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Flieh solange du kannst

Flieh solange du kannst

Titel: Flieh solange du kannst
Autoren: Brenda Novak
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Gleichzeitig schlug er mit seinen kleinen Fäusten auf ihn ein. “Lass sie in Ruhe! Du sollst meiner Mommy nicht wehtun!”
    Aber Manuel schleuderte Max beiseite wie eine lästige Puppe. Er rutschte über den Fußboden und prallte gegen die Wand.
    Mein Gott! Max! Er ist ja völlig durchgedreht. Er wird uns beide umbringen.
    “Na, willst du noch mal mit ihm ins Bett?”, schrie Manuel. “Willst du dein Leben für Preston Holman opfern, und dein Kind auch?”
    In wilder Panik packte Emma Max am Arm und zog ihn zum Badezimmer. Sie waren schon ganz dicht davor. Wenn sie nur hineinkämen und die Tür schließen könnten …
    Aber Manuel schnitt ihnen den Weg ab. Sie holte erneut mit dem Schläger aus, konnte aber in dem engen Raum nicht genug Schwung nehmen und traf ihn nicht stark genug. Er riss ihr den Schläger aus der Hand und prügelte erneut auf sie ein. Dabei wurde sie gegen den Badezimmerspiegel geschleudert und fiel über den Rand der Badewanne.
    “Hör auf!”, schrie Max. Offenbar hatte er Manuel gebissen, denn der schrie vor Schmerz auf – und holte aus.
    Auch Emma schrie, als sie sah, wie Max von einem Faustschlag getroffen zu Boden sank. “Max!”, rief sie laut, aber der Junge antwortete nicht.
    Nun erfasste sie eine ungeheure Wut, die ihr eine Kraft gab, von der sie nicht gewusst hatte, dass sie sie besaß. Sie stieß sich von der Wanne ab, richtete sich auf und stieß Manuel so heftig von sich, dass er zur Tür hinaustaumelte.
    Sie versuchte an ihm vorbeizukommen, wollte nach draußen, Hilfe für Max holen, bevor es womöglich zu spät war. Aber Manuel erwischte sie am Arm, zerrte sie zu sich und stieß sie zurück ins Bad gegen den Schminktisch.
    Emmas Hand suchte hinter ihrem Rücken fieberhaft nach einer Waffe, irgendetwas, mit dem sie ihn abwehren könnte. Aber da war nicht einmal eine Dose mit Haarspray, und was sonst unter ihren wenigen Kosmetiksachen könnte schon als Waffe dienen? Da ertastete sie eine der Injektionsnadeln von Max und schöpfte neue Hoffnung. Die Nadel war natürlich viel zu fein und dünn, um eine wirklich ernste Verletzung zu verursachen, aber wenn man sie an der richtigen Stelle einsetzte …
    Manuel legte seine Hände um ihren Hals und begann sie zu würgen. Es fiel ihm sehr schwer, aber sein Hass auf sie war so groß, dass er trotz der gebrochenen Hand alle Kraft aufwendete, um sie zu töten. Emma versuchte, ihn mit ihrer freien Hand zu kratzen, aber er drückte nur immer fester und fester zu … bis sie das Gefühl hatte, ihre Lungen würden platzen, und dann breitete sich ein dunkler Nebel in ihrem Kopf aus …
    “Ich … hasse … dich!”, stieß sie hervor.
    Er grinste sie triumphierend an und lehnte sich über sie, um sie nach unten zu drücken, kam immer näher … und da wusste sie, dass ihre Gelegenheit gekommen war. Sie hob die Hand, in der sie die Nadel hielt, und stieß zu.
    Laut aufheulend prallte er zurück und bedeckte das Auge mit den Händen, und sie wusste, dass sie gut getroffen hatte. “Du Miststück!”, brüllte er und versuchte erneut nach ihr zu greifen.
    Aber da war sie schon aus dem Badezimmer gestürzt, auf der Suche nach einer besseren Waffe. Sie wusste, dass sie Manuel nur mit nackter Gewalt stoppen konnte. Und sie wusste, dass sie sich beeilen musste, denn Max lag noch immer bewusstlos auf dem Boden und brauchte wahrscheinlich dringend Hilfe.
    Manuel stolperte halb blind und laut fluchend hinter ihr her. Emma überlegte, ob sie einfach nach draußen laufen sollte. Aber wenn sie ihren Sohn jetzt hier zurückließ, hätte Manuel ihn womöglich fortgebracht, bis sie jemanden gefunden hatte, der ihr helfen würde.
    Also rannte sie in die Küche, zog die Schublade auf und nahm sich die einzige Waffe, von der sie glaubte, dass sie ihr etwas nützen könnte – das große Küchenmesser.
    Manuel starrte sie hasserfüllt an, als er merkte, worauf sie hinauswollte und sagte: “Es ist vorbei. Du hast keine fünf Minuten mehr zu leben.”
    Sie dachte genauso. Jeden Moment würde jemand tot zu Boden sinken – er oder sie.
    “Na los, dann komm doch”, forderte sie ihn auf. “Du glaubst doch wohl nicht, dass ich mich kampflos ergebe.”
    Das schien ihn zu überraschen. Er nahm die Hand von seinem verletzten Auge und starrte sie an. Sie stach zu, verfehlte ihn aber, und er packte sie an den Haaren und zerrte so heftig an ihnen, dass sie zu Boden ging. Dabei fiel sie rückwärts mit dem Kopf gegen die Ecke des Küchenschranks und verlor das
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