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Fiona

Fiona

Titel: Fiona
Autoren: Jude Deveraux
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haben. »Fiona«, begann er und hielt dann inne. »Kommt ins Zelt, und wir werden dort weiterreden. « Er drehte sich den von bläulichen Schatten überzogenen Bäumen in ihrer Nähe zu. »Guy! « brüllte er, daß Fiona zusammenzuckte.
    Sogleich trat der Hüne auf die Lichtung heraus. Nach einem beiläufigen Blick auf Fiona sah er Miles an.
    »Schicke jemand ins Dorf, damit er anständige Frauenkleider besorgt. Gebt aus, was Ihr dafür benötigt. « Die Stimme, die er bei diesem Mann gebrauchte, unterschied sich sehr stark von dem Ton, in dem er mit ihr redete.
    »Schickt mich mit ihm ins Dorf«, sagte Fiona rasch. »Ich werde mit meinem Bruder reden, und er wird dankbar sein, daß Ihr mich unbeschädigt freigegeben habt. Er wird sogleich die Fehde zwischen den Chatworth’ und Montgomerys beenden. «
    Miles wandte sich ihr zu, und seine Augen wurden hart. »Bettelt mich nicht an, Fiona. «
    Ohne nachzudenken hob sie mit einem Wutschrei ihre Axt und zielte auf seinen Kopf. Mit einer offenbar langgeübten Bewegung riß er ihr die Axt aus der Hand, schleuderte sie zur Seite und riß sie in seine Arme.
    Sie war nicht bereit, ihm die Genugtuung eines Widerstands zu geben, wurde stattdessen stocksteif und haßte die Berührung seiner Kleider auf ihrer Haut. Der Fuchspelz hing locker von ihrer Schulter und entblößte das Bein, das sich an seinen Körper drückte.
    Er trug sie in das Zelt und legte sie sacht auf eine der beiden Kojen.
    »Warum gebt Ihr Euch Mühe, mir Kleider zu beschaffen? « zischelte sie. »Vielleicht solltet Ihr Euch auf dem Feld mit mir paaren wie ein Tier, das Ihr doch seid. «
    Er ging, ihr den Rücken zukehrend, von ihr weg und schenkte aus einem silbernen Pokal zwei Becher voll Wein.
    »Fiona«, sagte er, »wenn Ihr mich dauernd auffordert, Euch zu lieben, werde ich schließlich Euren Reizen erliegen. « Er drehte sich um, ging auf sie zu und setzte sich ein paar Fuß entfernt auf einen Schemel. »Ihr habt einen anstrengenden Tag hinter Euch und müßt müde und hungrig sein. « Er streckte ihr den gefüllten Becher ihn.
    Fiona schlug ihn zur Seite, so daß der Wein überschwappte und die kostbaren Teppiche befleckte, die auf dem Zeltboden lagen.
    Miles sah achtlos auf den Fleck und trank seinen Wein. »Und was soll ich jetzt mit Euch anfangen, Fiona? «

Kapitel 2
    Fiona saß auf der Koje, ihre Blöße so sorgfältig verdeckt, daß nur noch Schulter und Kopf frei waren. Sie weigerte sich, Miles Montgomery anzusehen. Sie würde sich nicht so weit demütigen und ein Gespräch mit ihm anfangen, da er ihre Argumente offenbar für Bettelei hielt.
    Nach einigem Schweigen stand Miles auf und trat vor das Zelt. Sie hörte, wie er den Befehl gab, ein Becken voll heißem Wasser ins Zelt zu bringen.
    Fiona nützte seine Abwesenheit nicht aus. Sie überlegte, daß sie irgendwann schlafen mußte, und danach wollte sie flüchten. Vielleicht war es doch besser, zu warten, bis sie ein paar ordentliche Kleider auf dem Leib hatte.
    Miles ließ den Mann mit dem Wasser nicht ins Zelt treten, sondern brachte das Becken selbst herein und stellte es neben der Koje nieder.
    »Das Wasser ist für Euch, Fiona. Ich dachte, Ihr wollt Euch vielleicht gerne waschen. «
    Sie behielt die Arme vor der Brust gekreuzt und drehte den Kopf von ihm weg. »Ich will nichts von Euch haben. «
    »Fiona«, sagte er mit betroffener Stimme. Er setzte sich neben sie, nahm ihre Hände und wartete geduldig, bis sie ihn mit ihren zornigen Augen anblickte. »Ich werde Euch nichts tun«, sagte er sacht. »Ich habe in meinem Leben noch nie eine Frau geschlagen und gedenke nicht, mit Euch einen Anfang zu machen. Ich kann nicht zulassen, daß Ihr praktisch nackt auf ein Pferd springt und quer über die Felder reitet. Es würde keine Stunde dauern, bis Ihr von Straßenräubern angegriffen werdet. «
    »Soll ich Euch für etwas Besseres halten? « Seine Hände zuckten, und ihre Augen wurden weicher. »Werdet Ihr mich meinem Bruder zurückgeben? «
    Miles’ Augen sahen sie mit einer fast erschreckenden Eindringlichkeit an. »Ich… werde mir das überlegen. «
    Sie schüttelte seine Hände ab und blickte zur Seite. »Was könnte ich schon von einem Montgomery erwarten? Geht aus meiner Nähe! «
    Miles erhob sich. »Das Wasser wird kalt. «
    Sie sah mit einem kleinen Lächeln zu ihm hoch. »Warum sollte ich mich waschen? Für Euch? Möchtet Ihr Eure Frauen sauber und nach Frische duftend? Wenn ja, werde ich mich niemals waschen! Ich werde so schmutzig
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