Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Flandry 2: Höllenzirkus

Flandry 2: Höllenzirkus

Titel: Flandry 2: Höllenzirkus
Autoren: Poul Anderson
Vom Netzwerk:
wimmelt, dachte Flandry.
    »Ausgezeichnet, Lieutenant!«, rief Julius. »Genau meine Idee! Sagen Sie Seiner Königlichen Hoheit, dass ich augenblicklich die nötigen Arrangements treffen werde.«
    Ydwyr sagte ernst: »Ich fürchte, die Forschung wird nicht mehr lange weitergehen. Ohne den Bonus des militärischen Vorteils …«
    »Ich sagte, ich werde mein Bestes tun«, entgegnete Flandry, »und ich habe über einem Plan gebrütet. Ich wollte ihn nicht vorbringen, bis ich sicher war, dass wir unser Programmheft selber schreiben können, aber jetzt weiß ich das mit Gewissheit. Sehen Sie, ich habe für Sie eine Entrüstungsszene vorgesehen. Vielleicht hätten Ihre Leute mich nicht festhalten dürfen; trotzdem, Sie sind von den Vach Urdiolch, und meine kecke Behandlung Ihrer Person war eine Beleidigung für Ihre Rasse. Da Sie gesehen haben, dass der gute alte Julius Sie so gern zufriedenstellen möchte, beschlossen Sie, ihn ein wenig zu melken. Sie lassen sich nur dadurch besänftigen, wenn er mit Nachdruck darauf drängt, dass das Imperium die wissenschaftliche Arbeit unterstützt, die offiziell der eigentliche Grund für das merseianische Interesse an Talwin sein wird.«
    Der große grüne Leib verspannte sich. »Wäre das möglich?«
    »Ich denke schon. Von jetzt ab müssen wir Talwin von hier aus sowieso im Auge behalten, damit Ihre Flotte dort nicht wieder einsickert. Dazu braucht man aber keine Aufklärungsboote. Ein paar Stipendiaten, die dort ihre Doktorarbeit schreiben, sind genauso gut und viel billiger. Und … wenn wir die Hälfte der Kosten übernehmen, finden Sie in der Heimat bestimmt einen Geldgeber, um weiterzumachen.«
    Eine kleine Renaissance der terranischen Wissenschaft? Wohl kaum. Akademischer Hickhack. Ach, ich denke, wenigstens die Hoffnung darf ich mir gönnen.
    »Im Namen des Gottes.« Ydwyr starrte eine Zeit lang vor sich hin, während Julius sich wand und immer wieder räusperte. Am Ende nahm der Merseianer Flandry bei den Händen und sagte: »Das ist vielleicht der Anfang einer Zusammenarbeit zwischen unseren Völkern, die eines Tages kommen kann.«
    Nichts weiter als, so hoffe ich wenigstens, eine leichte Untermauerung der Gründe, weshalb wir diese Grenze halten. Diese Merseianer erinnern uns vielleicht daran, dass es immer jemanden gibt, der bereit ist, ein verfügbares Vakuum sofort zu füllen. »Der Datholch hegt einen edlen Traum.«
    »Was soll das?«, schnaufte Julius. »Was machen Sie beide denn da?«
    »Sir, ich fürchte, wir sind auf den einen kleinen Stolperstein gestoßen«, antwortete Flandry.
    »Tatsächlich? Und? Wie lange dauert das? Ich bin zum Abendessen verabredet.«
    »Vielleicht lässt sich die Komplikation bis dahin beilegen, Sir. Darf ich mich setzen? Ich danke Herrn Admiral. Ich tue mein Bestes, Sir. Ich habe selbst persönliche Angelegenheiten zu regeln.«
    »Das wird wohl so sein.« Julius musterte Flandry aufmerksam. »Wie ich höre, haben Sie um Urlaub und Versetzung ersucht.«
    »Jawohl, Sir. Ich gehe davon aus, dass während der Monate auf Talwin meine Dienstzeit hier mehr als abgelaufen ist. Es hat nichts mit Herrn Admirals großartiger Führung zu tun, sondern ich soll mich in anderer Hinsicht spezialisieren. Außerdem glaube ich eine Erbschaft in Aussicht zu haben. Meinem reichen Onkel auf einer Kolonialwelt ging es gar nicht gut, habe ich gehört. Ich möchte gern meinen Anteil einsammeln, bevor die lieben Verwandten entscheiden, mein Status als ›im Einsatz vermisst‹ ermächtige sie, das Geld anderweitig zu verteilen.«
    »Ja. Verstehe. Ich werde Ihren Antrag bewilligen und Sie zur Beförderung zum Lieutenant Senior-Grade vorschlagen.« (Was zu verstehen war als: falls Sie mir diesen Schlamassel schnell vom Hals schaffen.) »An die Arbeit. Worin besteht das Problem, das Sie erwähnten?«
     
    Das Zimmer hinter Tür 666 hatte sich nicht verändert – ein erheblich geschmackloserer Raum als das Amtszimmer des Kommandeurs, war es doch weit gefährlicher. Der gorzunische Wächter rührte keinen Muskel, doch in seinem Gürtel funkelte ein Krummsäbel. Hinter dem Schreibtisch schwitzte und quietschte Leon Ammon und nahm seinen Nadelblick nie von Flandry. Djana begegnete ihm mit hochnäsigem Trotz; ihre Fäuste jedoch ballte sie immer wieder, und sie hatte ihren Stuhl an den des Offiziers herangeschoben, bis die Möbel einander berührten.
    Flandry selbst berichtete fröhlich, weitschweifig und, übersah man ein paar Auslassungen, im Großen und Ganzen recht
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher