Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Finsternis über Gan (German Edition)

Finsternis über Gan (German Edition)

Titel: Finsternis über Gan (German Edition)
Autoren: Uwe Buß
Vom Netzwerk:
Risiko sollte ich wirklich nicht eingehen.«
    »Dann bleiben nur noch Alon und Elbachur«, stellte Davina fest.
    »Gut, dann wäre das ja klar. Alon, Daniel, Alfrigg und ich machen uns auf den Weg«, stellte der Lichtalb fest. »Ich schlage vor:Daniel geht zu Pendo ans südliche Ende der Erde, Alon geht zu Chika ans östliche Ende der Erde, Alfrigg geht zu Finn ans nördliche Ende und ich gehe zu Chochuschuvio ans westliche Ende der Erde. Seid ihr einverstanden?«
    »Ja, das sind wir«, erwiderten die anderen.
    »Elbachur, wird es nicht auffallen, wenn du das Schloss des Königs für so lange Zeit verlässt? Immerhin gehörst du dem königlichen Rat an?«, fragte Daniel.
    »Nein, das dürfte kein Problem sein«, sagte Elbachur. »Der königliche Rat hat jetzt Sommerpause. Ich sage einfach, dass ich zu Schloss Birah gehe, um meine Familie zu besuchen.«
    »Gut, dann haben wir ja alles geklärt. Morgen macht sich jeder in seine Richtung auf den Weg«, sagte das Einhorn. »Beeilt euch, denn nach der Sommerpause wird der König das neue Gesetz bestimmt als Erstes erlassen wollen.«
    »Möge der Schöpfer der Lebensquelle mit uns sein«, schloss Alon.
    Die sechs Gefährten zündeten Fackeln an und löschten die Kerzen. Als sie den Raum verließen, fragte Elbachur:
    »Alfrigg, gibt es einen anderen Weg hier heraus? Mir war vorhin, als ob mir jemand gefolgt sei. Ich bin mir aber nicht sicher.«
    »Ja, es gibt noch andere Wege«, sagte Alfrigg verschmitzt. »Falls dort oben jemand lauert, kann er lange warten.«

Kapitel 2
Unerwarteter Besuch
    »Bitte, Papa«, bettelte Finn. »Lass uns mal wieder an die Nordsee zu Oma und Opa fahren.«
    »Nein, das kommt nicht infrage. Wir fahren diesen Sommer nach Frankreich«, hielt Bernd Petersen stur an seinem Entschluss fest.
    Seit dem letzten Sommerurlaub weigerte sich Finns Vater, wieder zu den Großeltern an die Nordsee zu fahren. Der Großvater setze Finn nur Flausen in den Kopf und das würde er als Vater nicht länger dulden. Als Finn das Amulett im ehemaligen Kuhstall gefunden hatte, war sein Vater gleich misstrauisch geworden und hatte dem Großvater eingeschärft, ihm auf keinen Fall etwas von Gan zu erzählen. Das seien nur Spinnereien, die Finn gar nicht zu hören brauche. Wenige Tage später eskalierte die Situation. Mithilfe des Amuletts war Finn tatsächlich nach Gan gelangt, einem der Gärten Gottes, und hatte dort mit den anderen Trägern der Amulette um die Quelle des Lebens gekämpft. Voller Glück und Stolz war er in das Haus der Großeltern zurückgekehrt. Natürlich hatte er dem Vater nichts von seinen Abenteuern erzählt, denn er ahnte schon, dass ihn das alles andere als begeistern würde. Zuerst glaubte Finn, dass alles nur ein Traum gewesen war, bis er den ersten Brief von Chika, einem der vier Amulettträger, aus Japan in den Händen hielt. Von dem Brief verstand Finn kein Wort, weil er auf Japanisch verfasst war, und er bekam einen Brief auf Englisch, den ihm Joe aus den USA zugeschickt hatte, und als tags darauf ein weiterer englischer Brief aus Südafrika im Briefkasten gelegen hatte, war sein Vater natürlich neugierig geworden und wollte genau wissen, wer ihm denn aus aller Welt Briefe schicke? Also hatte Finn ihm von den drei weiteren Trägern von Amuletten, die er ihn Gankennengelernt hatte, erzählt. Er hätte seinen Vater nicht anlügen können, dafür war das, was er dort erlebt hatte, viel zu besonders, ja irgendwie heilig gewesen. Sein Vater aber war nach dieser Erklärung total ausgerastet und trotz allen Zuredens von Finns Mutter mit ihr und Finn kurzerhand abgereist. Aus Sorge um Finn, wie er meinte. Seitdem mied er jede Begegnung mit den Großeltern.
    Ein ganzes Jahr hatte Finn sie nicht mehr zu Gesicht bekommen. Ab und an telefonierte er heimlich mit ihnen, aber das war nicht dasselbe. Die Großeltern waren vor Sehnsucht nach ihrem Enkelsohn fast krank.
    »Dann lass mich doch diesen Sommer wenigstens alleine zu Oma und Opa fahren«, bettelte Finn. »Ich habe ohnehin keine Lust auf einen Urlaub in Frankreich.«
    »Das ist gar keine schlechte Idee«, schaltete sich Finns Mutter Simone in das Gespräch ein. »Wir könnten ihn hier in Frankfurt in den Zug setzen, und deine Eltern holen ihn in Hamburg ab. Er müsste noch nicht mal umsteigen. Du kannst den Jungen ja wohl nicht auf ewig von seinen Großeltern fernhalten.«
    »Genau das will ich aber«, rief der Vater mit schriller Stimme und lief aufgebracht im Wohnzimmer hin und her. Er war sichtlich
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher