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Flandry 2: Höllenzirkus

Flandry 2: Höllenzirkus

Titel: Flandry 2: Höllenzirkus
Autoren: Poul Anderson
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nicht jedes Echo auf deinem Schirm unter die Lupe nehmen … Auweh! Sie legen einen neuen Kurs an. Wenn ich bloß den Computer benutzen könnte. Sieht mir ganz so aus, als gingen sie auf einen Abfangkurs zu uns, aber ich müsste Berechnungen anstellen, um es mit Sicherheit zu sagen.«
    »Und wenn?« Das Abstrakte daran ist der halbe Schrecken. Ein Messwert, eine Gleichung, und ich davon abgehalten, dich zu berühren, selbst dich zu sehen. Wir sind nicht wir, wir sind Gegenstände. Als wären wir schon tot … Nein, das stimmt nicht. Christus hat versprochen, dass wir leben sollen. Das hat er.
    »Das muss nicht unbedingt der Fall sein. Wir werden nicht im Dauerstrahl gehalten. Ich habe den Verdacht, sie suchen mehr oder minder willkürlich. Wir haben ein genügend starkes Echo abgegeben, dass sie sich uns näher ansehen wollten, doch dann haben sie uns verloren und noch nicht wiedergefunden. Der interplanetare Raum ist viel größer, als die meisten Menschen sich vorstellen. Deshalb kann es durchaus sein, dass sie auf einen Abfangkurs mit der Umlaufbahn gehen, die wir scheinbar gehabt haben, um uns auf kürzere Distanz zu überprüfen.«
    »Und dann?«
    »Weiß ich nicht. Wenn wir erwischt werden … nun, ich denke schon, wir könnten einem Kampf mit dem Rücken zur Wand ausweichen. Wie soll man im Vakuum auch eine Wand finden? Wir können uns ergeben und hoffen, dass Ydwyr uns retten kann und eine andere Chance sich bietet.« Seine Stimme in der Dunkelheit klang bei weitem nicht so gelassen, wie er offensichtlich wünschte.
    »Du würdest Ydwyr trauen?«, stieß Djana hervor.
    Flandrys Strahl fuhr über die Anzeigen. »Sie nähern sich rasch«, sagte er. »Der Suchradar müsste uns bald wieder erfasst haben. Vielleicht sehen wir ja wirklich aus wie ein interstellarer Asteroid, aber wenn man die Wahrscheinlichkeit einer natürlichen Passage zu einer gegebenen Zeit berechnet …« Djana hörte und spürte seine Verzweiflung. »Tut mir leid, meine Süße. Wenigstens haben wir’s ihnen nicht leicht gemacht.«
    Das Bild hätte ihr vor Augen springen können, ein Haifischumriss vor der Milchstraße, an den Geschützen die schwarzgekleideten größten Feinde des Menschen. Sie streckte die Hand zu den Sternen des Himmels aus. »O Herr, hab Erbarmen mit uns!«, rief sie aus tiefster Seele. »Ach, schick sie doch dorthin zurück, wo sie hingehören!« Blink … Blink … Blink …
    Der Lichtstrahl tanzte, und wo er auftraf, verwandelten sich Messanzeigen in Seen unter den Sonnen, die sich auf den Bildschirmen drängten. »Mooo-ment«, murmelte Flandry. »Einen Augenblick … sie ziehen sich zurück!«, platzte er heraus. »Beim heiligen Judas, sie müssen sich gesagt haben, dass dieses Echo bedeutungslos ist!«
    »Sie verschwinden?«, hörte Djana sich selbst rufen. »Wirklich?«
    »Ja. Sie verschwinden. Dann kann ihnen dieser schwache Blip wirklich nicht sehr wichtig vorgekommen sein … Juhuu! Sie sind auf Hyperantrieb! Schon! Mit Kurs auf Siekh, wie’s ausschaut. Und die … na los, wir können unsere Schaltkreise wieder benutzen, als Erstes schalte ich die Hyperwellenorter wieder ein … ja, ja, vier Quellen, unsere Kuriere und ihre drei Schiffe, gerade noch in Ortungsreichweite! Kurs wegführend. Djana, wir haben’s geschafft! Heiliger Judas!«
    »Sag nicht Judas, Liebling«, verbesserte sie ihn fromm. »Bedank dich bei Jesus Christus.«
    »Bei wem du willst.« Flandry schaltete die Fluoros ein. Seine Freude schäumte über. »Du … du bist so wundervoll …« Gewicht. Warme, starke Luftstöße. Flandry tanzte einen Fandango durch die Kabine. »In einer Stunde können wir uns auf den Rückweg machen. Aus Sicherheitsgründen ziehen wir einen großen Bogen, aber am Ende kommen wir wieder nach Haus!« Er stürzte sich auf sie und schloss sie in die Arme. »Und Ydwyr soll zur Hölle fahren«, schmetterte er. »Den ganzen Rückweg lang feiern wir!«

 
XX
     
     
    Der Terraner stand im vibrierenden Raum zwischen zwei Schotten, außer Reichweite dessen, der angekettet vor ihm saß, und sagte: »Sie verstehen sicher, dass die ganze Wahrheit über das Geschehene mich in Verlegenheit bringen würde. Ich wünsche Ihren feierlichen Schwur, dass Sie meine Darstellung bestätigen und in keiner Weise auf Wieland hinweisen werden.«
    »Warum sollte ich dem zustimmen?«, fragte der Merseianer freiheraus.
    »Weil«, erwiderte Djana, und Gift tropfte aus jedem Wort, »ich sonst das Vergnügen bekommen werde, dich
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