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Finsternis über Gan (German Edition)

Finsternis über Gan (German Edition)

Titel: Finsternis über Gan (German Edition)
Autoren: Uwe Buß
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dir zu Hause. Er soll auf der Rückreise gut auf sich achtgeben.«
    »Sag ich ihm«, flüsterte Pendo zurück.
    »Lasst uns gehen«, sagte schließlich Finn, der Abschiede nicht mochte.
    Er stellte sich mit Chika, Joe und Pendo in einer Reihe auf, und gemeinsam durchschritten sie die unsichtbare Wand, die das Haus Nebijahs vor Eindringlingen schützte. Die anderen mussten zurückbleiben.
    Ein letztes Mal winkten die vier ihren Freunden zu, liefen durch den zauberhaften Garten und verschwanden im Haus.
    Dort hatte sich nichts verändert. Erschöpft setzten sie sich aufdie goldenen Stühle, die um den Tisch herum standen, in den sie ihre Amulette legen konnten.
    »Ich freue mich, dass wenigstens wir miteinander in Kontakt sein können«, meinte Pendo.
    Finn grinste. »Mein Vater ärgert sich zwar jedes Mal ein Loch in den Bauch, wenn ihn irgendetwas auch nur an euch oder an Gan erinnert, aber das soll nicht mein Problem sein.«
    »Ganz ist unser Abenteuer aber noch nicht zu Ende«, freute sich Joe. »Immerhin erwarten uns zu Hause ein paar Freunde.«
    »Stimmt«, rief Chika. »Die werden staunen, wenn sie von unseren Abenteuern hören.«
    »Na, dann mal los«, sagte Pendo und stand auf.
    Die vier umarmten einander herzlich und dann ging jeder in seinen Raum. Nachdem Finn sich umgezogen hatte, legte er seine schöne Lichtalbenkleidung ordentlich auf den Stuhl. Als Letztes wollte er die Tasche obendrauflegen, da fiel ihm ein, dass ja immer noch einige Dinge in der Tasche waren. Nach und nach holte er die Briefe Thainavels und das Buch mit dem Titel Die Mächte des Bösen in Gan Band II aus seiner Tasche. »Oh nein«, sagte er zu sich selbst, »das hätte ich Ketuba geben sollen.« Als Letztes lag aber schwer das Siegel in seiner Hand, das sie in der Hütte des Bösen gefunden hatten. Wem hätte er es anvertrauen sollen? Vielleicht war es hier in Nebijahs Haus am besten aufgehoben? Er räumte die Gegenstände wieder in die Tasche und versteckte sie zwischen seiner Kleidung.
    Finn legte sich auf sein Bett und nahm gleich sein Amulett in die Hand. Sofort begann es zu leuchten. Er spürte die Wärme und das Pulsieren in seinen Händen. Es gab einen lauten Knall und Finn flog schwerelos durch Welten und Zeiten. Für den Bruchteil einer Sekunde war ihm, als streifte ein langer Bartschweif im Vorübergehen seinen Arm. Ein zweiter Knall und er lag in seinem dunklen Zimmer in seinem Bett.
    Das Erste, was er hörte, war ein erschreckter Schrei. Als Nächstes eilige Schritte, die sich auf sein Zimmer zubewegten. SeineMutter. Sie musste den Knall gehört haben. Mit einem eiligen Griff zog er die Bettdecke hoch. In dem Moment betrat sie auch schon sein Zimmer und schaltete das Licht an:
    »Was war denn das für ein Knall?«, schrie sie aufgeregt.
    »Ähm, ähm.«
    Sie rannte zu einem Fenster und schaute hinaus. »Da unten streunen Jugendliche herum, bestimmt haben die etwas angestellt. Ich werde die Polizei anrufen.«
    »Ähm, ähm.« Finn konnte gar nicht sprechen. Nicht auszudenken, was passieren würde, wenn seine Mutter das Bergmännchen entdeckte.
    Sie schloss das Fenster und lief eilig aus dem Zimmer. »Gute Nacht, mein Schatz. Entschuldige die Störung, aber dieser Krach – ich dachte, dir wäre was passiert.« Sie schaltete das Licht aus. Die Zimmertür fiel ins Schloss.
    »Puh!« Finn atmete tief durch. Er stellte seine Nachttischlampe an und zog die Bettdecke weg, unter der er Alfrigg vermutete. Aber das Bergmännchen war nicht da. Spurlos verschwunden. Finn rannte durch sein Zimmer und schaute überall nach, er sprang zum Fenster und schaute zum Park hinunter, aber auch dort war niemand zu sehen.
    Erschöpft setzte er sich auf sein Bett. Da erinnerte er sich an den Bartschweif, den er einen Augenblick zwischen den Welten gespürt hatte.

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