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Feuchtgebiete: Roman (German Edition)

Feuchtgebiete: Roman (German Edition)

Titel: Feuchtgebiete: Roman (German Edition)
Autoren: Charlotte Roche
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Haare, auf die Kleidung, ins Gesicht. Also, wenn das nicht die ultimative Vergewaltigung durch Hygienefanatiker ist, dann weiß ich auch nicht.
    Ich benutze mein Smegma wie andere ihre Parfümflakons. Mit dem Finger kurz in die Muschi getunkt und etwas Schleim hinters Ohrläppchen getupft und verrieben. Wirkt schon beim Begrüßungsküsschen Wunder. Eine andere Muschiregel meiner Mutter war, dass Muschis viel leichter krank werden als Penisse. Also viel anfälliger sind für Pilze und Schimmel und so. Weswegen sich Mädchen auf fremden oder öffentlichen Toiletten niemals hinsetzen sollten. Mir wurde beigebracht, in einer stehenden Hockhaltung freischwebend zu pinkeln, ohne das ganze Igittigitt-Pipi-Mobiliar überhaupt zu berühren. Ich habe schon bei vielen Dingen, die mir beigebracht wurden, festgestellt, dass die gar nicht stimmen.
    Also habe ich mich zu einem lebenden Muschihygieneselbstexperiment gemacht. Mir macht es Riesenspaß, mich nicht nur immer und überall bräsig voll auf die dreckige Klobrille zu setzen. Ich wische sie auch vor dem Hinsetzen mit meiner Muschi in einer kunstvoll geschwungenen Hüftbewegung einmal komplett im Kreis sauber. Wenn ich mit der Muschi auf der Klobrille ansetze, gibt es ein schönes schmatzendes Geräusch und alle fremden Schamhaare, Tropfen, Flecken und Pfützen jeder Farbe und Konsistenz werden von meiner Muschi aufgesogen. Das mache ich jetzt schon seit vier Jahren auf jeder Toilette. Am liebsten an Raststätten, wo es für Männer und Frauen nur eine Toilette gibt. Und ich habe noch nie einen einzigen Pilz gehabt. Das kann mein Frauenarzt Dr. Brökert bestätigen.
    Ich hatte aber auch schon mal den Verdacht, dass ich muschikrank bin. Immer, wenn ich auf Klo saß und die Untenrummuskeln losgelassen hab, damit die Pinkel kommt, merkte ich nachher beim Runtergucken, was ich sehr gerne mache, dass da im Wasser ein großer, weißer, weicher, hübscher Schleimklumpen liegt. Der wie Champagner Bläschen und Schlieren nach oben steigen lässt.
    Ich muss dazu sagen, dass ich den ganzen Tag über sehr feucht bin, ich könnte mehrmals am Tag die Unterhose wechseln. Mach ich aber nicht, ich sammel ja gern. Also, weiter mit dem Schleimklumpen. Sollte ich am Ende die ganze Zeit krank gewesen sein, und mein Glitschischleim ist nur die Folge von einem Muschipilzbefall wegen meinen Toilettenexperimenten?
    Herr Dr. Brökert konnte mich beruhigen. Es handelt sich um eine gesunde, sehr aktive Schleimhautbeschleimung. So hat der das nicht ausgedrückt. Aber gemeint.
    Ich pflege einen sehr engen Kontakt zu meinen Körperausscheidungen. Diese Sache mit dem Muschischleim zum Beispiel hat mich schon früher immer sehr stolz gemacht beim Petting mit den Jungs. Die kamen nur mit dem Finger kurz an die Schamlippen, schon Wasserrutsche nach innen.
    Ein Freund hat beim Petting immer gesungen: »By The Rivers Of Babylon«. Jetzt könnte ich daraus ein Geschäft machen und trockenen Frauen, die Probleme bei der Schleimbildung haben, kleine Tiegel abfüllen. Es ist doch viel besser, echten Frauenschleim zu nehmen, als irgend so ein künstliches Gleitmittel. Riecht dann auch nach Muschi! Vielleicht machen das aber nur Frauen, die einen kennen, vielleicht ekeln sich fremde Frauen vor fremdem Schleim? Könnte man aber mal ausprobieren. Mit einer trockenen Freundin vielleicht.
    Ich esse und rieche mein Smegma sehr gerne. Beschäftige mich, seit ich denken kann, mit meinen Muschifalten. Was man da so alles finden kann. Ich habe lange Haare, also auf dem Kopf, und manchmal verirrt sich ein rausgefallenes Haar irgendwie in meine Muschilamellen. Es ist aufregend, ganz langsam an dem Haar zu ziehen und nachzufühlen, wo es sich überall hingezwirbelt hat. Ich ärgere mich sehr, wenn dieses Gefühl dann vorbei ist, und wünsche mir noch längere Haare, damit ich länger was davon habe.
    Das ist ein sehr seltenes Glück. Genau wie eine andere Sache, die mich aufgeilt. Wenn ich alleine in der Badewanne bin und furzen muss, versuche ich die Luftblasen zwischen den Schamlippen entlangzuleiten. Das gelingt nur selten, noch seltener als das mit dem Haar, aber wenn, dann fühlen sich die Luftblasen wie harte Kugeln an, die sich ihren Weg zwischen meinen matschigen, warmen Schamlippen bohren. Wenn das mal gelingt, sagen wir: einmal im Monat, dann kribbelt mein ganzer Unterleib und meine Muschi juckt so sehr, dass ich sie mit meinen langen Nägeln kratzen muss, bis ich komme. Mein Muschijucken kann nur durch starkes
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