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Feist, Raymond - Die Erben von Midkemia 3

Titel: Feist, Raymond - Die Erben von Midkemia 3
Autoren: Konklave der Schatten
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rannte plötzlich davon, und Kaspar hörte Kampfgeräusche. Er steckte den Ring an, berührte den Talnoy und befahl: »Folge mir!«
    Pug schrie: »Miranda!«, dann verschwand er.
    Kaspar holte Tomas ein, als der weiß gekleidete Krieger mehrere Schwarze Kämpfer, die von den verzweifelten Beschwörungen eines halben Dutzends Schüler mühsam in Schach gehalten wurden, von hinten angriff. Die jungen Leute wirkten hektisch Schutz- und Angriffszauber, die ihre Wirkung aber rasch wieder verloren. Kaspar bohrte sein Schwert tief zwischen Hals und Schulter eines schwarz gerüsteten Geschöpfs. Die Gestalt sackte zusammen, und Kaspar war erleichtert zu sehen, dass die Schwarzen Kämpfer sterben konnten.
    Er fuhr zu dem Talnoy herum und befahl: »Töte diese Schwarzen Kämpfer!«
    Der Talnoy stürzte sich neben Tomas auf die Feinde, und zusammen machten sie kurzen Prozess mit den Schwarzen Kämpfern. Tomas sah sich um und schrie: »Gibt es noch mehr?«
    Eine der Schülerinnen, deren Gesicht schmutzig von Tränen, Dreck und Blut war, sagte: »Sie sind überall.«
    Kaspar und Tomas fuhren herum, und Kaspar schrie dem Talnoy zu: »Folge mir!«
    Die drei rannten, bis sie weitere Schwarze Kämpfer fanden, die durch eine Bibliothek liefen und alles, was brennbar war, in ein Feuer warfen.
    Tomas stieß einen urtümlichen Wutschrei aus und stürmte auf sie zu. Kaspar wollte den Talnoy gerade in den Kampf schicken, aber bevor er das tun konnte, hatte Tomas bereits einen Feind geköpft, einen weiteren von der Achselhöhle bis zur Hüfte durchgeschnitten und einen dritten niedergeschlagen. Der vierte und fünfte starben, bevor Kaspar entscheiden konnte, was er tun sollte.
    Tomas sah sich um und rannte in eine Richtung, aus der weitere Kampfgeräusche ertönten. Kaspar wies den Talnoy an, Tomas zu folgen und jeden Schwarzen Kämpfer zu töten, den er sah. Der Talnoy drehte sich um und rannte hinter Tomas her. Kaspar mühte sich, Schritt zu halten, aber schon nach wenigen Sekunden waren die beiden nicht mehr zu sehen.
    Dann fing es an zu regnen.
    Kaspar erkannte, dass jemand Regen heraufbeschwor, wie es die Zauberwirker in Elvandar getan hatten. Er blieb stehen und versuchte, sich in dem Rauch und dem allgemeinen Durcheinander zu orientieren. In der Bibliothek waren keine Schwarzen Kämpfer mehr zu sehen, also kehrte er in den Garten zurück.
    Seine Lunge schmerzte immer noch von dem Rauch, den er in Elvandar eingeatmet hatte, also blieb er erneut stehen und versuchte, sich zu orientieren. Er kam nicht gut mit dem Rauch zurecht, und die Hustenanfälle verursachten ihm einen bitteren, säuerlichen Geschmack in der Kehle. Wenn ich das hier überlebe, dachte er, hoffe ich nur, dass es auf der Insel einen Heiler gibt, der mich vor der Lungen-entzündung bewahren kann.
    Er hustete und spuckte und eilte weiter.
    Hinter der Villa lag eine lang gezogene Weide, und auf der anderen Seite befand sich ein Gehölz.
    Kaspar sah, dass Schüler zu den Bäumen flohen, in der Hoffnung, sich dort verstecken zu können.
    Ein Schwarzer Kämpfer trat aus einer Tür keine zehn Fuß von Kaspar entfernt und entdeckte die fliehenden Schüler. Er schaute nicht in Kaspars Richtung, also zog der ehemalige Herzog von Olasko sein Schwert und warf es mit aller Kraft, die er aufbringen konnte, denn er wusste, er würde die Gestalt in der schwarzen Rüstung nicht schnell genug einholen können.
    Der Kämpfer wurde in den Rücken getroffen und fiel nach vorn und auf die Knie. Kaspar war im nächsten Augenblick bei ihm und hob sein Schwert auf, bevor der Kämpfer sich erholen konnte. Mit der Präzision eines Meisterkochs, der einen Braten tranchiert, schob Kaspar die Schwertspitze in eine Lücke unter der Achsel des Kämpfers, stieß zu und drehte die Klinge. Das Wesen in der Rüstung schrie in sehr menschlichem Schmerz auf, und Kaspar erkannte, dass er es hier nicht mit übernatürlichen Geschöpfen zu tun hatte, sondern nur mit Fanatikern in schwarzer Rüstung.
    Das verbesserte seine Stimmung erheblich. Zumindest stand er Geschöpfen gegenüber, die er umbringen konnte.
    Ein weiterer Hustenanfall erfasste ihn, und er war gezwungen, einen Augenblick innezuhalten, um zu Atem zu kommen. Er spitzte die Ohren und hörte ganz in der Nähe Kampfgeräusche.
    In einem Raum in einem der Gebäude nahe der Küche fand er zwei tote Schwarze Kämpfer, die beinahe entzweigeschnitten waren. Er hatte keine Ahnung, ob der Talnoy oder Tomas sie getötet hatte, aber das spielte ohnehin
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