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Feuchtgebiete: Roman (German Edition)

Feuchtgebiete: Roman (German Edition)

Titel: Feuchtgebiete: Roman (German Edition)
Autoren: Charlotte Roche
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Auskratzen gestillt werden. Ich kratze zwischen den inneren Schamlippen, von mir Hahnenkämme genannt, und den äußeren Schamlippen, von mir Vanillekipferln genannt, feste hin und her, und irgendwann klappe ich die Hahnenkämme nach rechts und links weg, um genau in der Mitte das Jucken wegzukratzen. Ich spreize die Beine weit auseinander, bis die Hüftgelenke knacken, damit warmes Wasser in mein Loch strömen kann. Wenn ich kurz vorm Kommen bin, kneife ich mir fest in die Klitoris, von mir Perlenrüssel genannt. Das steigert meine Geilheit ins Unermessliche. Ja, so wird’s gemacht.
    Zurück zum Smegma. Ich habe im Lexikon nachgeschlagen, was Smegma eigentlich genau ist. Meine beste Freundin Corinna hat mal zu mir gesagt, nur Männer haben Smegma.
    Und was ist das dann immer zwischen meinen Lippen und in meiner Unterhose?
    Habe ich gedacht, nicht gesagt. Trau ich mich nicht. Da im Lexikon war eine lange Erklärung, was Smegma ist. Heißt bei Frauen übrigens auch so, ha. Aber ein Satz ist bei mir bis heute hängengeblieben: »Mit bloßem Auge sichtbare Ansammlungen von Smegma können sich nur bei mangelnder Intimhygiene bilden.«
    Wie bitte? Das ist doch eine Riesenunverschämtheit. Am Ende jedes Tages kann ich mit bloßem Auge Ansammlungen von Smegma erkennen, egal, wie gründlich ich mir morgens die Muschifalten mit Seifenwasser ausgespült habe.
    Was meinen die denn? Dass man sich mehrmals am Tag waschen soll? Ist doch gut, wenn ich eine flutschige Muschi habe, ist nämlich bei gewissen Sachen sehr hilfreich. Der Begriff »Mangelnde Intimhygiene« ist dehnbar. Wie eine Muschi. So.
    Ich nehme eine von den Erwachsenenwindeln aus der durchsichtigen Plastikkiste. Oh, Mann, sind die groß. Sie haben ein dickes, großes Watteviereck in der Mitte und vier große Flügel aus dünnem Plastik zum Zubinden in der Taille. Die passen bestimmt auch ganz alten, dicken Männern, so groß sind die. So was will ich nicht so bald brauchen müssen. Bitte. Es klopft an der Tür.
    Ein lächelnder Pfleger mit Kakadufrisur kommt rein. »Guten Tag, Frau Memel. Mein Name ist Robin. Ich sehe schon, Sie machen sich mit Ihrem Arbeitsmaterial für die nächsten Tage vertraut. Sie werden am Anus operiert, eine sehr unhygienische Stelle, eigentlich die unhygienischste Stelle überhaupt am Körper. Mit den Sachen aus der Kiste können Sie Ihre Wunde nach der OP komplett selber versorgen. Und wir empfehlen Ihnen, sich mindestens einmal am Tag breitbeinig in die Dusche zu stellen und die Wunde mit dem Duschkopf abzuduschen. Am besten so, dass einige Wasserstrahlen auch reingehen. Mit ein bisschen Übung klappt das ganz gut. Die Wunde mit Wasser zu reinigen
ist wesentlich weniger schmerzhaft für Sie, als sie mit Tüchern sauberzuwischen. Nach dem Abduschen einfach vorsichtig mit einem Handtuch abtupfen. Und hier habe ich eine Beruhigungstablette, die können Sie jetzt schon nehmen, macht den Übergang in die Vollnarkose weicher, geht gleich los, die lustige Fahrt.«
    Diese Informationen sind für mich kein Problem. Mit Duschköpfen verstehe ich mich sehr gut. Und ich weiß genau, wie ich ein paar Wasserstrahlen in mich reinbefördert kriege. Während Robin mich in meinem Rollbett durch Flure schiebt und ich die Neonröhren über mich hinwegsausen sehe, lege ich heimlich die Hand unter der Bettdecke auf meinen Venushügel, um mich vor der Operation zu beruhigen. Ich lenke mich von der Angst ab, indem ich daran denke, wie ich mich schon als ganz junges Mädchen mit dem Duschkopf aufgegeilt habe.
    Erst mal habe ich die Strahlen nur von außen gegen meine Muschi geschossen, später die Vanillekipferln hochgehalten, damit ich die Hahnenkämme und den Perlenrüssel mit dem Wasserstrahl treffe. Je fester, desto besser. Das soll richtig zwiebeln. Dabei hat mal der eine oder andere harte Strahl voll in die Muschi reingetroffen. Da hab ich schon gemerkt, dass das genau mein Ding ist. Volllaufen lassen und – genauso geil – alles wieder rauslaufen lassen.
    Dafür setze ich mich immer im Schneidersitz in die Dusche, bisschen zurückgelehnt, Po etwas hoch. Dann fummele ich die ganzen Schamlippen zu den Seiten, wo sie hingehören, und schiebe mir ganz langsam und vorsichtig den dicken Duschkopf rein. Dafür brauche ich kein Pjur, weil meine Muschi bei der bloßen Vorstellung, dass ich mich gleich volllaufen lasse, Unmengen von hilfreichem Schleim produziert. Pjur ist das beste Gleitmittel, weil es nicht einzieht und geruchsneutral ist. Ich hasse
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