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Flesh Gothic (German Edition)

Flesh Gothic (German Edition)

Titel: Flesh Gothic (German Edition)
Autoren: Edward Lee
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beschützte Debbie, so gut er konnte. Sein einziger Fehltritt war ein Rückfall gewesen. Könnte schlimmer sein, befand er.
    Westmore wusste, dass er auf keinen Fall die Nerven verlieren durfte, wenn sie das Baby zur Welt brachte.
    Seine frischen Klamotten hatte er mit ins Badezimmer genommen – er fühlte sich nach wie vor nicht wohl dabei, splitterfasernackt vor ihr herumzulaufen. In seinem verkaterten Zustand bedurfte es einiger Anstrengung, in die Hose zu schlüpfen. In dem schmalen Spalt zwischen Dusche und Waschbecken kippte er um ein Haar um. Seine Hose war noch nicht vollständig trocken; er fühlte, dass die Pistole noch in der feuchten Tasche steckte. Schließlich kämmte er sich die Haare, putzte sich die Zähne und gurgelte. Der nächste Blick in den Spiegel stimmte ihn deutlich optimistischer. Wenigstens sehe ich nicht mehr wie ein Toter aus .
    Als die letzten Töne des Klavierkonzerts verklangen, verließ Westmore das Badezimmer ... und sah sich mit einer Pistole vor dem Gesicht konfrontiert.
    »Setzen Sie sich.«
    Westmore gehorchte. In der rechten Hand hielt Mack eine ziemlich große Knarre. In der Linken hielt er nichts ... denn er hatte weder eine linke Hand noch einen linken Arm. Narben von den Schrotkugeln eines Kaliber-12-Geschosses überzogen eine Hälfte seines Gesichts.
    »Offenbar hat Clements Sie nur knapp verfehlt«, konstatierte Westmore.
    »Belarius beschützt diejenigen, die sich vor ihm verneigen.« Mack grinste. »Heute ist eine ganz besondere Nacht.«
    Debbie hockte mit schreckgeweiteten Augen auf dem Bett. Jemand leistete ihr auf der Matratze Gesellschaft.
    »Denk gar nicht daran, abzuhauen, Herzchen«, sagte Vivica Hildreth. »Dir werden wir nichts antun. Bei deinem Freund, Mr. Westmore, sieht die Sache schon anders aus.«
    Diamanten funkelten um den Hals der Millionärin, im v-förmigen Ausschnitt ihres Burberry-Regenmantels. Außerdem trug sie die ausgefallenen, mit Edelsteinen besetzten Flipflops, die sie schon an dem Tag getragen hatte, als Westmore sie in ihrem Penthouse kennenlernte. »Schön, Sie zu sehen, Mr. Westmore. Sie haben hervorragende Arbeit geleistet, unseren kostbaren Schatz zu beschützen.«
    »Debbie?« Dann sagte Westmore etwas zutiefst Albernes. »Sie müssen mich schon umbringen, um sie mitzunehmen.«
    Sowohl Mack als auch Vivica lachten.
    »Alles hat perfekt funktioniert.« Vivicas Augen funkelten im Einklang mit den Diamanten. »Und auf Ihre Weise haben Sie erheblich dazu beigetragen.«
    »Wir sind Ihnen etwas schuldig«, meinte Mack nach wie vor grinsend.
    »Und dasselbe gilt für unseren Herrn ...«
    Westmore seufzte. »Wie haben Sie mich gefunden? Ich habe immer nur bar bezahlt, nie eine Kreditkarte benutzt, und wir haben nur in Absteigen übernachtet, in denen man beim Einchecken keinen Ausweis vorzeigen muss. Wir ziehen seit neun Monaten durchs ganze Land, ohne Spuren zu hinterlassen.«
    »Tja, wie haben wir Sie gefunden?«, wiederholte Vivica die Frage gedehnt. Sie lächelte Mack an. »Zeig es ihm.«
    Mack öffnete die Eingangstür und rief jemandem zu: »Komm rein.« Eine zarte Gestalt in dunkler Regenjacke betrat das Zimmer. Zuerst erkannte Westmore sie nicht.
    »Cathleen?«
    Ausdruckslose Augen musterten ihn. Sie wirkte abgemagert und das einst hellblonde Haar war strähnig und von grauen Schlieren durchzogen.
    »Um Himmels willen, was ist mit Ihnen passiert?«
    »Oh, wir haben sie mit Heroin für unsere Sache gewonnen«, antwortete Mack. Er schob einen ihrer Jackenärmel hoch, wodurch hässliche Ansammlungen von Nadeleinstichen zum Vorschein kamen. »Wir kontrollieren das kleine Miststück nach Belieben.«
    Bei dieser Bemerkung schaute Cathleen auf. Verachtung trat in ihre stumpfen Augen.
    »Weil wir gerade davon reden«, fuhr Mack fort. »Es ist fast an der Zeit für sie, sich einen weiteren Schuss zu setzen. Sie können gerne dabei zusehen, Westmore.«
    »Sie ist von Natur aus eine suchtanfällige Persönlichkeit«, meldete sich Vivica zu Wort. »Abhängigkeit liegt ihr im Blut. Jetzt ist es eben Heroin statt Sex. Seit sie unter unserer Kontrolle steht, hat sie sich als recht nützlich erwiesen.«
    »Mein Gott, Cathleen«, stieß Westmore stöhnend hervor. »Wie konnten Sie zulassen, dass die Ihnen das antun?«
    »Es tut mir leid«, flüsterte Cathleen und senkte beschämt den Kopf.
    »Sie ist ziemlich schnell umgekippt«, sagte Mack. »War ein Kinderspiel. Und außerdem hat sie einen tollen Knackarsch. Sie hätten die Gelegenheit nützen
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