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Fliegende Fische Band (Junge Liebe ) (German Edition)

Fliegende Fische Band (Junge Liebe ) (German Edition)

Titel: Fliegende Fische Band (Junge Liebe ) (German Edition)
Autoren: S. Pavlovic
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glaub schon“, sagt Mick. „Wer macht nicht immer wieder die gleichen Fehler. Und warum auch nicht, wenn’s Spaß macht.“
    „Aber was, wenn nicht?“
    „Du meinst, wenn es nicht einmal Spaß macht?“ Mick zieht die Schultern hoch. „Ich schätze, dann ist man ganz schön dämlich.“
    „Ja. Daran wird’s liegen.“
    Später bringt er Betty nach Hause und lässt sich von ihr zum Abschied küssen und von zu Hause aus schreibt er ihr dann eine SMS, in der er ihr mitteilt, er wäre nicht bereit für eine Beziehung und wolle sie nicht verletzen, den üblichen verlogenen Quatsch, und liegt bis drei Uhr morgens wach im Bett und fühlt sich schlecht.

2. NEUE FREUNDE
     
    Krügers Aquarium ist der Knaller. Die Frontscheibe misst zwei Meter und dahinter befindet sich ein perfektes afrikanisches Steinbiotop, dessen Bewohner schimmern und funkeln wie Edelsteine.
    „Neolamprologus brevis“, sagt Daniel atemlos und andächtig. „Haplochromis species. Wow. Wahnsinn.“
    „Wie bitte?“, sagt Lilli verständnislos.
    „Labidochromis yellow“, sagt Daniel. „Mann. Wie groß die werden! Ich hab bisher immer nur Jungfische gesehen. Und hier! Prinzessin von Burundi.“
    „So heißen die, oder was?“
    „Genau. Da hinten, die rosafarbenen.“
    „Man sollte meinen, du hättest irgendwann genug von Fischen. Dreimal die Woche im Laden und zu Hause auch noch …“
    „Jungfische im Händlerbecken sind überhaupt nicht mit dem hier zu vergleichen und meine paar Neons schon gar nicht. Das hier. Das ist … wunderschön.“
    Lilli legt ihm von hinten die Arme um die Schultern.
    „Weißt du, man kann deiner zukünftigen Freundin nur wünschen, dass du mal so liebevoll von ihr sprichst wie von deinen Fischen.“
    „Was für eine zukünftige Freundin? Ich habe keine zukünftige Freundin.“
    „Was ist mit Betty?“
    „Betty, wieso? Was soll mit ihr sein?“
    Lilli versetzt Daniel einen freundschaftlichen Schubs. Daniel greift nach der Futterdose, um die Aufschrift zu lesen.
    „Stell dich nicht dumm“, sagt Lilli. „Das zieht bei mir nicht.“
    „Betty ist nicht die Richtige“, sagt Daniel. „Und damit ist das Thema durch.“
    Lilli seufzt und wendet sich ab, um das Wohnzimmer des Sportlehrers zu begutachten. Krügers Frau ist Architektin oder etwas Ähnliches, ein Beruf jedenfalls, der Geld einbringt, denn von einem Lehrergehalt kann man sich wohl eine solche Luxushütte nicht hinstellen. Daniel hat vor den Pfingstferien von Krüger den Schlüssel bekommen, um sich um die Fische zu kümmern, während Krüger mit seiner Frau auf die Kanaren fliegt. Noch während er die Schlüssel entgegen nahm, hat er gewusst, dass er das Vertrauen des Lehrers zumindest zum Teil missbrauchen wird, indem er Lilli hierher einlädt. Schließlich kriegt man so eine Gelegenheit nicht alle Tage.
    „Schau mal“, sagt Lilli. „Ein Riesen-Flachbildfernseher. Lass mal sehen, was der Krüger so für DVDs hat.“
    „Nicht zu fassen.“ Daniel bringt im Augenblick kein Interesse für Fernsehen auf. „Da stellt er sich ein Becken hin für ein paar tausend Euro und dann füttert er diesen billigen Flocken-Mist. Das nenne ich am falschen Ende sparen!“
    „Bladerunner“, zählt Lilli auf. „Die Terminator-Trilogie. Alien … Star Trek … Lethal Weapon … scheint mir ein Fan der Achtzigerjahre zu sein, der Krüger.“
    „Kein Wunder. Wie alt ist der? Mitte Vierzig? Da war der jung, in den Achtzigern.“
    Daniel öffnet die Abdeckung und die farbenfrohe Wohngemeinschaft versammelt sich unter der Wasseroberfläche. Zögernd streut Daniel ein paar Flocken ins Wasser, die sofort gierig verschlungen werden.
    „Notting Hill!“, trompetet Lilli. „In Sachen Liebe. Email für dich. Huh, das müssen die DVDs seiner Frau sein. Emergency Room! Haha! In der Sammelbox. Brokeback Mountain! Schokolade zum Frühstück … Ob der wohl merkt, wenn wir uns hier einen Film reinziehen?“
    Daniel wirft einen Blick über die Schulter.
    Ein Riesen-Fernseher mit Surround-Anlage. Beinahe so gut wie Kino, nur nicht so teuer.
    „Bestimmt nicht“, sagt er. „Wir müssen einfach nur alles so lassen, wie es war.“
    „Cool.“
    Sie wechseln einen Blick und Lilli strahlt. Daniel denkt, dass es sich beinahe anfühlt wie früher: Lilli und er, die Musterschüler, denen niemand zutrauen würde, auch nur einmal bei Rot über die Fußgängerampel zu gehen. Ganz zu schweigen von allem, was sie sonst noch so gelegentlich anstellen. Daniel lächelt bei dem Gedanken. Wer
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