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Flucht vom Planet der Affen

Flucht vom Planet der Affen

Titel: Flucht vom Planet der Affen
Autoren: Jerry Pournelle
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Boden zu schlagen. Milo brach auf der Stelle zusammen. Er regte sich nicht mehr.
     

 
6.
     
    Dr. Dixon begleitete die Zoowärter, die den Leichnam des Schimpansen, den die anderen »Milo« nannten, auf einer Bahre hinaustrugen. Stephanie erwartete ihn an der Tür. Sie war blaß, und ihre Hände zitterten.
    »Wir brauchen eine vollständige Sektion mit genauer Untersuchung«, sagte Lewis mit halblauter Stimme, damit die anderen Affen ihn nicht hörten. »Ich werde alles Nötige veranlassen.«
    Stephanie nickte. »Das Sprachzentrum, den Kehlkopf und die Stirnlappen des Großhirns, soweit vorhanden, möchte ich mir selbst ansehen.«
    »Richtig«, sagte Lewis Dixon. »Aber laß ihn ganz, bis wir die Anatomie vermessen haben.« Er wandte sich an die Träger und sagte: »Bringen Sie ihn einstweilen in einen Tiefkühlraum, bis ich mich um die weiteren Vorbereitungen kümmern kann.«
    »In Ordnung, Sir.« Die Wärter verließen die Krankenstation, und Lewis Dixon nahm Stephanie bei der Hand. Gemeinsam kehrten sie zum Schimpansenkäfig zurück. Die Tür stand offen, und sie gingen hinein.
    Zira und Cornelius kauerten dicht nebeneinander auf dem Strohlager. Zira schluchzte, und Cornelius streichelte ihr mit mechanischen Bewegungen den Rücken.
    »Wir meinen es gut mit euch«, sagte Dixon. Die Affen reagierten nicht. »Versteht ihr mich? Wir meinen es gut mit euch.«
    Zira blickte auf und zeigte zum Nachbarkäfig, wo der tote Gorilla lag und auf den Abtransport wartete.
    »Damit haben wir nichts zu tun«, erklärte Lewis. »Er war ein unvernünftiges Tier, und es war unvorsichtig von eurem Freund, sich in seine Reichweite zu begeben. Ihr habt selbst gesehen, daß die Soldaten ihn erschossen haben.«
    »Späte Gerechtigkeit«, sagte Cornelius.
    »Wie bitte?« fragte Lewis. »Wie ist das zu verstehen?«
    »In unserer Welt«, erklärte Cornelius, »sind Gorillas die Soldaten.«
    »Und ihre Feinde sind meistens Menschen«, ergänzte Zira.
    Cornelius warf ihr einen warnenden Blick zu, aber es war schon zu spät. Lewis und Stephanie blickten überrascht und mißtrauisch, und im nächsten Augenblick sagte Lewis: »Vielleicht solltet ihr uns das näher erläutern.«
    »Die Leute nennen Sie Doktor«, sagte Zira, um abzulenken. »Sind Sie Mediziner?«
    »Wir haben uns auf Verhaltensforschung spezialisiert«, sagte Stephanie. »Ich bin Tierpsychologin, und Lewis ist Psychiater.«
    »Das bin ich auch«, sagte Zira.
    Die beiden Menschen wichen unwillkürlich einen Schritt zurück. Schließlich zuckte Lewis die Achseln und sagte: »Warum nicht? Wenn du es sagst.«
    »Die Frage ist«, sagte Zira. »ob wir die gleiche Berufsethik haben. Sind Gespräche zwischen Arzt und Patient immer vertraulich?«
    Lewis bejahte.
    »Und wir sind Ihre Patienten?« fuhr Zira fort.
    Lewis machte ein nachdenkliches Gesicht. »Ich dachte nie, daß die Berufsethik auch für Tierpatienten gilt«, sagte er vorsichtig. »Aber ja. Natürlich. Was meinst du, Stephanie?«
    Sie nickte. »Er hat recht. Wir meinen es ehrlich.«
    »Das ist uns klar«, sagte Cornelius.
    »Aber ...«, widersprach Zira.
    »Unsinn, mein Liebes«, unterbrach er sie. »Was haben wir zu verlieren? Wir müssen jemandem vertrauen. Warum nicht unseren Ärzten?«
    »Sehr richtig«, sagte Lewis Dixon. Haskins kam in die Station zurück, aber Lewis bedeutete ihm mit abwehrendem Winken, draußen zu bleiben. Er wartete, bis sie wieder allein waren. »Habt ihr Namen?« fragte er.
    »Mein Name ist Cornelius. Dies ist Zira, meine Frau.« Der Schimpanse streckte die Hand aus, und Lewis ergriff sie in mechanischem Reflex. Dann tauschten auch Stephanie und Zira einen Händedruck aus.
    »Ich bin Lewis Dixon, und dies ist Stephanie Branton. Sag mir, ah, Cornelius, woher seid ihr gekommen?«
    Cornelius warf Zira einen hilflosen Blick zu. Sie zuckte mit der Schulter, und er sagte: »Doktor Milo wußte es ...«
    »Doktor?«
    »Ja. Und Sie haben ihn getötet«, sagte Zira bitter.
    »Du redest Unsinn, Zira«, erwiderte Cornelius in scharfem Ton. »Der Gorilla tötete ihn. Unvernünftige Anschuldigungen bringen uns nicht weiter.«
    »Hat dieser Doktor Milo euch nicht gesagt, von wo ihr seiner Ansicht nach gekommen seid?« fragte Lewis.
    Die Affen sahen einander an und schwiegen.
    »Ihr könnt uns vertrauen«, sagte Stephanie. »Bitte sagt es uns.«
    Cornelius lächelte, aber es war kein heiteres Lächeln. »Aus unserer Gegenwart zurück in diese.«
    Lewis machte ein verdrießliches Gesicht. »Also eine Reise durch
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