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Fliegende Fische Band (Junge Liebe ) (German Edition)

Fliegende Fische Band (Junge Liebe ) (German Edition)

Titel: Fliegende Fische Band (Junge Liebe ) (German Edition)
Autoren: S. Pavlovic
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bin nicht sicher, ob das noch verkehrstauglich ist.“
    Mick nickt, gräbt in den Taschen seiner Jeans und fördert eine zerknickte Zigarettenschachtel zu Tage.
    „Kippe?“
    „Nein, danke. Asthmatiker.“
    Mick klemmt sich eine Zigarette zwischen die Lippen und zündet sie an. Die flackernde Flamme des Feuerzeugs wirft kleine, zuckende Schatten über sein Gesicht und Daniel betrachtet ihn und wundert sich darüber, dass dieser Junge ihn irgendwie berührt – als wären sie mehr als lediglich entfernte Bekannte, die nachts auf einer Terrasse ein Fahrrad reparieren, während drinnen eine Party läuft.
    Als bestünde eine Verbindung zwischen ihnen.
    Daniel blinzelt. Kann nicht sein. Mick lebt auf einem anderen Planeten. Dort gibt es Mountainbikes und Swimmingpools und Väter und keinen Frust, weil man sich die berufliche Zukunft, die man möchte, einfach nicht leisten kann.
    „Hast du eine Freundin?“, fragt Mick. Er schiebt die Frage zwischen seinen Lippen und der Zigarette raus und erwischt Daniel völlig unvorbereitet.
    „Wie bitte?!“
    „Ob du eine Freundin hast. Oder wolltest du eigentlich bei Lilli landen?“
    „Findest du deine Fragen nicht ein bisschen intim, dafür dass wir uns gar nicht kennen?“
    Mick stößt Rauch aus und zieht die Schultern hoch.
    „Aber mit wem soll man denn sonst intim sein, wenn nicht mit Fremden?“
    Daniel blinzelt und sucht nach der Logik, aber Micks Aufmerksamkeit ist schon von ihm abgeglitten und hängt jetzt an einem eng umschlungenen Pärchen, das aus dem dunklen Garten auftaucht und in die Lichtinsel auf der Terrasse tritt.
    „Daniel“, sagt Lilli. „Hi. Schön, dass du da bist.“
    Ihr Pferdeschwanz sieht aus, als käme sie frisch aus einem Tornado. Ihre Wangen sind gerötet und sie hat ein albernes Kichern in der Stimme, das Daniel an ihr gar nicht kennt.
    „Hi“, sagt er. „Ich kann auch gar nicht lange bleiben.“
    „Hi, Daniel.“ Jo streckt Daniel die freie Hand entgegen. Daniel ergreift sie gehorsam und schüttelt sie. Jo hat den zupackenden Händedruck eines Sportlers. Daniel kann nur hoffen, dass diese Beziehung nicht wieder im Chaos endet und er, Daniel, seine Nase für Lilli hinhalten muss.
    „Was machst du da?“ Jo deutet auf das Fahrrad, das immer noch auf dem Rücken liegt.
    „Ich repariere mein Fahrrad“, sagt Mick unfreundlich. „Was ist denn da so Besonderes dran?“
    Daniel schaut auf seine Hände, an denen Kettenfett und Dreck vom Fahrrad klebt, und schluckt eine Bemerkung.
    „Ich mein ja nur“, sagt Jo. „Das macht man normalerweise nicht während einer Party.“
    „Man hängt auch nicht zwischen den Büschen rum, während einer Party. Normalerweise. Büsche gibt es nämlich auch ohne Party.“
    „Jetzt krieg dich wieder ein, Mann.“
    Jo schlingt den Arm fester um Lilli, beinahe beschützend. Er sieht aus wie einer, der gerne wütend wäre, aber irgendwie in Hilflosigkeit stecken bleibt. Lilli wechselt einen Blick mit Daniel. Daniel zieht den Kopf ein. Die Spannung auf der Terrasse ist mit Händen zu greifen.
    „Ich hab keinen Bock mehr“, sagt Mick. „Am liebsten würde ich manchmal … würde ich … ach, Scheiße.“
    Er breitet die Arme zur Seite aus, Handflächen nach oben, hebt das Gesicht zum Himmel, schließt die Augen und lässt sich nach hinten fallen. Es klatscht gewaltig. Wassertropfen schlagen wie kleine kalte Geschosse auf Daniels Gesicht und Armen ein. Die glatte Oberfläche des Swimmingpools ist zerrissen, Mick treibt reglos darin, das Wasser bläht seine Jacke auf wie einen Ballon.
    „Hoppla“, sagt Daniel erschreckt. „Hat er was? Ich meine – müssen wir ihn retten?“
    „Der ist nicht zu retten. Lass ihn. Der kommt schon alleine wieder runter von seinem Trip.“
    Daniel schaut in den Pool, in dem Mick immer noch „Toter Mann“ spielt, und kann Jos Gelassenheit nicht teilen.
    „Komm mit rein“, sagt Jo. „Hast du schon was zu trinken?“
    „Ein Bier. Ich hab’s irgendwo drin stehen lassen.“
    „Ich hol dir ein neues.“
    Mit gemischten Gefühlen reißt Daniel sich von Micks Anblick los und folgt Jo und Lilli ins Haus.
    Drinnen hat die Party ihren Siedepunkt erreicht. Für eine Sekunde wünscht Daniel sich wieder hinaus auf die stille Terrasse, dann hat Lilli ihn untergehakt und zieht ihn in die Küche, um den Getränkevorrat zu untersuchen. Jo bleibt bei ein paar Jungs aus der Parallelklasse hängen und für Augenblicke ist alles wie früher. Langsam wird Daniel warm.
    Sie nehmen sich Bier und
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