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Laden der Träume - Das Geheimnis des Goldenen Ritters: Band 3 (German Edition)

Laden der Träume - Das Geheimnis des Goldenen Ritters: Band 3 (German Edition)

Titel: Laden der Träume - Das Geheimnis des Goldenen Ritters: Band 3 (German Edition)
Autoren: Dirk Ahner
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Lara und Nepomuk lieferten sich ein Wettrennen durch die Stadt. In halsbrecherischem Tempo rasten sie am Fluss entlang, sodass Laras kastanienfarbene Locken im Wind flatterten. Sie wollte um jeden Preis gewinnen und raste so schnell, dass sie fast eine alte Dame über den Haufen fuhr.
    »Entschuldigung«, rief Lara und dachte natürlich nicht im Traum daran, langsamer zu fahren.
    Nepomuk war schon auf halber Strecke völlig außer Atem, wollte seiner großen Schwester aber den Sieg nicht schenken. Dafür fing er sich ein missbilligendes Quaken von Leopold ein, der seine Froschnase aus der Umhängetasche streckte. Er mochte es gar nicht, wenn Nepomuk zu schnell fuhr.
    »Keine Sorge, Leopold, wir sind gleich da!«, schnaufte Nepomuk.
    Sie erreichten das Haus, in dem Ben mit seiner Mutter wohnte. Lara legte eine Vollbremsung hin und streckte triumphierend die Arme in die Höhe: »Gewonnen!«
    Nepomuk zog eine Grimasse. »Na, dann bist du eben schneller als ich. Na und?«
    Sie klingelten an der Tür.
    Ben machte ihnen auf. »Hey, ihr beiden. Kommt rein, ich zieh mir schnell was an.«
    » Aber mach nicht zu lange«, sagte Lara. »Filomenus wartet!«
    Bens Mutter begrüßte Lara und Nepomuk mit einem strahlenden Lächeln. »Kinder, schön, dass ihr da seid. Wollt ihr gemeinsam mit Ben Hausaufgaben machen?«
    »Später vielleicht. Jetzt müssen wir erst einmal verreisen«, sagte Lara.
    »Ach ja? « Bens Mutter hob die Augenbrauen. »Und wohin, wenn ich fragen darf?«
    »Ziemlich weit weg. In die Zeit der Ritter, um genau zu sein«, sagte Lara.
    Ben und Nepomuk machten entsetzte Gesichter. Sie hatten versprochen, das Geheimnis vom Laden der Träume niemandem zu verraten, nicht einmal ihren eigenen Eltern.
    Zum Glück glaubte ihr Bens Mutter kein Wort. Sie zwinkerte Lara zu: »Na, Hauptsache, ihr seid zum Abendessen wieder zu Hause. Ach, Ben, kannst du mir noch schnell helfen? Mir ist beim Putzen ein Ring unter den Schrank gefallen.«
    »Klar, Mama«, sagte Ben. Er packte den wuchtigen Wandschrank und hob ihn mühelos an, als sei er ein Schuhkarton. Mit einem stolzen Lächeln zog seine Mutter den verlorenen Ring hervor. Lara und Nepomuk staunten nicht schlecht. Ben war der stärkste Junge der Schule, das war kein Geheimnis. Trotzdem war es jedes Mal toll, es mit eigenen Augen zu sehen.
    Lara verpasste ihrem kleinen Bruder einen Schubs. »Da siehst du ’ s, Nepomuk. Was hilft es dir, schlau zu sein und hundert Bücher gelesen zu haben? Stark und schnell zu sein ist viel praktischer.«
    »Wer was im Oberstübchen hat, der braucht das nicht«, gab Nepomuk trotzig zurück.
    »Nepomuk hat recht«, seufzte Ben. »Was hilft es einem schon, stark zu sein? Ist doch viel wichtiger, sich in Sprachen auszukennen, in Mathe und solchen Dingen.«
    Lara und Nepomuk tauschten einen Blick. Sie wussten, dass Bens Zwischenzeugnis nicht gerade berauschend war und dass er sich dafür schämte. Obwohl Lara ihm Nachhilfe gab, waren seine Mathenoten eine Katastrophe.
    Bens Mutter legte ihm tröstend die Hand auf die Schulter. »Du musst dich genau so mögen, wie du bist, Ben. Glaub an das Gute in dir, dann kannst du viel erreichen. Ich bin sehr stolz auf dich. Vergiss das nicht.«
    Ben glaubte nicht an sich, das konnten seine Freunde ihm deutlich ansehen. Seiner Mutter zuliebe zwang er sich zu einem Lächeln und sagte nur: »Okay.«
    Lara hörte ein aufforderndes Quaken aus Nepomuks Umhängetasche und warf einen Blick auf die Uhr. »Leute, wir müssen los!«
    Die drei Kinder sprangen auf ihre Fahrräder und radelten in die Stadt. Als Ben den blauen, wolkenbetupften Himmel über sich sah und den warmen Sommerwind im Gesicht spürte, besserte sich seine Laune ein wenig, und er fragte sich, welches Abenteuer sie wohl heute erwartete.
    Bald schon hatten die drei Kinder die Altstadt erreicht, in deren Gassen der alte Zauberladen versteckt war. Über dem Eingang baumelte das vertraute Schild:

    Sie versteckten ihre Fahrräder in einem Hof und betraten den Laden, der sie mit dem farbenfrohen Durcheinander von Zauberhüten, Zauberbüchern, Zauberumhängen, Zauberkräutern und anderem mehr oder weniger sinnvollem magischem Plun der empfing.
    »Ha-pschi!«
    Filomenus kam ihnen mit einer Tasse Tee in der Hand entgegen. Statt seinem Zylinderhut trug er einen dicken Schal. Außerdem hatte er rote Augen und eine Triefnase.
    »Hallo, ihr drei«, näselte er. Als Leopold quakte, korrigierte er sich rasch: »Ihr vier natürlich. Verzeihung, alter Freund, ich hatte
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