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Feuersee

Titel: Feuersee
Autoren: Margaret Weis , Tracy Hickman
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Platz, um
dich
hinzulegen, Sartan, oder du wirst dir bei der Fahrt durchs Todestor den
Hals
brechen. Und diesmal halte dich aus meinen Gedanken heraus!«
    Alfred stand am Fenster und schaute hinaus.
Seine Gedanken waren auf Abarrach; er empfand ein nagendes
Gefühl der Reue. »Es
war nicht meine Absicht, in deiner Vergangenheit
herumzuschnüffeln. Ich kann …«
    »Setz dich hin und sei still!«
    Alfred seufzte und setzte sich in eine Ecke, wo
er sich niedergeschlagen zusammenkauerte.
    Der Hund rollte sich neben Haplo zusammen und
bettete nach alter Gewohnheit den Kopf auf dessen Brust. Der Patryn
hatte sich
bequem zurechtgelegt und streichelte die seidigen Ohren des Tieres. Es
schnaufte zufrieden, machte die Augen zu und wedelte verschlafen mit
dem
Schwanz.
    »Sartan? Bist du noch wach?«
    Alfred schwieg.
    »Alfred.« Widerwillig.
    »Ja, ich bin wach.«
    »Du weißt, was dich im Nexus
erwartet.« Haplo
hielt den Blick auf den Hund gerichtet. »Du weißt,
was mein Fürst mit dir tun
wird.«
    »Ja.«
    Haplo zögerte einen Moment. Entweder
überlegte
er seine nächsten Worte, oder er war sich nicht ganz im klaren
darüber, ob er
weitersprechen sollte. Als er zu einem Entschluß gekommen
war, sprach er scharf
und schnell, als müsse er einen inneren Widerstand
überwinden.
    »Dann würde ich an deiner Stelle zusehen,
daß
ich nicht mehr an Bord bin, wenn ich aufwache.« Haplo
schloß die Augen.
    Alfred schaute verblüfft zu ihm hinüber,
dann
lächelte er. »Ich verstehe. Danke, Haplo.«
    Der Patryn erwiderte nichts. Seine schweren
Atemzüge wurden gleichmäßiger und tiefer.
Die Linien, die der Schmerz in sein
Gesicht gegraben hatte, verschwanden. Der Hund schmiegte sich mit einem
leisen
Winseln enger an seinen Herrn.
    Das Todestor öffnete sich, und das Schiff geriet
in den stärker werdenden Sog.
    Alfred lehnte sich gegen die Schotten. Er konnte
spüren, wie sein Bewußtsein ihm langsam entglitt.
Halb im Traum hörte er Haplos
schläfrige Stimme:
    »Die Sache mit der Prophezeiung habe ich nie
herausgefunden. Ich glaube nicht, das es wichtig ist. Da unten wird
keiner am
Leben bleiben, der sie erfüllen könnte. Und wer
glaubt schon an solchen Unsinn?
Wie du gesagt hast, Sartan. Wenn man an eine Prophezeiung glaubt,
muß man auch
an eine höhere Macht glauben.«
    »Und glaubt jemand daran?« fragte sich
Alfred.
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Kapitel 38
Glückshafen,
Abarrach
    Die Lazare, erzürnt über den Verlust des
Drachenschiffs, kehrten ihre Wut gegen die Lebenden, die noch in
Abarrach übrig
waren. Kleitus führte seine Streitmacht der Toten gegen den
kleinen Trupp der
Flüchtlinge aus Kairn Telest.
    Die Lebenden wurden von Baltasar angeführt, der
mit knapper Not von dem Pier entkommen war. Unter dem Schutz von Prinz
Edmund
eilte der Nekromant zu den Salfag-Grotten zurück und brachte
seinem Volk die
furchtbare Nachricht, daß ihr eigenes Heer der Toten sich
gegen sie gewandt hatte.
    Die Telester ergriffen die Flucht, sie zogen als
armselige Karawane durch die Ebenen des Landes, das selbst im Sterben
lag. Sie
flüchteten, aber sie hatten keine Hoffnung auf Rettung, denn
unter ihnen
befanden sich viele Kranke und Kinder, die den Strapazen nicht
gewachsen waren.
Ihre Leidenszeit war gnädigerweise nur kurz. Die Toten waren
ihnen dicht auf
den Fersen, und bald sahen sich die letzten Lebenden von Abarrach in
die Enge
getrieben. Sie hatten keine andere Wahl, als sich umzudrehen und zu
kämpfen.
    Während dieser Zeit blieb ich bei den Lazaren
und gab vor, einer der ihren zu sein, denn ich wußte,
daß meine Stunde noch
nicht gekommen war. Prinz Edmund war bei mir. Ich wußte, wie
sehr ihn die Not
seines Volkes schmerzte, doch auch er wartete auf seine Stunde.
    Die Walstatt der Telester war eine Ebene nicht
weit entfernt vom Pfeiler von Zembar. Sie dachten daran, Vorkehrungen
zum
Schutz der Kinder zu treffen, der Alten und Kranken, doch es erschien
ihnen
sinnlos. Die Toten zu besiegen war unmöglich. Männer
und Frauen suchten an
Waffen zusammen, was sie finden konnten, und bereiteten sich darauf vor
zu
kämpfen. Sie formierten sich zu einer Linie –
Familien zusammen, Freund neben
Freund. Die Glücklichen würden die sein, die zuerst
am schnellsten starben.
    Das gewaltige Heer der Toten marschierte ihnen
gegenüber auf; es war den Telestern beinahe tausend zu eins
überlegen. Kleitus
und die Lazare gingen an der Spitze der Streitmacht, der Herrscher
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