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Fiona

Fiona

Titel: Fiona
Autoren: Jude Deveraux
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spiegelte sich Triumph in ihren Augen.
    »Glaubt Ihr, ich wäre dumm? « fragte sie. »Glaubt Ihr, ich wüßte nicht, was für ein Spiel Ihr treibt? Ihr hofft, die Tigerin zu besänftigen, und wenn Ihr mich so weit habt, daß ich Euch aus der Hand fresse, gebt Ihr mich meinem Bruder zurück, zweifellos mit einem neuen Bastard von Euch unter meinem Herzen. Es wäre ein großer Triumph für Euch, sowohl als Montgomery wie als Mann. «
    Sein Blick hielt den ihren einen Moment fest. »Ihr seid eine kluge Frau, Fiona. Vielleicht möchte ich Euch beweisen, daß Männer nicht nur wilde Bestien sind. «
    »Und wie wollt Ihr das anstellen? Indem Ihr mich gefangenhaltet? Indem Ihr mich zwingt, Eure Berührungen über mich ergehen zu lassen? Ihr seht doch, daß ich nicht vor Begierde zittere, sobald Ihr mir nahekommt. Ist es so, daß Ihr nicht gerne Eure Niederlage eingestehen wollt? Pagnell liebt Gewalttätigkeit und Vergewaltigungen von Frauen.
    Was reizt Euch? Die Jagd? Und sobald Ihr die Frau erobert habt, werft Ihr sie fort wie ein benütztes Kleidungsstück? «
    Sie konnte sehen, daß sie ihm Fragen stellte, die er nicht zu beantworten vermochte, und alles bäumte sich bei dem Gedanken in ihr auf, daß ihre eigenen Geschlechtsgenossinnen ihm stets so leicht erlegen waren. »Kann ein Mann nicht einmal etwas Anständiges tun? Schickt mich zu meinem Bruder! «
    »Nein! « schrie Miles ihr ins Gesicht, und dann weiteten sich seine Augen. Noch nie hatte eine Frau seinen Zorn herausgefordert. »Dreht Euch um, Fiona. Ich werde Euch die Haare waschen. «
    Sie betrachtete ihn abschätzend. »Und wenn ich mich weigere — werdet Ihr mich schlagen? «
    »Ich bin versucht, diese Möglichkeit in Betracht zu ziehen. « Er packte sie bei der Schulter, drehte sie herum und drückte sie auf die Koje nieder, so daß ihre langen Haare über den Rand des Bettes hingen.
    Fiona lag ganz still, während er ihre Haare einseifte und spülte, und sie fragte sich, ob sie ihn nicht zu sehr gereizt hatte. Doch sein Betragen empörte sie. Er war so still, so selbstsicher, daß sie unbedingt seine Schwäche herausfinden wollte. Sie hatte schon gesehen, daß er nur einen Befehl andeuten mußte, und schon sprangen seine Männer, ihm jeden Wunsch zu erfüllen. Waren die Frauen ihm auch so willfährig?
    Vielleicht war es ein Fehler, wenn sie versuchte, seinen Zorn herauszufordern. Vielleicht würde er sie freigeben, wenn sie so tat, als wäre sie wirklich in ihn verliebt. Wenn sie an seiner Schulter weinte, würde sie möglicherweise erreichen, um was sie ihn bat; doch abgesehen von der ekelhaften Vorstellung, ihn freiwillig zu berühren, widerstrebte es ihr, irgendeinen Mann um etwas zu bitten.
    Miles kämmte ihre nassen Haare mit einem kleinen Kamm aus Elfenbein, und als er damit fertig war, verließ er das Zelt und kam sogleich mit einem herrlichen Gewand aus Brokat wieder, einer Mischung aus Seide und Wolle. Er brachte ihr auch Unterwäsche aus feinem Batist.
    »Ihr mögt nun Euer Bad beenden oder nicht, wie es Euch beliebt«, sagte er. »Aber ich würde vorschlagen, daß Ihr diese Kleider anzieht. « Und damit ließ er sie allein.
    Fiona wusch sich nun hastig und zuckte ein paarmal zusammen, als sie zu einer blutunterlaufenen Stelle kam, die ihr bisher entgangen war. Sie war froh um die Kleider, denn sie erleichterten ihr die Ausführung ihrer Fluchtpläne.
    Miles kam mit einem Tablett voller Speisen zurück und zündete Kerzen in dem dunklen Zelt an. »Ich brachte Euch ein bißchen von jedem, da ich nicht weiß, was Euch schmeckt. «
    Sie gab sich nicht die Mühe, ihm zu antworten.
    »Gefällt Euch das Kleid? « Er betrachtete sie eingehend, doch sie sah zur Seite. Es war ein teures Gewand, an den Säumen mit Golddraht-Stickereien besetzt. Die meisten Frauen wären über dieses Kleid entzückt gewesen; doch Fiona schien es gleichgültig zu sein, ob sie Seide trug oder Sackleinwand.
    »Das Essen wird kalt. Kommt und eßt hier an dem Tisch mit mir. «
    Sie sah ihn an. »Ich habe keine Lust, etwas gemeinsam mit Euch an einem Tisch zu essen. «
    Miles wollte etwas erwidern, schloß aber wieder den Mund. »Wenn Euer Hunger groß genug ist — hier steht das Essen. «
    Fiona setzte sich auf die Koje, die Beine steif von sich gestreckt, die Arme gefaltet, und konzentrierte sich auf den großen, reichverzierten Kerzenhalter vor ihr auf dem Tisch. Morgen würde sie schon eine Möglichkeit zur Flucht finden.
    Sie ignorierte die appetitlichen Gerüche des
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