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Feist, Raymond - Krondor-Saga 3

Feist, Raymond - Krondor-Saga 3

Titel: Feist, Raymond - Krondor-Saga 3
Autoren: Die Traenen der Götter
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erreicht hatten, sagte James plötzlich: »Verdammt!«
    »Was ist los?«, fragte Kendaric.
    »Am Strand sind bewaffnete Männer.«
    »Vielleicht die entflohenen Gefangenen?«, meinte Jazhara.
    »Das glaube ich nicht«, sagte James. »Seht nur!«
    Eine nur als dunkle Silhouette erkennbare Gestalt kam den Pfad von den Hügeln herunter. Sie wirkte überaus kräftig. Von ihrer Brust ging ein rotes Leuchten aus.
    »Bär!«, sagte James.
    »Der Nebel wird allmählich schwächer«, sagte Solon.
    Noch während der Mönch sprach, spürte James, wie seine Füße ein Stück einsanken.
    Sie legten die letzten zehn Meter zurück und näherten sich dem Strand. »Haben wir noch irgendwelche anderen Möglichkeiten?«, fragte James.
    »Nein, keine. Wir müssen kämpfen«, erwiderte Solon.
    Bärs Stimme dröhnte von den düsteren Felsen zu ihnen herüber: »Ihr habt nicht viele Möglichkeiten, und meine Geduld neigt sich allmählich dem Ende zu. Entweder ihr gebt mir die Träne, oder wir töten euch.«

    »Warum suchst du nach der Träne?«, fragte Jazhara.
    »Was kann sie dir nützen?«
    Sie blieben dort stehen, wo der Sandstrand in die Felsen überging, während Bärs Männer mit gezogenen Klingen langsam näher kamen.
    »Ha!«, sagte der große Mann. »Hat der Mönch es euch nicht erzählt? Die Träne gibt uns die Möglichkeit, zu den Göttern zu sprechen, nicht wahr, Ishapianer? Und außer Ishap gibt es noch andere Götter!«
    »Wenn du die Macht Ishaps nicht fürchtest, bist du ein Narr!«, brüllte Solon.
    »Ich habe alles, was ich brauche, um mit euch Ishapianern fertig zu werden!«, sagte Bär, während er an dem Amulett um seinen Hals herumfingerte. »Ihr könnt mir nichts anhaben.« Er zog ein gewaltiges Schwert.
    »Aber ich kann euch etwas anhaben. Und jetzt gebt mir die Träne!«
    Plötzlich tauchte auf den Felsen über ihm eine Gestalt auf, sprang mit einem gewaltigen Satz auf ihn zu. Es war William, der sich auf Bär warf und den riesigen Mann zu Boden riss.
    Das alles geschah so plötzlich, dass alle Anwesenden einen Moment vor Überraschung erstarrten. Der Söldner, der James am nächsten stand, wandte sich dem Tumult zu, und James nutzte die Gelegenheit, zog sein Schwert und stieß es dem Mann in den Rücken. Der Mann war tot, bevor er auch nur die Gelegenheit hatte, sich wieder umzudrehen und James anzusehen.
    Solon stellte die Schachtel mit der Träne in den Sand und zog den Kriegshammer von Luc d’Orbain aus dem Gürtel. Seine Lippen bewegten sich in einem stummen Gebet zu Ishap. Jazhara senkte ihren Stab, deutete mit dem Ende auf eine Gruppe von Bärs Männern und schoss einen Energieblitz ab.
    Kendaric zog sein Schwert. »Ich werde die Träne bewachen!«, rief er.
    William rang einen Moment mit dem riesigen Piraten, versuchte ihm das Amulett wegzureißen. Dann brachte Bär einen mörderischen Schlag an, der William zur Seite schleuderte.
    William landete so hart auf dem Boden, dass die Rüstung die Erschütterung an seinen Körper weiterleitete.
    Aber er rollte sich ab und kam wieder auf die Beine.
    Auch Bär sprang schnell wieder auf. Mit einem bösartigen Grinsen sagte er: »Das war tapfer, mein Junge.
    Dafür werde ich dich schnell töten.«
    William warf einen Blick zur Oberkante des Riffs hinauf, wo Sidi stand und alles beobachtete. »Helft mir!«
    Sidi zuckte die Schultern. »Ich habe gesagt, dass ich Euch helfen würde, wenn Ihr das Amulett in Euren Besitz bekommen habt, mein Junge. Ohne das Amulett seid Ihr jedoch auf Euch allein gestellt.« Er machte einen zerknirschten Eindruck.

    Eine Woge der Enttäuschung schwappte über William hinweg. »Kahooli!«, rief er. »Du hast gesagt, dass ich nicht allein sein würde!«
    Bär lachte. »Kahooli? Du rufst einen geringeren Gott an?« Er reckte sein Amulett in die Höhe und deutete dorthin, wo die Träne in ihrer Schachtel im Sand lag. »Mit diesem Amulett bin ich unbesiegbar. Und wenn ich auch noch die Träne habe, werde ich die Macht der Götter besitzen. Ich werde ein Gott sein!«
    William warf den Kopf in den Nacken. »Kahooli, gewähre mir meine Rache!«
    Plötzlich war ein lautes Heulen zu hören, das James, Jazhara und einige der Piraten dazu veranlasste, sich vor Schmerzen die Ohren zuzuhalten. Selbst Bär war gezwungen, vor der Quelle des Geräuschs zurückzuweichen. Nur William schien das schrille Geheul nichts auszumachen.
    Und dann tauchte eine Gestalt zwischen Bär und William auf. Sie war durchscheinend und blass, aber trotzdem zu
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