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Ferien, Flirten & Flamingos

Ferien, Flirten & Flamingos

Titel: Ferien, Flirten & Flamingos
Autoren: Jochen Till
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1000 Kalorien erhöht. Jetzt kannst du ohne schlechtes Gewissen einen Nachtisch essen. Oder auch zwei.“
    â€žJa, aber … das dürfen Sie doch gar nicht“, erwidert Matthias zaghaft. „Das darf nur meine Mutter.“
    â€žPapperlapapp“, sagt mein Vater. „Solange du hier wohnst, bin ich streng juristisch gesehen dein Erziehungsberechtigter. Und als dein Erziehungsberechtigter darf ich alles, was deine Mutter darf. Also, was ist jetzt? Möchtest du Nachtisch oder nicht?“
    â€žOh ja, bitte!“, antwortet Matthias strahlend. „Auch eine doppelte Portion! Egal, was es ist!“
    â€žNa also, geht doch“, sagt mein Vater zwinkernd und verschwindet in der Küche. Kurz darauf kommt er mit vier Schälchen und einer großen Packung Schokoladeneis zurück. Er fängt an, mit einem Eisportionierer Kugeln zu formen und die Schälchen zu füllen. „Wie viele Kugeln sind eine doppelte Portion?“, fragt er. „Zwei?“
    â€žVier!“, rufe ich.
    â€žMindestens!“, steigt Matthias mit ein.
    â€žMir reichen zwei“, sagt Tamara.
    Wir fangen gerade an, unser Eis zu löffeln, als der Zwerg aufwacht und losplärrt. Matthias kriegt das gar nicht richtig mit. Er feiert genussvoll jeden einzelnen Löffel Eis in seinem Mund, als wäre es sein allererster. Tamara steht auf und schaut nach dem Zwerg. „Na, da hat wohl noch jemand Lust auf Nachtisch“, sagt sie und hebt ihn aus der Wiege. „Du hast doch erst vor einer Stunde was gekriegt, du kleine Mampfmaschine.“ Sie setzt sich wieder und legt sich den immer lauter quengelnden Zwerg auf den Arm. „Ja, ja, ist ja gut, du kriegst ja gleich was, du kleiner Quälgeist“, sagt Tamara. Als sie den zweiten Knopf ihrer Bluse öffnet, reagiere ich blitzschnell. Ich schnappe mir die Strickjacke meines Vaters, die über seinem Stuhl hängt, und werfe sie Matthias über den Kopf.
    â€žHey, was soll denn das?“, beschwert er sich.
    â€žNicht bewegen, bleib so!“, sage ich und wende mich flüsternd an Tamara. „Bist du wahnsinnig? Willst du ihn etwa umbringen?“
    Tamara sieht mich fragend an.
    â€žSchon vergessen? Reizüberflutung!“, flüstere ich grinsend und zeige auf ihren Ausschnitt. „Wenn du die jetzt rausholst, um den Zwerg zu füttern, kippt Matthias garantiert ohnmächtig vom Stuhl.“
    â€žWenn wer was rausholt?“, fragt Matthias unter der Jacke.
    â€žNicht gucken!“, sage ich.
    Tamara zwinkert mir zu, steht auf und geht ins Haus. Als sie verschwunden ist, ziehe ich Matthias die Jacke wieder vom Kopf.
    â€žWas sollte das denn jetzt?“, fragt er verwundert. „Und wo ist Tamara plötzlich hin?“
    â€žAch, das war nur ein kleines, spaßiges Familienritual“, sage ich. „Machen wir mit jedem Gast beim Nachtisch, schon seit Generationen. Tamara ist Windeln wechseln und bringt dann den Zwerg ins Bett.“
    Matthias und mein Vater starren mich verständnislos an.
    â€žSo ganz normal seid ihr aber auch nicht, oder?“, fragt Matthias und schielt auf Tamaras Eisschälchen. „Heißt das etwa, dass Tamara ihren Nachtisch nicht mehr will?“
    â€žGenau das heißt es“, sage ich und schiebe ihm das Schälchen zu. „Hau rein.“
    â€žIch weiß allerdings nicht, ob ich in meiner derzeitigen körperlichen Verfassung so viel Nachtisch gewachsen bin“, bemerkt Matthias. „Habt ihr Kotztüten im Haus?“
    Mein Vater und ich müssen laut lachen.
    â€žEin Putzeimer tut es zur Not auch“, sagt Matthias. „Er muss nur mindestens 3000 Kalorien fassen.“
    Ja, so gefällt mir das. Es ist gut, dass Matthias jetzt hier ist. Er hat diese Ferien durch seine Anwesenheit schon deutlich entlangweilt.

4.
    â€žMessi umdribbelt den ersten Spieler! Den zweiten! Den dritten! Den vierten! Messi zieht ab! Tor! Tor! Tooor! 3:0! Eine vernichtende Niederlage für das Team von Tobias Frohwein deutet sich an!“ Hrmpf. So hatte ich mir das eigentlich nicht vorgestellt. Normalerweise bin ich echt gut im FIFA zocken. Gegen meine Kumpels gewinne ich fast immer. Aber Matthias hat mich jetzt bereits fünfmal gnadenlos abgezogen. Und das sechste Mal steht kurz bevor. Aber kampflos werde ich mich nicht ergeben!
    â€žNoch ist nicht alles verloren! Es sind noch achtzehn Minuten zu spielen!“, halte ich dagegen. „Das Team von
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