Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Feuerdämon: Lex Falkners erstes Abenteuer (German Edition)

Feuerdämon: Lex Falkners erstes Abenteuer (German Edition)

Titel: Feuerdämon: Lex Falkners erstes Abenteuer (German Edition)
Autoren: Maxima Moosmax
Vom Netzwerk:
bringen aufzuhören, doch gleichzeitig fühlte ich etwas aus meinem Innersten ausbrechen, etwas, das unbedingt mehr von dem Gesang hören wollte, das nur zu gern in den tiefen Seen dieser Augen versunken wäre, etwas das jedes Wort verstand und angelockt wurde. Meine Schreie verstummten, vor Entsetzten war ich wie paralysiert. Es war, als würde ich bei lebendigem Leibe zerfetzt, doch dann fiel mein unsteter Blick auf das Feuer. Sofort wurde alles andere unwichtig, denn was sich dort bildete stellte jeden Schrecken in den Schatten. Der fremde Teil in meinem Inneren versuchte nun nicht mehr aus mir hervorzubrechen, sondern verschmolz wieder mit mir und schenkte mir eine Klarheit, wie ich sie mir nicht hatte vorstellen können. Ich musste verhindern, dass dieses Etwas das Feuer verließ.
    Die Gluthitze der Flammen wurde schlimmer, sie schienen noch einmal sengend hell aufzulodern. Ich fühlte ihre Wärme, doch ich verbrannte nicht. Die gierigen Zungen hatten begonnen an meinen bloßen Füßen zu lecken, doch sie schienen mich nur zu necken, fügten mir keine Wunden zu. Das Wesen in den Flammen wurde deutlicher, bildete sich aus Feuer und Rauch und durchbrach langsam die Grenzen der Wirklichkeit. Die Flammen hatten mich inzwischen soweit eingehüllt, dass ich den singenden Mann und seine Jünger nicht mehr sehen konnte. Alles um mich herum war Feuer, Flammen und Rauch. Ich verbrannte nicht, doch ich konnte spüren wie meine Fesseln zu Asche zerfielen und fühlte den Schmerz den die Flammen jedem anderen Menschen zugefügt hätten. Mein geschundener Körper hätte nicht einmal mehr mein eigenes Gewicht tragen können, doch der fremde Teil meines Selbst war noch immer dazu in der Lage und er schickte mich in den Kampf. Das Wesen war noch lange nicht zu seiner vollständigen Größe und Scheußlichkeit zusammengewachsen. Noch waren sein Flammenkörper und die glühenden Augen unter einer dunstigen Schicht Unwirklichkeit verborgen, unbestimmt wabernd wie das Feuer selbst, ein Feuerdämon! Instinktiv spürte ich, dass ich ihn jetzt bekämpfen musste und dass von diesem einen Kampf alles abhing.
    Er würde mich töten um in meiner Welt die Flammen verlassen zu können, und damit meine Wirklichkeit zu seiner machen. Entschlossen stürzte ich mich auf das unbeschreibliche, noch substanzlose, glühende Etwas. Es schickte ein dünnes Flämmchen nach mir, das mühelos aus der Unwirklichkeit trat. Ich konnte nicht mehr ausweichen. Wo es mich berührte durchzuckte mich ein Schmerz, der so brutal war, dass er mich aufschreien ließ, wie ich noch niemals geschrien hatte.
     
    Keuchend und schweißgebadet erwachte ich. Ich zitterte am ganzen Leib, so heftig, dass es Minuten dauerte bis ich den Lichtschalter drücken konnte. Keine Höhle, natürlich, es war ein Traum gewesen, nichts anderes. Zugegeben der bei weitem erschreckendste und realste Traum den ich jemals gehabt hatte, aber doch zum Glück nur ein Traum. Nein, korrigierte ich mich. Ich hatte schon mal einen ebenso erschreckenden Traum gehabt, gestern.
    Es dauerte Minuten bis sich meine Atmung und mein Puls soweit normalisiert hatten, dass ich es fertigbrachte, auf die Uhr zu sehen. Es war noch sehr früh, gerade sechs. Ich verkroch mich tiefer in meine wunderbar warme Decke, versuchte das Grauen des Traums zu verdrängen. Es war mehr gewesen als einer meiner häufigen Besuche in anderen Welten, die ich als Kind jede Nacht und auch als Erwachsener noch häufig genug machte. Dies war keiner der harmlosen Traumspaziergänge gewesen. Es war als wäre ich ohne jede Vorwarnung so komplett in dieser anderen Welt verschwunden, wie es mir auch gestern passiert war. Eigentlich sollte ich noch ein wenig schlafen, doch bei meinem Adrenalinspiegel war an Schlaf nicht mehr zu denken. Ich ließ das Licht an, das auch die letzten eingebildeten Flammen vertrieb, und döste noch eine Weile.
    Ich musste schließlich doch eingeschlafen sein, denn als ich das nächste mal zur Uhr sah war es kurz nach acht. Einen Moment dachte ich an den erschreckenden Traum zurück, aber jetzt, da die Sonne durch die Rollläden lugte, kam es mir lächerlich vor, mich vor einem Traum zu fürchten, wie ein kleiner Junge. Ich beschloss nicht mehr daran zu denken, das hatte gestern auch gut funktioniert. Gemütlich stand ich auf, ging ins Bad und erledigte die Morgentoilette. Als ich mich angezogen hatte betrat ich meine kleine Küche, die nach den Anstrengungen des letzten Abends tatsächlich einladender aussah. Die
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher