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Flandry 2: Höllenzirkus

Flandry 2: Höllenzirkus

Titel: Flandry 2: Höllenzirkus
Autoren: Poul Anderson
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wahrheitsgetreu. Am Ende sagte er: »Ich werde meine Gebühr – in kleinen Scheinen, Sie erinnern sich – mit unvergleichlicher Bereitwilligkeit entgegennehmen.«
    »Sie haben mich ja auch lange genug warten lassen«, wich Ammon ihm aus. »Hat mich was extra gekostet, herauszufinden, was passiert ist, und jemand anderen anzuheuern. Die Kosten sollte ich Ihnen eigentlich abziehen. Richtig?«
    »Die Verzögerung war nicht meine Schuld. Sie hätten Ihre Agentin eben besser beschützen oder noch besser dergestalt entschädigen sollen, dass sie es nicht mehr nötig hatte, Personen aufzusuchen, denen sie vorher nicht vorgestellt worden war.« Flandry polierte sich an der Uniformjacke die Fingernägel und musterte sie kritisch. »Sie haben, was Sie haben wollten: einen Bericht über Wieland, und noch dazu mit vorteilhaftem Ergebnis.«
    »Aber Sie sagten, das Geheimnis sei bekannt. Die Merseianer …«
    »Mein Freund Ydwyr der Sucher hat mir versichert, dass er Schweigen bewahrt. Das übrige Personal auf Talwin, das vom Mimirischen System gehört hat, wird in Kürze in alle Winde verstreut sein. Außerdem, wieso sollten sie irgendetwas erwähnen, was nur Terra hilft? Klar, Gerüchte werden sicher die Runde machen, aber Sie brauchen das Geheimnis nur fünf oder zehn Jahre zu schützen, und die Kommunikation ist so schlecht, dass es Ihnen auch gelingen wird.« Flandry nahm sich eine Zigarette. Nachdem er die Sucht in den letzten Monaten überwunden hatte, begrüßte er nun ihre Rückkehr. »Zugegeben«, sagte er, »wenn ich Ydwyr seines Versprechens entbinde, dann könnte es natürlich sein, dass er diese interessante Geschichte mitsamt den Koordinaten dem Kommandanten des kaiserlichen Schiffes übergibt, das vorbeischaut, um sein Camp zu inspizieren.«
    Ammon lachte bellend. »So eine Antwort habe ich von Ihnen erwartet, Dominic. Sie sind ein helles Köpfchen.« Er strich sich über sein Doppelkinn. »Haben Sie je daran gedacht, Ihr Patent zurückzugeben? Einen hellen Jungen könnte ich brauchen. Sie wissen, dass ich gut bezahle. Richtig?«
    »Das weiß ich erst, wenn ich das Bündel gezählt habe«, erwiderte Flandry. Er zog an der Zigarette, sodass sie sich entzündete, und ließ den Tabakrauch über den Gaumen streichen.
    Die massige Gestalt beugte sich aus dem Sessel vor. Das Gesicht unter dem kahlen Kopf wurde hart. »Was ist mit dem Agenten, der sich Djana vorgeknöpft hat?«, verlangte Ammon zu erfahren. »Und was ist mit ihr?«
    »Ach ja«, entgegnete Flandry. »Sie sind sich doch im Klaren darüber, dass Sie ihr eine Kleinigkeit schuldig sind.«
    »Was? Nachdem sie …«
    »Nachdem sie, als sie wegen Ihrer fehlgeleiteten Sparsamkeit in die Falle gelaufen war, Ihnen die Information verschafft hat, dass es bei Ihnen eine undichte Stelle gibt – ja, mein Lieber, dafür stehen Sie in ihrer Schuld.« Flandry lächelte wie ein Tiger. »Freilich habe ich den Vorfall in meinem offiziellen Bericht nicht erwähnt. Ich kann mein Korps immer auf die Spur der merseianischen Agenten setzen, ohne dass ich mich bloßstelle, und sei es, indem ich einen anonymen Tipp schicke. Allerdings hatte ich den Eindruck, dass Sie sich vielleicht am liebsten selbst mit den Burschen befassen würden. Neben anderen Anreizen hat der Spionagering wahrscheinlich auch Angehörige der Organisationen Ihrer geschätzten Konkurrenz korrumpiert. Vielleicht erfahren Sie so ja einiges, was Ihnen bei Ihren Geschäftsbeziehungen weiterhilft. Ich bin zuversichtlich, dass Ihre Verhörspezialisten gute Überzeugungsarbeit leisten.«
    »Das steht mal fest«, sagte Ammon. »Wer ist der Spion?«
    Djana wollte etwas sagen, doch Flandry hinderte sie daran. »Die Information ist Eigentum dieser jungen Dame. Sie ist bereit, über ihre Weitergabe zu verhandeln. Ich bin ihr Makler.«
    Schweißtropfen erschienen auf Ammons Stirn. »Ich soll sie bezahlen, obwohl sie versucht hat, sich zu verkaufen?«
    »Meine Klientin Djana wird Irumclaw mit dem ersten verfügbaren Schiff verlassen. Zufällig habe ich auf dem gleichen Fahrzeug eine Passage gebucht. Sie braucht Mittel, um ihr Ticket zu bezahlen, und an ihrem Bestimmungsort, wo immer das sein wird, ein angemessenes Grundkapital.«
    Ammon stieß ein Schimpfwort aus. Der Gorzunianer spürte Wut und spannte den struppigen Leib zum Angriff.
    Flandry blies Rauch aus den Nasenlöchern. »Als ihr Makler«, fuhr er milde fort, »habe ich die üblichen Vorsichtsmaßnahmen getroffen, um sicherzustellen, dass sich jede Tat, die ihr
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