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Fessel Mich

Fessel Mich

Titel: Fessel Mich
Autoren: Nora Wolff
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gewaltig schief gelaufen war.
    »Oh Mann, Flo!« Freddy schlug mir ein bisschen verärgert auf die Schulter. »Wenn du mit so einer Trauermiene durch die Gegend rennst, wird das heute aber nix hier.«
    Gut. Das sollte es ja auch nicht. »Ich habe euch doch gesagt, dass ich keine Lust auf Party habe.«
    »Und aufs Ficken?«, konterte Freddy und orderte nebenbei noch einmal eine Runde Tequila. »Hast du darauf auch keine Lust? Dürfte doch bei dir in dem Monat ohne Olaf nix gelaufen sein – und während eurer Beziehung wahrscheinlich auch nich’.«
    Ich fand, dass ich darauf nicht antworten musste, ganz besonders nicht, weil es zum Großteil stimmte. Außerdem wollte ich jetzt nicht über Olaf sprechen.
    »Mal ganz davon abgesehen, dass Olaf bestimmt der totale Versager im Bett war – hier.« Freddy drückte mir das zweite Tequila-Glas in die Hand.
    Abermals enthielt ich mich einer Antwort. Weil ich das nämlich nicht fand. Stattdessen stürzte ich den Tequila hinunter, weil mich der Gedanke an Olaf schon wieder runterzog. Mist.
    Vor einem Monat hatte ich es endlich über mich gebracht, mit ihm Schluss zu machen, weil mir sein ewiges Fremdgehen und die anschließenden Entschuldigungen, dass er nun mal so war und dass ich das doch von Anfang an gewusst hatte, zu viel geworden waren. Bei festen Beziehungen schien ich genauso mies auszuwählen wie bei One-Night-Stands, weil irgendwie immer nur ich mehr wollte – unglücklicherweise häufig auch bei eigentlich einmaligen Sachen.
    Ganz schön frustrierend.
    »Hey.« Thomas stieß mich mit dem Ellenbogen an und nickte zu einem der erhöhten Sockel rüber, auf denen die Gogo-Tänzer halbnackt der Menge einheizten. Ich musste seinem Blick gar nicht folgen, um zu wissen, welchen speziellen Gogo er meinte. Ich hatte ihn schon beim Eintreten entdeckt und peinlicherweise Herzrasen bekommen. »Ist das nicht der Typ, an den du dich bei der letzten FM-Party rangeschmissen hast?«
    »Hm-hm«, machte ich betont desinteressiert und zuckte zusätzlich noch mit den Schultern. »Kann sein.«
    »Rangeschmissen?«, echote Freddy und ergab sich gleich darauf einem ausufernden Lachanfall. »Flo wär’ dem Kerl schon fast da auf dem Sockel an die Hose gegangen!«
    Glücklicherweise war das Licht zu schlecht hier drinnen, um meinen rot angelaufenen Schädel zu erkennen. »Das stimmt so überhaupt nicht«, wagte ich, zu protestieren, auch wenn ich selbst noch am wenigsten von diesem Abend wusste. Verdammt. Aber so was … hätte ich doch nicht mal nach übermäßigem Alkoholgenuss getan. Oder? Obwohl der definitiv nötig war, um so jemanden wie Rick anzumachen, ganz gleich auf welche Weise.
    »Oh, und ob das stimmt.« Freddy nickte immer noch grinsend. »Und der Kerl konnte nicht mal flüchten, weil du ihn schon eingefangen hattest.« Er klimperte mit den Handschellen. »Allerdings hat’s nich’ so ausgesehen, als wollte der das. Ihr seid doch zu ihm gefahren?«
    Ähm … vielleicht? Ich wusste nur noch, dass ich am nächsten Tag mit dem schlimmsten Kater der Weltgeschichte vor meiner Wohnungstür aufgewacht war. Unberaubt und vollständig bekleidet.
    Trotzdem sagte ich fest: »Ja.«
    Thomas schüttelte ein wenig fassungslos den Kopf. »Du hast immer noch den totalen Blackout«, stellte er fachmännisch fest und seinem Gesicht war abzulesen, dass er zu gleichen Teilen schockiert und belustigt war. »Der hätte ja sonst was mit dir anstellen können.«
    »Wahrscheinlich war’s der beste One-Night deines Lebens und du erlebst ihn im totalen Suff!« Kichernd hielt Freddy sich an meiner Schulter fest. »Kann auch nur dir passieren.« Er hielt mir eine Bierflasche hin, von der ich gar nicht mitbekommen hatte, dass er sie bestellt hatte. »Vielleicht solltest du die Gelegenheit nutzen und es auf ’nen zweiten Versuch ankommen lassen – ohne bumsvoll zu sein.«
    Haha. Erwähnte ich schon, dass man Rick nur ansprechen konnte, wenn man entweder stark über leichtes Angesäuseltsein hinaus war oder ebenfalls aussah wie ein Aktmodel mit Sexgottqualitäten?
    Von beidem war ich derzeit noch Lichtjahre entfernt und von letzterem nicht weniger als eine Wiedergeburt.
    »Ja, nee, mal gucken«, wich ich aus, schnappte mir die Bierflasche, die Freddy mir hinhielt, und nahm einen großzügigen Schluck daraus.
    Freddy zuckte mit den Schultern. »Okay, aber sag’ mir rechtzeitig Bescheid. Sonst schnapp’ ich ihn mir«, fügte er feixend hinzu und ließ unverhohlen lüstern seinen Blick über Ricks
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