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Finstere Versuchung

Finstere Versuchung

Titel: Finstere Versuchung
Autoren: Alexandra Ivy
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er. Aus seiner Feststellung sprach keine Arroganz. Nur die feste Überzeugung, dass er der Herr über sein Reich war. »Sie gehören mir tatsächlich.«
    »Sie sind der Clanchef?«, erkundigte sich Levet, obwohl er die Antwort schon kannte.
    »Ja, der bin ich.«
    »Was ist mit Pierre passiert?« Levet meinte damit den Clanchef, der über Paris geherrscht hatte, als er selbst noch ein Kind gewesen war.
    Elijah ließ seine riesigen Fangzähne aufblitzen. »Sagen wir einfach, dass er sich entschloss zurückzutreten.«
    »Wirklich? Ich wusste nicht, dass Clanchefs zurücktreten können.«
    »Er tat es nicht freiwillig.«
    Levets Schwanz zuckte. »Mon Dieu.«
    Der Vampir machte einen drohenden Schritt auf ihn zu. »Ganz genau.«
    »Hör auf, meinem Gast Angst einzujagen«, schalt ihn Valla.
    »Oui.« Levet schob das Kinn vor. »Hören Sie auf, ihrem Gast Angst einzujagen.«
    Die kalten dunklen Augen verengten sich. »Seid vorsichtig, kleiner Dämon. Die Gargylen stellen in Paris nicht die größte Gefahr für Euch dar.«
    Valla verdrehte die Augen. »Kommen Sie mit, Levet, dann mache ich Ihnen einen Tee.«

KAPITEL 2
    V alla verkniff sich ein Lächeln, als sie den winzigen Gargylen durch den Flur in die Küche führte, die kürzlich umgebaut worden und nun mit hübschen weißen Küchenschränken und Haushaltsgeräten aus rostfreiem Stahl ausgestattet war.
    So sehr sie Elijah auch liebte – es machte immer Spaß, ein paar Löcher in seine ungeheure Arroganz zu bohren und gleichzeitig die Barrieren wieder zu errichten, die er immer wieder einzureißen versuchte.
    Außerdem stellte sie fest, dass sie Levets Gesellschaft genoss.
    Sie fühlte sich von seinem sanften Flirten nicht bedroht. Das war ein seltenes und wunderbares Gefühl, nachdem sie während ihrer Zeit der Gefangenschaft bei den Sklavenhänd lern so brutal behandelt worden war. Eigentlich war er der einzige Mann außer Elijah, den sie je in ihr Zuhause einge laden hatte.
    »Ist das Ihre Wohnung?«, fragte Levet, während er am Esstisch Platz nahm und zusah, wie sie den Kessel aufsetzte, um das Teewasser zum Kochen zu bringen.
    Sie nahm zwei Tassen aus dem Küchenschrank und griff nach einem Teller mit Keksen.
    »Elijah ist so freundlich, mich hier wohnen zu lassen.«
    »Nein.« Die klangvolle Männerstimme streichelte sie wie der feinste Satin. Ganz egal, wie lange sie Elijah schon kannte – seine Stimme ließ sie jedes Mal erzittern. Nun … sie und jede andere Frau in Paris, dachte sie ironisch. »Elijah lässt dich widerwillig hier wohnen, weil du all die anderen Häuser, die ich dir angeboten habe, zurückgewiesen hast«, fuhr er fort, während er das Zimmer durchquerte, um ihr zärtlich eine Locke hinter das Ohr zu streichen.
    Es war ein ständiger Streit.
    Elijah bestand darauf, dass sie in sein Versteck in der Nähe der Champs-Élysées gehöre.
    Valla aber weigerte sich, ihre Unabhängigkeit aufzugeben. Es war schon schlimm genug, dass er nachdrücklich von ihr verlangte, sie solle auf einem seiner zahlreichen Grundstücke leben.
    »Ich will deine Großzügigkeit nicht ausnutzen.«
    Er legte eine Hand an ihre Wange, und in seinem Blick glühte eine Frustration, die die Luft mit einer schneidenden Kälte erfüllte.
    »Valla.«
    Die Berührung seiner schlanken Finger an ihrem Gesicht ließ ein lange unterdrücktes Verlangen in ihr auflodern. Nur dieser appetitliche, sexy, ärgerlich sture Vampir war imstande, Sehnsüchte in ihr zu wecken, von denen sie gedacht hatte, dass sie für alle Zeiten erkaltet seien.
    »Du musst nicht unbedingt bleiben, Elijah«, murmelte sie mit heiserer Stimme. »Du bist sicher sehr beschäftigt.«
    Er zog die Brauen zusammen, und seine Augen verdunkelten sich, da er mühelos ihre Reaktion auf seine Berührung spüren konnte.
    »Denkst du etwa, ich ließe dich mit einem fremden Dämon allein?«
    »Das hast nicht du zu entscheiden«, rief sie ihm in Erinnerung. Sehr sanft.
    »Verdammt, Valla.«
    Sie stieß einen Seufzer aus. Es wäre so einfach, seinen Forderungen nachzugeben.
    Dann würde sie beschützt und verwöhnt werden, jedes ihrer Bedürfnisse würde befriedigt und jeder ihrer Wünsche erfüllt werden.
    Ganz so wie bei einem Lieblingshaustier.
    »Das haben wir doch schon diskutiert«, rief sie ihm mit harter Stimme ins Gedächtnis. »Du bist mein Freund, nicht mein Aufseher. Wenn du zwischen diesen beiden Dingen nicht unterscheiden kannst, muss ich Paris verlassen.«
    Mit einem Knurren senkte er den Kopf und küsste
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