. Drei Züge später sprang Zira auf und hielt die ineinandergelegten Hände wie ein siegreicher Boxer über den Kopf. Dazu schnatterte sie vor Begeisterung.
    Lewis nahm Rosinen aus der Tasche und gab sie Zira, dann teilte er Cornelius eine kleinere Menge zu. »Stephanie, ich habe nie von Schimpansen gehört, die Ticktack nach den Regeln spielen konnten. Jedenfalls nicht so, daß jeder wartete, bis er an der Reihe war. Dies sind die bestdressierten Schimpansen, von denen ich je gehört habe.«
    »Ich frage mich, ob es bloß Dressur ist, Lewis«, erwiderte sie. »Es fällt schwer, bei solchen Leistungen nicht an Intelligenz zu glauben.«
    »Wenn es Intelligenz ist, dann liegt sie um eine ganze Größenordnung höher, als wir bei Affen zu erwarten gewohnt sind«, sagte Lewis Dixon. »Das werden wir gleich herausbringen. Machen wir den Kroeger-Test.«
    Gemeinsam befestigten sie eine Banane an der Decke. Die Leiter wurde aus dem Käfig entfernt. Dann legten sie mehrere Kisten und einen Stock auf den Käfigboden.
    Die Blicke der drei Schimpansen wanderten von den Kisten hinauf zur Banane und weiter zu den drei Menschen.
    »Vielleicht haben sie keinen Hunger«, meinte Jim Haskins. »Sie haben gestern abend eine Menge Obst gefressen.«
    »Ich glaube, sie sind zu dumm«, sagte Lewis. »Diesem Test sind sie nicht gewachsen. Sie sind nur dressiert, nicht intelligent. Wie ich dachte.«
    Zira schnatterte wütend. Einer der anderen Schimpansen schrie. Zira betrachtete die Kisten, dann stellte sie zwei zusammen und türmte andere darauf, bis sie eine Art Treppe bildeten, die sie ersteigen konnte. Zira hob den Stock auf, erkletterte den Kistenstapel, berührte die Banane mit dem Stock und kletterte wieder herunter.
    »Aber warum hat sie die Banane nicht heruntergeschlagen?« fragte Stephanie.
    Zira wandte sich mit einem Ruck dem Mädchen zu. »Weil ich Bananen nicht mag.« Ihre Stimme war klar und sorgfältig artikuliert.
    »Zira!« brüllte Cornelius.
    Stephanie setzte sich auf einen der Tische vor dem Käfig. »Fehlt dir was?« fragte Lewis. Auch er fühlte sich ein wenig weich in den Knien.
    »Was sollte mir fehlen? Es überraschte mich, das ist alles. Ich weiß nicht, warum. Es ist bloß ein sprechender Schimpanse. Wir haben es gehört, nicht wahr, Lewis? Oder habe ich Halluzinationen?«
    »Ich habe es so deutlich gehört wie du«, erwiderte Lewis. Er wandte sich den Schimpansen zu. »Könnt ihr alle reden?«
    Zuerst bekam er keine Antwort, dann gab Zira sich einen Ruck und sagte: »Natürlich können wir. Die anderen wollen nicht reden, während Sie hier sind. Können Sie uns eine Minute allein lassen?«
    »Allmächtiger!« murmelte Lewis. Er gab dem Wärter, der starr wie ein Bildsäule dastand, ein Zeichen, und sie verließen den Käfig und sperrten hinter sich ab. »Komm mit, Stephanie«, sagte er.
    »Glaubst du, daß es klug ist, sie allein zu lassen?« fragte sie.
    »Ja. Jetzt komm.« Er nahm ihren Arm, und sie gingen durch den Korridor zur Eingangstür und hinaus. Die Tür fiel hinter ihnen ins Schloß.
    Nach langem Stillschweigen sagte Cornelius: »Es kann sein, daß sie uns belauschen.«
    »Unsinn«, widersprach Zira. »Wenn sie uns belauschen könnten, wüßten sie bereits, daß wir sprechen können. Ich finde, es ist Zeit, daß wir ihnen alles sagen.«
    Milo beobachtete sie aufmerksam und besorgt, dann fragte er ruhig: »Zira, bist du verrückt?«
    »Milo, ich höre es nicht gern, wenn man meine Frau als verrückt bezeichnet.«
    »Ich habe sie nicht als verrückt bezeichnet, Cornelius. Ich fragte nur, ob sie verrückt geworden sei. Und ich wiederholte die Frage. Zira, bist du verrückt?«
    »Nein. Aber ich hasse Täuschung.«
    »Ich auch«, erwiderte Milo. »Aber wie es
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher