Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ferien, Flirten & Flamingos

Ferien, Flirten & Flamingos

Titel: Ferien, Flirten & Flamingos
Autoren: Jochen Till
Vom Netzwerk:
also … deine Stiefmutter?“, keucht er. „Du hättest mich … ja ruhig mal … vorwarnen können.“
    â€žSorry“, erwidere ich grinsend. „Ich wusste ja nicht, dass du dermaßen allergisch auf Stiefmütter reagierst.“
    â€žNur auf … Stiefmütter, die … extrem heiß aussehen.“ Matthias gibt sich noch einen Schuss mit dem Inhalator und atmet ein paarmal tief durch. „Wie hältst du das bloß aus?“, fragt er mich. „Läuft sie immer so hier rum?“
    â€žNein, meistens trägt sie schwarze Spitzenunterwäsche. Oder ihren Bikini. Siehst du dann wahrscheinlich morgen.“
    â€žOh Mann, hör auf!“, stöhnt Matthias. „Ich werd gleich ohnmächtig!“
    â€žJetzt komm mal wieder runter, war doch nur Spaß“, sage ich. „Natürlich läuft sie hier nicht in sexy Unterwäsche rum.“
    â€žHast du sie schon mal nackt gesehen?“ „Ey, jetzt mach mal halblang! Das ist meine Stiefmutter! Wer will denn bitte schön seine Stiefmutter nackt sehen?“
    â€žAlso bei dieser Stiefmutter würde ich sicher nicht Nein sagen.“
    â€žNa das sagt ja der Richtige! Wenn Tamara gerade nackt gewesen wäre, würdest du jetzt vor lauter Reizüberflutung tot draußen im Flur liegen.“
    â€žDas stimmt wahrscheinlich“, seufzt Matthias. „Mein Therapeut sagt, dass ich den weiblichen Reizen in meiner derzeitigen körperlichen und psychischen Verfassung nicht gewachsen bin …“
    â€žWas habe ich gesagt? Kein Therapeuten-Gequatsche mehr! Komm, wir packen erst mal dein Zeug aus. Und wenn du willst, kannst du vor dem Essen noch kalt duschen. Das ist nämlich die beste Therapie gegen Reizüberflutung.“

3.
    â€žIst da Paprika in der Soße?“, fragt Matthias.
    â€žWieso?“, will mein Vater wissen. „Bist du allergisch auf Paprika? Das steht aber nicht auf der Liste.“
    â€žNein, nein“, sagt Matthias. „Ich mag Paprika nur sehr gern. Und ich bin auch gar nicht auf so viele Sachen allergisch. Schokolade steht da zum Beispiel nur drauf, weil meine Eltern nicht wollen, dass ich Süßigkeiten esse.“
    Oh Mann, diese Eltern haben sie ja wohl echt nicht mehr alle!
    Da merkt man erst mal, wie gut man es hat. Ich meine, ich habe auch oft genug Zoff mit meinem Vater und ärgere mich über ihn. Aber im Vergleich zu Matthias geht es mir elterntechnisch doch verdammt gut.
    Keine Schokolade? Das sollten sie mal bei mir probieren, keine Chance! Wahrscheinlich würde ich mich schon aus purem Trotz von morgens bis abends heimlich mit Schokolade vollstopfen, bis ich platze.
    â€žJa, da ist Paprika drin“, sagt Tamara. „Und wenn du willst, können wir auch gern noch Schokolade reinmachen.“
    â€žNein danke, nicht nötig“, sagt Matthias lachend. „Schokolade in der Nudelsoße muss nicht unbedingt sein.“
    Wir sitzen gemütlich auf der Terrasse. Es ist noch schön warm draußen, ein perfekter Sommerabend. Tamara teilt die Spaghetti aus. Sie trägt jetzt eine Jeans und eine bis oben zugeknöpfte, kurzärmelige Bluse. Der Zwerg liegt neben ihr in seiner Wiege und schläft.
    â€žHätten Sie vielleicht ein Messer für mich?“, fragt Matthias.
    â€žKlar, warte, ich hol dir eins“, sagt mein Vater und steht auf.
    â€žEin Messer? Für Spaghetti?“, wundere ich mich.
    â€žIch bin mal fast an einer Spaghetti erstickt“, erklärt Matthias. „Die ist dann aus der Nase wieder rausgekommen. Das war ganz schön eklig. Seitdem zerschneide ich meine Spaghetti immer vor dem Essen.“
    Und das macht er dann auch. Und zwar sehr gründlich. Er zerstückelt die Spaghetti in so kleine Teile, dass es fast so aussieht, als hätte er Reis auf dem Teller. Danach schüttet er so viel Soße darüber, dass die Spaghetti-Teilchen darin schwimmen. Ich weiß ja nicht. Ich meine, er hat quasi genau dasselbe auf dem Teller wie wir alle. Aber sein Essen sieht irgendwie nicht so aus, als würde es schmecken. Das Auge isst mit. So heißt es doch, oder? Das ist wie bei mir mit Erdnüssen und Erdnussbutter. Ich liebe Erdnüsse, da futtere ich locker eine Familienpackung allein leer. Aber mit Erdnussbutter kann man mich jagen. Die mag ich einfach nicht. Weder vom Aussehen noch vom Geschmack her.
    â€žUnd, was habt ihr zwei die nächsten Tage
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher