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Finstere Propheziung

Finstere Propheziung

Titel: Finstere Propheziung
Autoren: H. B. Gilmour , Randi Reisfeld
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»Vielleicht weiß er ja wirklich, wo sie ist!«
    »Vielleicht weiß er, wo deine gerade ist« , widersprach Alex. »Aber meine ... Ich hatte nur eine Mom und wo die ist, das weiß ich genau.«
    »Es reicht! « , ging die Beamtin dazwischen. »Glaubt mir und seid auf der Hut. Dieser Mann ist verrückt. Artemis hat Recht. Er ist ein gefährlicher Irrer.«
    Die Mädchen warfen sich einen Blick zu.
    »Artemis?«, wiederholte Cam. »Ich wollte natürlich Alex sagen«, verbesserte sich die Frau schnell. »Geht ihm aus dem Weg. Alle beide«, warnte sie. »Falls ihr ihm jemals wieder begegnet - flieht. Flieht einfach, schnell und weit. Und glaubt bloß nicht, dass diese armseligen Kräfte, die ihr habt, euch dauernd aus irgendwelchen brenzligen Situationen retten werden. Ihr seid noch jung. Ihr seid verletzlich.«
    Ein lauter, ohrenbetäubender Knall, wie von einem Düsenjäger, der die Schallmauer durchbricht, zerschnitt plötzlich die Luft. Die Frau lief hinaus, während Alex und Cam ihr verblüfft nachsahen.
    Marleigh kam langsam wieder zu sich. Die Polizistin hatte nicht nur ihre Fesseln gelöst, sondern auch den Knebel und die Augenbinde entfernt.
    »Alles in Ordnung?«, erkundigte sich Cam.
    Marleigh nickte und versuchte aufzustehen.
    Sie schwankte, aber Alex fing sie auf. »Du bist das Mädchen, das ich beim Fußballspiel getroffen habe, oder?«
    »Das ist eine lange Geschichte«, unterbrach Cam, während Marleigh wieder auf den Stuhl sank.
    »Karsh?«, hörten sie die Polizistin rufen. »Wo steckt Ihr? Dies ist nicht der richtige Zeitpunkt für Eure Kunststückchen. Erscheint! «
    Plötzlich erklang auf der anderen Seite der Tür ein leises Lachen, glockenhell und voller Freude.
    »Streng dich nicht an. Du bist in Sicherheit« , beruhigte Cam Marleigh. »Genau. Und wir kommen gleich wieder«, rief Alex noch über die Schulter zurück, während sie schon zur Tür rannte. Die Nacht war hereingebrochen. Der Vollmond am Himmel warf sein Licht auf ein seltsames Bild.
    Kevin lag noch immer an derselben Stelle, aber nun war er gefesselt, sein hagerer Körper in Ranken eingeschnürt wie ein Postpaket.
    Weitere Ranken fesselten Tonya an einen Baumstamm, der wie wild hin und her schwankte, obschon man kaum einen Windhauch verspüren konnte. Allein im Mondschein stand Ileana vor dem Baum und lachte ihr silbriges Lachen.
     
    »Alter Hexer« , schien sie zu Tonya zu sagen, die dort angebunden war. » Wie konntet Ihr zulassen, dass er Euch zwingt, Euch zu verbergen? Geschieht Euch ganz recht. Wo ist er? Was habt Ihr mit ihm gemacht?«
    Pflanzen raschelten zu Ileanas Füßen, man hörte ein Zischen und Huschen, wie von einem wilden Tier, das durch das Unterholz gleitet. Ileana machte einen Satz zurück. »Eine Schlange?«, schalt sie. »Ihr habt ihn in eine Schlange verwandelt?! Warum nicht in einen Vogel oder ein Flugzeug oder einen Kometen oder irgendetwas anderes, was ähnlich schwer einzufangen ist?«
    »Ich glaube, sie dreht ab«, murmelte Alex an Cam gewandt. Aber Cam starrte wie versteinert auf den schwankenden Baum. »A lex« , flüsterte sie piepsig, » da ist ein Mann in diesem Baum.«
    »Quatsch«, erwiderte Alex und spähte angestrengt in das düstere Mondlicht. »Nein, nicht da oben, nicht in der Krone. Er ist tatsächlich in dem Baum. Er ist... talgweiß und knochig und ...«
    »Doc?« Einen Moment lang meinte Alex, ein Gesicht zu erkennen.
    »Das Monster von der Tribüne«, hauchte Cam. Der Mann im Baum zwinkerte ihnen zu. Dann wirbelte Ileana herum. »Also nein«, sagte sie, »das müsst ihr nicht auch noch wissen«, und warf ihnen einen vorwurfsvollen Blick zu. Blitzschnell nahm sie einen kleinen Beutel aus ihrer Tasche. Das Letzte, woran Cam sich erinnerte, war etwas, das an grüne Blättchen erinnerte, die ihr in die Augen wehten. Das Letzte, woran Alex sich erinnerte, war ein vertrauter, würziger Duft. Und das Wort Helmkraut.
    Wenig später weckte sie ein in der Ferne verschwindender Klang von Sirenen.

Kapitel 35 - WAS SIND WIR EIGENTLICH?

     
    Camryn Barnes' Leben war für sie immer wie ein offenes Buch gewesen, eine Geschichte voller Tatsachen und Fakten. Mit Sätzen, die mit einem Punkt endeten. Jetzt nicht mehr.
    In nur wenigen Sommerwochen hatte das Buch ihres Lebens ein völlig neues Kapitel aufgeschlagen. Eines, das mit Rätseln und Unsicherheiten angefüllt war. Mit Sätzen, die mit einem Fragezeichen endeten. Bevor Alex - der Ursprung all dieser Fragen - in ihr Leben getreten war, hatte Cam nie
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