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Fluch des Piraten

Fluch des Piraten

Titel: Fluch des Piraten
Autoren: Ben Nevis
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auch die Polizei nicht mitbekommen dürfte.«
    Mrs Livingston ließ einen Laut des Erstaunens vernehmen. »Ihr seid ja ebenso schlau wie Althena! Eigentlich bräuchte ich euch ja gar nichts mehr zu erzählen!«
    »Nun, so einfach verhält es sich leider nicht«, sagte Justus und beendete die Ablage. Er schob die Karten zusammen, mischte und reichte sie Mrs Livingston. »Damit hören meine Vermutungen auch schon auf. Sie sind wieder am Spiel!«
    Die Dame nickte und mischte die Karten neu. »Also gut. Franco war eigentlich ein braver Kerl. Er hat sogar studiert, Biologie, insbesondere das Leben der Pflanzen, aber irgendwie hat er keinen Job gefunden und ist auf die schiefe Bahn gekommen. Und so saß er immer wieder mal wegen kleiner Delikte im Gefängnis. Zum Schluss hatte er angeblich eine Sammlung wertvoller Goldfiguren aus einem Museum in San Francisco gestohlen. Ein Milliardär hatte sie einst zum Geburtstag seines Sohnes anfertigen lassen. Es waren Tierpaare, gedacht für eine Arche. Sie bestanden aus hochwertigem Gold und waren mit Diamanten verziert.«
    »Um wie viele Stücke handelte es sich?«, fragte Justus.
    »Ganz genau dreiundzwanzig Paare. So alt wie der Sohn wurde. Franco wollte mich jedenfalls besuchen, wohl um bei mir unterzutauchen. Als er mit dem Auto aus San Francisco abfuhr, trug er den Schatz angeblich bei sich. Als er drei Tage später in Los Angeles ankam, war das Gold verschwunden. Keiner weiß, wo sich Franco in den drei Tagen aufgehalten hat. Die Polizei hat die Figuren überall gesucht, auch bei mir. Sie sind Millionen wert. Als die Polizei weg war, kamen die Versicherungsagenten zu mir, die auch alles auf den Kopf gestellt haben. Aber die Figuren blieben verschollen. Die Polizei hat dann im Gefängnis den Brief von Franco an mich abgefangen und wollte von mir wissen, was er bedeutet. Aber ich konnte es ihnen nicht sagen, beim besten Willen nicht. Ich hatte keine Ahnung! Mir sagte das alles überhaupt nichts. Ich kenne keine Bianca und auch keinen Des Daniels. Jahre danach hat mir jemand erzählt, dass Franco einen Freund hatte, der ein Schiff namens Bianca besaß, aber das kann mit der Sache nichts zu tun haben. Es liegt in Europa. Die Polizei hat es trotzdem überprüft.«
    »Warum haben Sie Ihren Bruder später nicht bei einer Gelegenheit nach den seltsamen Namen gefragt?«
    »Er hatte bestimmt vor, mir weitere Hinweise zu geben. Doch er hatte keine Chance mehr. Er starb kurz darauf bei einer Gefängnisrevolte.«
    »Das tut uns leid«, sagte Bob.
    Mrs Livingston sah gedankenverloren in die Ferne. »Es ist lange her.«
    »Und Sie glauben auch, dass Franco Ihnen das Versteck der Goldfiguren mitteilen wollte?«, fragte Bob.
    »Ja, das kann ich mir gut vorstellen. Er mochte mich sehr, und ich war damals in Geldschwierigkeiten. Nach dem ganzen Wirbel habe ich alles jahrelang ruhen lassen. Aber nun, am Ende meines Lebens, möchte ich die Geschichte aufklären. Ich möchte mit allem im Reinen sein, wenn ich sterbe. Die Figuren sollen wieder dahin, wo sie hingehören. Wenn es meinem Bruder überhaupt um diese Schmuckstücke ging. Die Polizei hat nichts gefunden, die Versicherungsdetektive sind gescheitert ...«
    »... und da dachten Sie an frische junge Nachwuchsdetektive!« Peter lachte. »Das finden wir gut, nicht wahr, Kollegen? Auch wenn es unsere Konkurrenz ist. Aber eigentlich besteht das Detektivbüro Callidae aus San Francisco doch aus zwei Personen: Althena und Corona. Wo ist denn die andere Detektivin?«
    »Corona ist nicht mehr dabei. Die beiden haben sich gestritten und ... getrennt.«
    »Hm.« Deswegen hatten die drei ??? also so lange nichts von den Kolleginnen gehört. Einen kurzen Moment lang schwiegen die Detektive. Alle dachten sie dasselbe. Hoffentlich würden sie nie auseinandergehen.
    Nie.
    Dann sprach Justus weiter. »Haben Sie uns jetzt genau auf den Stand der Dinge gebracht, auf dem sich auch Althena befindet? Sie erwähnten vorhin den Regisseur, Dennis Browne, der vor dreißig Jahren einen Film über Ihren Bruder drehen wollte.«
    »Dieser Mann wollte alles Mögliche wissen. Er hat mir Löcher in den Bauch gefragt. Er kam immer wieder, gab keine Ruhe. Und irgendwann ...«
    »... haben Sie ihm von dem Brief erzählt«, vollendete Justus.
    Mrs Livingston nickte. »Ich zeigte ihn ihm in der Hoffnung, dass er einen Hinweis für mich hätte, und Dennis schrieb sich den Brief ab.«
    »Von ihm also stammt die Kopie!«, rutschte es Peter heraus.
    Unbeirrt fuhr Mrs Livingston
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