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Flucht vom Planet der Affen

Flucht vom Planet der Affen

Titel: Flucht vom Planet der Affen
Autoren: Jerry Pournelle
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mit einer Blume im Knopfloch seines grauen Flanellanzugs verbiß sich ein Lächeln, als er die Meldung verlas.
    »Einer der beiden amerikanischen Raumgleiter, die vergangenes Jahr bei Erprobungsflügen verlorengingen, ist auf geheimnisvolle Art und Weise wieder erschienen. Nach amerikanischen Quellen wasserte dieses Raumfahrzeug gestern nachmittag vor der südkalifornischen Küste.« Der Mann verschwand, und auf dem Bildschirm war das Bergungsschiff der Marine bei der Übernahme des Raumfahrzeugs zu sehen. »In den offiziellen amerikanischen Verlautbarungen heißt es, daß die Besatzung des Raumgleiters aus Affen bestand.« Der Mann erschien wieder auf dem Bildschirm und lächelte bedeutungsvoll.
    Victor Hasslein schaltete ärgerlich einen anderen Sender ein. Die anderen waren nicht besser. Es war Sauregurkenzeit, und die Nachrichtenleute machten sich einen Spaß daraus. Sie machten sich über die Wissenschaft selbst lustig, und dieser Gedanke erregte Hasslein. Was wußten diese Schwätzer von Verantwortung? Sie brauchten sich die Köpfe nicht zu zerbrechen, sie konnten ihm und seinen Kollegen einfach Unwissenheit vorwerfen.
    Der örtliche Fernsehsender von Los Angeles war am schlimmsten von allen. Ein langhaariger Nachrichtensprecher begann ungeniert zu lachen, als er die Schlagzeile: »Verlorenes Raumschiff von Schimpansonauten entführt!« verlas.
    Hasslein schaltete zornig aus und starrte drohend die leeren Bildröhren an. »Bald werden wir erfahren, was wirklich geschehen ist«, murmelte er. »Und wenn es soweit ist, wird euch vielleicht das Grinsen vergehen.«
    Was hatte Brody zu ihm gesagt, als sie nach der Besprechung beim Präsidenten hinausgegangen waren? »Ich sage Ihnen eines, Doktor, diese Affen sind möglicherweise viel intelligenter als wir dachten.«
    Victor Hasslein reckte die langen Arme und lächelte versonnen. Er verzweifelte nicht daran, daß er aus diesen Schimpansen alles herausholen würde, was herauszuholen war. Journalisten nannten ihn manchmal den menschlichen Computer, und Hasslein nahm es ihnen nicht übel; wenigstens sagten sie »menschlich«. In seiner Jungenzeit hatte er ungezählte Geschichten über Computer gelesen, die die Erde beherrschten und die Menschen versklavten. Er hatte die Gefahr für real gehalten und sich schon als Schüler auf Computer spezialisiert. Später hatte er Datenverarbeitung und Kybernetik studiert und war von dort zur Festkörperphysik gekommen. Er wußte, wie Computer funktionierten. Er wußte, wie man sie programmieren und wie man sie zerstören konnte. Sie würden niemals die Herren der Menschheit werden, jedenfalls nicht, solange Männer wie Victor Hasslein lebten.
    Aber man mußte achtgeben. Eines Tages würde es naheliegen, einer neuen Computergeneration die Entwicklung neuer Maschinen anzuvertrauen und die Weichen zu einer Entwicklung zu stellen, die kein Mensch mehr übersehen konnte. Und dann? Solchen Tendenzen galt es rechtzeitig vorzubeugen. Und er konnte es. Schließlich war er an den Schalthebeln der Macht. Er bewachte die Festung der Zivilisation für die Menschheit.
    Was sollte man von diesen Affen halten? Der Gedanke kam ihm ungewollt, und Victor Hasslein mußte lächeln. Schimpansen. Kaum eine Bedrohung der Menschheit. Gleichgültig, wie intelligent sie waren, sie blieben Affen, Sie konnten nicht selbständig denken. Wie Computer konnten sie nur programmiert werden.
     

 
8.
     
    Die Luft in dem kleinen Nebenraum war heiß und stickig. Draußen im Sitzungssaal des Rathauses von Los Angeles drängten sich die Mitglieder des Untersuchungsausschusses mit ihren Assistenten, die Berichterstatter der Massenmedien und Dutzende von einflußreichen Leuten, denen es gelungen war, ihre Teilnahme an der Pressekonferenz durchzusetzen.
    Lärm und Geruch der Menschenmenge machten die Schimpansen nervös, und Lewis Dixon fühlte, wie er davon angesteckt wurde. Menschenansammlungen hatten ihn immer beunruhigt, und er glaubte die Empfindungen der Schimpansen zu verstehen. Um ihnen und sich selbst Mut zu machen, sagte er: »Keine Angst, es wird alles gutgehen.«
    »Hoffen wir es«, sagte Cornelius seufzend. »Es sind schrecklich viele Menschen dort draußen ...«
    »Und jeder von ihnen kann intelligent sprechen«, sagte Lewis. »Oder denkt, daß er es kann. Und die meisten von ihnen, ob intelligent oder nicht, sind einflußreiche Leute. Seid ihr bereit?«
    Cornelius und Zira nickten. Stephanie lächelte. »Ihr werdet sie das Staunen lehren!«
    »Denkt
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