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Finstere Propheziung

Finstere Propheziung

Titel: Finstere Propheziung
Autoren: H. B. Gilmour , Randi Reisfeld
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griffen, wie sie gemeinsam einen perfekten Kreis bildeten. Zwischen den Schmuckstücken lag ein Blatt Papier. Darauf stand in wunderschöner Schrift: ER SCHUF SIE MIT SEINEN EIGENEN HÄNDEN. SIE SEGNETE SIE MIT IHREM BLUT. BEIDE WOLLTEN, DASS IHR SIE IMMER TRAGEN WÜRDET. Später sollten die verwunderten Mädchen die Geschenke finden. Doch in diesem Augenblick, als der erste Sonnenstrahl durch das Rollo fiel, beschäftigte sie etwas ganz anderes. Cam sprach als Erste. » Was glaubst du denn, was wir eigentlich sind?«
    »Was meinst du damit?«, erwiderte Alex. »Du weißt schon. Wir sind vollkommen gleich. Wir können all diese Sachen, die sonst niemand kann. Wir können Menschen helfen. Wir können magische Dinge bewirken - und wir können Dinge sehen und hören und Gegenstände und Leute dazu bringen, sich zu bewegen. Als, glaubst du, dass wir vielleicht Hexen sind?« Alex drehte sich zu Cam. Ihre verblüffenden grauen Augen hefteten sich aufeinander. »Willst du wirklich wissen, was ich glaube? Dann lies meine Gedanken.« Und genau das tat Cam. »Moment mal« , sagte sie. » Ich krieg hier irgendwie widersprüchliche Signale. Ich weiß gar nicht so recht, ob du >Zwillinge< denkst oder >Hexen<. Angekommen ist so ein Mischmasch. Klingt wie >Zwexen.<«
    »Ganz genau«, erwiderte Alex.

Kapitel 36 - ENDLICH ZU HAUSE

     
    Es war schon Mitternacht, als Karsh und Ileana erschöpft und aufgedreht wieder an Ileanas kleinem Haus auf Coventry Island ankamen. Die Temperatur war auf weit unter null abgesunken und der alte Hexer konnte sehen, wie sein Atem gefror, als er zu sprechen versuchte. Oder besser gesagt konnte er immerhin sehen, dass er überhaupt noch atmete. Die Zwillinge zu retten hatte ihn arg mitgenommen. Mit einem plötzlichen Anflug von Stolz betrachtete er Ileana, die nunmehr an seiner Seite war und noch immer ihre Polizeiuniform trug. Sie war heute wirklich fantastisch gewesen. Sie hatte bewiesen, dass die Entscheidung, die der Rat vor vierzehn Jahren getroffen hatte, eine weise gewesen war. Denn sie war der Herausforderung, Artemis und Apolla zu beschützen und zu leiten, wirklich gewachsen. »Das war gute Arbeit, die Ihr heute geleistet habt«, lobte er sie. »Und dass es überhaupt nötig war, habe ich Euch zu verdanken«, grummelte sie und nahm ihre Polizeimütze ab. »Sind meine Haare platt gedrückt?«
    Karsh strahlte. » Eure Haare, meine liebe Ileana, sind perfekt. So wie Ihr es wart. Ihr habt die Situation hervorragend gemeistert.«
    Ileana stieß einen tiefen Seufzer aus und brach auf den Stufen vor ihrer Haustür zusammen, beinahe mitten auf den schlafenden Boris. »Hört mal, Karsh, ich wollte nie, dass sie zusammenkommen. Doch jetzt, wo sie es sind, werden sich solche >Situationen<, wie Ihr es nennt, immer und immer wieder ergeben. Es wird mit jedem Mal schwieriger sein, sie zu beschützen.«
    »Es lässt sich aber nicht mehr ungeschehen machen, oh gutherziges und mürrisches Weib. Mit unserer Hilfe werden ihre Fähigkeiten im selben Maße wachsen wie sie selbst. Und was noch wichtiger ist: Sie werden lernen, sich ihrer Kräfte zu bedienen.«
    »Ihr wolltet, dass ich sie mit eigenen Augen sehe. Nun, das ist geschehen. Und Folgendes habe ich gesehen: Zwei leichtsinnige Mädchen, die sich selbst - im Jargon des Tages, alter Mann - für total hip halten. Sie haben ein Rätsel gelöst; sie haben Marleigh Cooper gefunden. Und es war ja so leicht! Also halten sie sich für unverwundbar. Aber einer Machtprobe mit Thantos könnten sie niemals standhalten.«
    »Und das ist dann unser Einsatz - genau wie er es heute war«, erinnerte Karsh sie. »Wieso begreift Ihr es nicht, Karsh? Thantos hat keinen Anstand. Jedes Mittel, die Zwillinge in seine Gewalt zu bekommen, ist ihm recht. Es wird schwer für uns, Karsh.«
    »Der Rat wird ihm schon die Meinung sagen«, versuchte Karsh sie zu beruhigen.
    »Falls Thantos sich fügt und sich ihm stellt. Gibt es auf dieser Welt denn irgendeine Macht, die ihn zu etwas zwingen kann, was er nicht will?«
    »Ich bin davon überzeugt«, erwiderte Karsh rätselhaft.
    »Ich weiß nicht, worauf Ihr anspielt und ich bin auch viel zu erschöpft, um weiter mit Euch zu streiten.« Sie stand abrupt auf. »Ich gehe ins Haus. Aber lasst mich Euch noch einen Gedanken mit auf den Weg geben. Er weiß, wo sie sind. Er arbeitet nicht allein. Er hat Verbündete, die ihnen in den unterschiedlichsten Gestalten und Formen erscheinen werden. Die Zwillingstöchter von Aron und Miranda werden Tag
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