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Fliegende Fische Band (Junge Liebe ) (German Edition)

Fliegende Fische Band (Junge Liebe ) (German Edition)

Titel: Fliegende Fische Band (Junge Liebe ) (German Edition)
Autoren: S. Pavlovic
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darf jemals zwischen uns stehen, das haben wir uns geschworen. Und jetzt sieht man mal, was daraus geworden ist.“
    „Es bessert sich bestimmt wieder. Wenn die mal eine Weile zusammen sind. Wenn es nicht mehr so frisch ist.“
    „Und darauf willst du warten?“
    „Was bleibt mir denn anders übrig?“
    „Ich nicht.“ Mick schmeißt das halb zerlegte Vorderrad vor sich auf den Boden. Es eiert um sich selbst, bevor es liegen bleibt.
    „Mich kann er mal. Soll er selber klarkommen, wenn sie ihn abserviert hat und er einen Freund braucht. Dann hab ich auch keine Zeit und antworte nicht auf seine SMS.“
    Daniel findet das ziemlich kindisch und trotzig, widerspricht aber nicht. Irgendwie hat Mick ja auch recht.
    „Und der Scheiß funktioniert auch nicht“, setzt Mick seine frustrierte Tirade fort. „Die können mich alle mal, echt. Das ganze Leben kann mich mal.“
    Er versetzt dem Vorderrad einen Tritt, dass es scheppert.
    „Was ist denn kaputt?“, erkundigt Daniel sich vorsichtig.
    „Platt“, sagt Mick finster.
    „Na und? Vorderrad ist doch kein Problem. Das ist doch in fünf Minuten gemacht.“
    Mick schweigt und sieht ihn an mit seinen Mitternachtsaugen. Daniel hebt das misshandelte Rad auf, schraubt das Ventil ab und zieht den Schlauch raus.
    „Hast du was zum Flicken?“
    „Was denn?“
    „Na, Nadel und Faden.“
    „Echt jetzt?“
    „Nein, natürlich nicht! So ein kleines Kästchen, in dem Flicken drin sind und ein Spezialkleber. Gibt’s in jedem Fahrradladen.“
    „Nie gesehen.“
    „Und von welchem Planeten kommst du?“
    „Hör mal, ich weiß nicht, ob ich Lust habe, mich von dir verarschen zu lassen.“
    „Dann flick dein Fahrrad alleine.“
    Daniel weiß nicht genau, was gerade abgeht. Mick ist frustriert, so viel ist unübersehbar, aber seine Unfreundlichkeit hat nichts Abweisendes, sondern eher etwas von einer Herausforderung. Als suchte er jemanden, mit dem er kollidieren kann. Und statt auszuweichen, wie er es sonst gerne tut, hält Daniel dagegen.
    Für einen Augenblick messen sie sich mit Blicken, dann bückt Mick sich und hebt eine kleine Schachtel vom Boden auf.
    „Ich hab hier einen neuen Schlauch“, sagt er, als wäre nichts gewesen. „Ich dachte, man kauft ihn neu, wenn er kaputt ist.“
    „Auf dem Planeten der reichen Leute ist das bestimmt so.“ Daniel nimmt die Schachtel entgegen. „Hast du eine Luftpumpe?“
    Mick nickt und zeigt mit dem Finger und dann steht er, die Hände in den Taschen seiner Jeans vergraben und sieht zu, wie Daniel mit ein paar wenigen Handgriffen seinen Platten repariert.
    Es ist ein tolles Mountainbike, das Mick da hat. So eines hätte Daniel auch gerne und wenn er eines hätte, würde er es besser behandeln: Gelegentlich putzen, zum Beispiel, die Kette ölen, die abgefahrenen Bremsklötze ersetzen und aufpassen, dass die Felgen nicht so viele Beulen bekommen. Es sieht aus, als wüsste Mick mit seinem Reichtum nicht wirklich umzugehen und irgendwie findet Daniel den Gedanken tröstlich, dass Mick, obwohl er auf dem Planeten der Reichen wohnt, im Grunde die gleichen Probleme hat wie er selbst.
    Und dass seine Gedanken offenbar genauso darum kreisen wie die von Daniel.
    „Warum hat sie ihn ein Jahr lang baggern lassen?“, fragt Mick, als Daniel das reparierte Rad in die Gabel hängt und den Schnellspanner umklappt. „Ich meine, ist das nicht merkwürdig? Wenn sie ihn gut findet, hätte sie ihn gleich ranlassen können, oder nicht?“
    „Sie hatte Pech mit ihrem letzten Freund“, erklärt Daniel. „Sie musste sich erst erholen.“
    „Wieso? Was hat er gemacht?“
    „Na ja … er hat ein bisschen zu gerne gefeiert und wusste dann nicht, wo der Spaß aufhört.“
    „Was soll das heißen? Hat er gesoffen? Sie geschlagen, oder was?“
    „Mick, ich kenne dich überhaupt nicht. Glaubst du ernsthaft, ich bespreche mit dir das Liebesleben meiner besten Freundin?“
    „Nicht?“
    „Nein!“
    „Aber sie ist nicht mehr deine beste Freundin. Du wirst sehen. Sie wird keine Zeit mehr für dich haben. Sie wird dir nicht mehr zuhören, wenn du ein Problem hast. Sie wird am Telefon ständig nur davon schwafeln, wie toll ihr Neuer ist. Sie wird dir ohne Ende auf die Nerven gehen. Du wirst sie hassen. Wetten?“
    „Quatsch. Echte Freundschaft hält das aus.“
    „Glaubst du das wirklich?“
    Daniel gibt dem reparierten Vorderrad einen Schubs. Es dreht sich leise quietschend in der Achslagerung.
    „Lass dein Fahrrad mal überholen“, sagt er. „Ich
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