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Felidae 05 - Salve Roma-neu-ok-21.02.12

Felidae 05 - Salve Roma-neu-ok-21.02.12

Titel: Felidae 05 - Salve Roma-neu-ok-21.02.12
Autoren: Akif Pirinçci
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und
drohte uns zu vernichten, wenn nicht der Aufschlag auf dem Boden für ihn diese
Aufgabe erledigte.
    Kurz bevor wir unten aufschlugen, gab Antonio
seinen Widerstand schließlich auf und schaute mich mit seinen schönen Augen an.
Trauer las ich darin, aber auch Ergebenheit in sein Schicksal.
    »Ich vergebe dir!« sagte ich und preßte seinen
Körper im Schwebezustand unter mich.
    Antonio knallte just auf Umbertos Laptop auf und
war auf der Stelle tot. Ich hörte seine Knochen laut zerbrechen.
    Nur eine Nanosekunde später umfing mich seine
weiche Körpermasse wie ein Airbag und federte meinen Sturz halbwegs ab. Als ich
mich unverzüglich zur Seite rollte, sah ich, daß sich die Rakete nur noch ein
paar Zentimeter von meiner Nase entfernt befand. Mit einem Verzweiflungssprung
durch meine kräftigen Hinterbeine katapultierte ich mich aus der Gefahrenzone
heraus. So kurz vor dem Ziel, hatte selbst Miracolo nun keinen Spielraum mehr
für flinkes Manövrieren. Er prallte mit Antonios Leiche zusammen und
explodierte in tausend Stücke. Auf dem Marmorboden, auf dem eben noch il mio amico gelegen hatte, gab es jetzt nichts anderes mehr zu sehen als eine
kranzförmige Spur aus Asche und winzigen Metallteilen.
    Meine Ohren waren von dem Krach noch halb betäubt,
da vernahm ich ein erneutes Kreischen. Ich schaute mich um und sah voller
Entsetzen drei neue Miracolos abheben.
    Aus verborgenen Winkeln des linken und rechten
Mittelschiffes und hinter dem Sockel der Cathedra Petri schoß jeweils eine
Rakete zur Kuppel empor. Es sah aus, als würde zu Ehren Petrus ein Feuerwerk
veranstaltet.
    »Fuck, was hat das zu bedeuten?« fragte der alte
General und wich entgeistert vor Umberto zurück. Die neue Entwicklung schien
ihm weniger Spaß zu bereiten.
    Auch der Priester mit dem Engelsgesicht wirkte nun
nicht mehr so attraktiv. Er wirkte eher so, als habe ihm Gott ausnahmsweise
einen Einblick in den Ort gestattet, an dem er schon sehnsüchtig erwartet
wurde. Er taumelte mit empor gestreckten Händen rückwärts, sein Kopf wackelte
komisch wie der eines Greises, und er befeuchtete sich mit der Zunge unentwegt
die Lippen.
    Eine Strähne hatte sich aus dem glattgekämmten Rest
der Frisur gelöst und fiel neckisch vor seine Augen. Es war schwer zu sagen, ob
ihn Antonios explosiver Abgang in eine solche Fassungslosigkeit gestürzt hatte
oder die tanzenden Flugkörper an der Kuppel.
    »Eine Sicherheitsmaßnahme«, sagte er halb stotternd.
    »Es ist eine Sicherheitsmaßnahme.«
    »Sicherheitsmaßnahme?«
    Der General machte jetzt den Eindruck, als füge
sich in seinem Schädel einiges zusammen. Offenkundig gefiel ihm das Resultat
nicht.
    »Ich wurde gestern Nacht angeschossen, und ich
dachte, daß Sie vielleicht dahinter stecken, General. Vielleicht sehen es
mächtige Regierungen nicht gern, wenn ein Mann mit meinem Wissen am Leben
bleibt, nachdem er eine Waffe von solcher Bedeutung entwickelt hat.
    Vielleicht denkt man sich, daß ich dieses Wissen anderen
weiter …«
    »Sprich, verdammt nochmal, ein bißchen schneller,
Mann!«
    Der Militär hatte den Blick von seinem
High-Tech-Hehler längst abgewandt und sich ausschließlich der Beobachtung des
Treibens an der Kuppel hingegeben. Die drei Miracoli hatten inzwischen ihren
Erkundungsflug beendet und formierten sich zum Sturzflug.
    »Deshalb habe ich noch diese drei Flugkörper zu
meiner eigenen Sicherheit mitgebracht«, fuhr Umberto fort. »Sie sind mit Ihren
biometrischen Daten und mit denen der Killer gefüttert, die ebenfalls von den
Kameras im Forum Romanum erfaßt wurden.«
    »Rückgängig machen!« brüllte der General und begann
ebenfalls zu taumeln. »Mach es, verdammt noch mal, rückgängig!«
    »Das, das, das geht nicht. Antonio, mein Antonio,
ist auf den Laptop draufgefallen und hat die Zündung ausgelöst.
    Und der Laptop ist …«
    Er zeigte mit den wie zum Gebet ausgestreckten
Händen auf die Aschespur auf dem Boden.
    »Du gottverdammter Schweinepriester!« brüllte der
General und zog aus dem in seinem Tweed-Sakko verborgenen Halfter eine Pistole
heraus.
    Dann schnippte er mit den Fingern. Hinter der
Statue des heiligen Petrus erschienen nun die zwei CIA-Killer aus den
Katakomben! Sie hatten ihre Waffen mit Schalldämpferaufsatz vorgestreckt und
näherten sich Umberto mit vorsichtigen Schritten. Trotz des trüben Lichts
prunkten auf ihren Nasen die Sonnenbrillen mit den fast schwarzen Gläsern. Doch
ihr cooles Gehabe hielt sie nicht davon ab, immer wieder
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