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Feuermale

Feuermale

Titel: Feuermale
Autoren: Tami Hoag
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jemanden mit meinem Job nicht gerade die beste Idee ist. Richtig, Rob?«
    »Kate hat recht, Mr. Sabin«, sagte er mit seinem unterwürfigen Lächeln – ein Ausdruck, der sich häufig seines Gesichtes bemächtigte, wenn er nervös war. Kate nannte es das Stiefelleckergrinsen. Dabei verschwanden seine Augen fast völlig. »Wir wollen ihr Foto nicht in der Zeitung haben,… wenn man es bedenkt.«
    »Da haben Sie wohl recht«, sagte Sabin enttäuscht.
    »Aber wie dem auch sei, was heute morgen passiert ist, war nicht der Grund, warum ich Sie habe kommen lassen, Kate. Wir teilen Ihnen einen Zeugen zu.«
    »Warum die Fanfaren?«
    Die meisten Klienten wurden ihr automatisch zugeteilt.
    Sie arbeitete mit sechs Anklägern zusammen und bekam alles, was sie zur Anklage brachten – mit Ausnahme der Mordfälle. Rob vergab sämtliche Morde, aber ein Auftrag erforderte nie mehr als einen Anruf oder einen Besuch in ihrem Büro. Sabin beteiligte sich ganz sicher nie an diesem Vorgang.
    »Sind Sie mit den beiden Morden an Prostituierten vertraut, die wir diesen Herbst hatten?« fragte Sabin. »Die, bei denen die Leichen verbrannt wurden.«
    »Ja, natürlich.«
    »Es gab wieder einen. Gestern nacht.«
    Kate sah von einem grimmigen Gesicht zum anderen.
    Hinter Sabin hatte sie Panoramaaussicht auf die City von Minneapolis aus dem zweiundzwanzigsten Stock.
    »Diesmal war es keine Prostituierte«, sagte sie.
    »Woher wissen Sie das?«
    Weil du dir sonst nie selbst die Zeit dafür nehmen würdest.
    »Gut geraten.«
    »Sie haben es nicht auf der Straße gehört?«
    »Auf der Straße?«
    Wie in einem Gangsterfilm. »Nein. Ich war mir nicht bewußt, daß es einen Mord gegeben hat.«
    Sabin ging hinter seinem Schreibtisch auf und ab, mit einem Mal nervös. »Es besteht die Chance, daß dieses Opfer Jillian Bondurant war. Ihr Vater ist Peter Bondurant.«
    »Oh«, sagte Kate bedeutungsvoll. Oh, nein, das war nicht einfach nur eine weitere tote Prostituierte. Gleichgültig, daß die anderen beiden Opfer auch irgendwo Väter hatten. Der Vater von diesem war wichtig.
    Rob rutschte unruhig auf seinem Stuhl herum. Ob das am Fall lag oder an der Tatsache, daß er darauf bestand, seine Hosen um die Taille zu eng zu tragen, war unklar.
    »Ihr Führerschein lag in der Nähe der Leiche.«
    »Und es ist bestätigt worden, daß sie vermißt wird?«
    »Sie hat Freitag abend mit ihrem Vater bei ihm zu Hause zu abend gegessen. Seither wurde sie nicht mehr gesehen.«
    »Das heißt noch nicht, daß sie es ist.«
    »Nein, aber so hat’s bei den anderen beiden funktioniert«, sagte Sabin. »Die Ausweise, die bei den Leichen der Prostituierten gefunden wurden, paßten.«
    Hunderte von Fragen schossen Kate durch den Kopf.
    Fragen über den Tatort, darüber, welche Informationen die Polizei von den ersten beiden Morden veröffentlicht hatte und was zurückgehalten worden war. Das war das erste, was sie über Ausweise am Tatort hörte. Was sollte das?
    Warum die Leichen bis zur Unkenntlichkeit verbrennen und dann den Identitätsnachweis des Opfers direkt daneben liegenlassen?
    »Ich nehme an, Sie überprüfen Zahnarztkarteien«, sagte sie.
    Die Männer tauschten Blicke.
    »Ich fürchte, die Möglichkeit besteht nicht«, sagte Rob vorsichtig. »Wir haben nur den Körper.«
    »Großer Gott«, hauchte Kate, während es ihr eiskalt über den Rücken lief. »Er hat die anderen nicht geköpft. Ich hab nichts davon gehört.«
    »Nein, hat er nicht«, sagte Rob. Er kniff wieder die Augen zusammen und legte den Kopf ein wenig zur Seite.
    »Was halten Sie davon, Kate? Sie haben doch Erfahrung mit so etwas.«
    »Offensichtlich steigt sein Gewaltmaß. Es könnte bedeuten, daß er sich für etwas Großes rüstet. Bei den anderen gab es sexuelle Verstümmelungen, richtig?«
    »Die Todesursache bei den beiden anderen wurde als Strangulation mit Hilfsmittel festgelegt«, sagte Sabin. »Ich brauche Ihnen sicher nicht zu sagen, Kate, daß Strangulieren eine sehr gewalttätige Mordmethode ist, aber eine Enthauptung wird die Stadt in Panik versetzen. Besonders wenn das Opfer eine anständige, gesetzestreue junge Frau ist. Mein Gott, die Tochter eines der prominentesten Männer im Staat. Wir müssen den Mörder schnell finden.
    Und das können wir auch. Wir haben eine Zeugin.«
    »Und da kommt mein Auftritt«, sagte Kate. »Erzählt.«
    »Sie heißt Angie DiMarco«, sagte Rob. »Sie kam aus dem Park gerannt, gerade als der erste Streifenwagen eintraf.«
    »Wer hat es
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