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Flammendes Begehren

Flammendes Begehren

Titel: Flammendes Begehren
Autoren: Catherine Kean
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sehnlicher wünschte, als dass Gott ihn am Leben ließ, hätte alles getan, um ihn zu retten. Er durfte nicht sterben!
    Während sie ihn vorsichtig wusch, fiel ihr Zopf herab und streifte seine Haut. Geoffrey stieß ein leises Geräusch aus, das einem Stöhnen nicht unähnlich war, und wandte ihr das Gesicht zu. Lächelnd beugte Elizabeth sich über ihn und strich ihm die Strähnen aus der Stirn.
    Seine Finger berührten ihre Brust.
    Elizabeth erstarrte. Damit hatte sie nie und nimmer gerechnet. Ihre Hand, in der sie das nasse Leinen hielt, schwebte in der Luft. Sie wagte es kaum, zu atmen. Hatte er sie wirklich berührt, oder spielte ihre Phantasie ihr einen Streich?
    Da, seine Finger bewegten sich schon wieder, streichelten sie zärtlich!
    »Geoffrey?«, flüsterte sie.
    »Ich wollte nur sichergehen, dass ich nicht träume«, kam die krächzende Antwort. »Elizabeth, ich musste es einfach tun!«
    Elizabeth richtete sich auf und sah ihm in die Augen. Sie waren klar und hell – und voller Tränen.
    »Geoffrey!« Sie übersäte seine Stirn, seine Augenbrauen und seine Wangen mit Küssen, ehe sie über seine vollen Lippen herfiel. Was als flüchtige Berührung voller Freude begann, wuchs sich zu einem intensiven und liebevollen Kuss aus.
    »Ich habe gebetet, dass du nicht sterben musst«, schluchzte sie an seinen Lippen.
    Ein schmerzhafter Ausdruck huschte über sein Gesicht, als seine warme rauhe Hand nach ihren Fingern tastete. »Ich würde dich nie verlassen, holde Maid.«
    Elizabeth blinzelte gegen die aufsteigenden Tränen an. »Versprich mir das!«
    »Du hast mein Ehrenwort.« In seinem Blick glomm leidenschaftliche Überzeugung. »Ich liebe dich, Elizabeth.«
    »Und ich liebe dich.«
    Elizabeth beugte sich nach unten, um ihn abermals zu küssen. Als Mildred sich jedoch ächzend von der Pritsche erhob, zögerte sie.
    »Ich unterbreche nur ungern, aber … ich freue mich, dass Ihr wieder bei Sinnen seid, Mylord«, sagte sie und rieb sich die Augen.
    »Habe ich die Tatsache, dass ich noch unter den Lebenden weile, womöglich Euch und der Kräuterheilkunde zu verdanken?«
    Mildred nickte. »Das habt Ihr.«
    »Was auch immer Ihr Euch wünscht, es soll geschehen.«
    Ein stolzes Lächeln erhellte das Gesicht der Zofe. »Welch mutige Worte eines Mannes, der ganz am Anfang des Heilungsprozesses steht! Dürfte ich Euch daran erinnern, Mylord, dass Ihr noch immer mein Patient seid und es
Monate
dauern kann, ehe Ihr wieder auf den Beinen seid?«
    Geoffrey sah zu Elizabeth und stöhnte. »Monate?«
    Mildred senkte den Kopf. »Wenn Ihr Euch mir gegenüber erkenntlich zeigen wollt, so hört auf das, was ich Euch sage, und trinkt oder esst, was ich Euch vorsetze, egal wie widerlich es auch aussehen, riechen oder schmecken mag. Ich ertrage es keinen Augenblick länger, meine Herrin leiden zu sehen. Sind wir uns einig?«
    Geoffrey stöhnte. »Ja, sind wir.«
    »Gut.« Mildred warf sich den ergrauten Zopf über die Schulter. »Jetzt ist es für mich an der Zeit, Lord Brackendale die gute Nachricht zu überbringen. Wenn Ihr daran interessiert seid, dass mein Patient sich nicht überanstrengt, erspart ihm unnötiges Gerede. Er ist noch sehr schwach.«
    Im nächsten Moment fiel die Tür ins Schloss, und sie waren allein.
    Ein verschlagenes Grinsen zupfte an Geoffreys Lippen. Elizabeth wurde siedend heiß. Wie sie dieses Lächeln vermisst hatte!
    »Nimm einen guten Rat an, holde Maid«, murmelte er, als sie ihm einen Kuss auf die Lippen hauchte. »Von mir aus brauchst du gar nicht zu reden, solange ich von deinen Lippen kosten darf.«
    *
    Nach einer wahren Flut inniger Küsse und gesäuselter Liebesworte, verflocht Geoffrey seine Finger mit den ihren. Frische Tränen traten ihm in die Augen, weil sie der Grund – der einzige Grund, wohlgemerkt – war, warum er für sein Leben gekämpft hatte.
    Die dichte erdrückende Dunkelheit hatte sein Bewusstsein bedroht, doch er hatte sich mit jedem Funken Kraft, der ihm noch geblieben war, an das Licht zurückgekämpft, damit er wieder bei ihr sein konnte.
    »Es gibt so vieles, was ich dir erzählen möchte«, murmelte sie und liebkoste seine Wange.
    »Ich kann mich an nichts erinnern, was sich nach meiner Verletzung zugetragen hat.« Geoffrey schob die schmerzhafte Erinnerung an den surrenden Pfeil beiseite, der ihn beinahe das Leben gekostet hatte. »Sind wir auf Wode Castle?«
    Elizabeth nickte und erzählte ihm davon, wie Aldwin unter Arrest genommen, wie Geoffrey nach Wode Castle
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