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Feist, Raymond - Die Erben von Midkemia 3

Titel: Feist, Raymond - Die Erben von Midkemia 3
Autoren: Konklave der Schatten
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es ist, aber sie halten es für wichtig. Sie haben gespürt, dass hier mächtige schwarze Magie am Werk ist, und sie wollen sie für sich nutzen.«
    Kaspar fragte: »Woher wisst Ihr das?« Er zog den Ring vom Finger.
    »Es gibt keine anderen plausiblen Gründe«, antwortete Pug. »Außerdem bin ich sicher, weil ich weiß, wer die Todestänzer geschickt hat.«
    »Wer?«
    Pug schaute Kaspar an, und Kaspar sah eine Maske beherrschten Zorns, nicht weniger Furcht erregend als die von Tomas.
    Leise sagte Pug: »Euer alter Freund Leso Varen.«
    Er sah sich um und machte eine Geste, die alle Zerstörung in Elvandar umfasste. »Das hier beweist, dass er wieder da ist, denn er ist der einzige Magier, der über genügend Macht verfügt, so viele Todestänzer zu erschaffen.«
    »Warum hier?«, fragte Kaspar.
    Pug zeigte auf den Talnoy. »Varen muss seine Gegenwart gespürt haben, als Tathar und die Zauberwirker die Schutzzauber um Elvandar aufhoben, damit ich es verlassen konnte.« Er wandte sich an Tomas. »Ich fühle mich verantwortlich, denn wenn ich einfach zum Fluss gegangen wäre, hätte er niemals hier eindringen können.«
    Tomas schüttelte den Kopf. »Nein, alter Freund, es ist nicht dein Fehler. Und ich glaube, er wäre wahrscheinlich ohnehin durch unsere Schutzzauber gebrochen. Als du auf der Tsurani-Welt gefangen warst, brauchte es die Fähigkeiten von Macros dem Schwarzen, um den Angriff der Erhabenen zurückzuschlagen. Wenn sie unsere Verteidigung durchdringen konnten, warum dann nicht Varen?«
    Pug nickte. »Vielleicht hast du Recht. Ich werde Miranda zu euch schicken, sobald ich wieder daheim bin, damit sie mit Tathar und den anderen über eine Stärkung eurer Verteidigung spricht.« Er blickte sich auf der raucherfüllten Lichtung um, hörte die Schmerzensschreie und das Weinen und sagte: »So etwas darf nicht noch einmal geschehen.«
    Kaspar konnte nur stumm nicken.
    Düstere Stimmung herrschte am Hof der Königin, als der Rat vom Ausmaß des Schadens erfuhr. Sechzehn Eiben hatten ihr Leben geopfert, um ihre Heimat zu beschützen.
    Ein weiteres Dutzend war im Feuer umgekommen, drei von ihnen Kinder.
    Pug nahm Kaspar beiseite, während Aglaranna und Tomas sich weitere Einzelheiten berichten lie-

    ßen. »Ihr müsst wissen, dass Eiben nur einmal in einem Jahrhundert oder sogar einem längeren Zeitraum ein Kind haben können. Dies ist der größte Verlust, den sie seit dem Spaltkrieg erlitten haben. Sie werden jahrelang trauern.«
    Kaspar sagte leise: »Das dachte ich mir schon. Es ist eine Tragödie.«
    Acaila sprach mit der Königin. »Unsere Schutzzauber wurden weggefegt, Majestät. Es war, als hätte jemand sie schon lange still und unauffällig studiert.
    Sobald sie wegfielen, wurden zwei weitere Zauber aktiv. Die Flammen waren nicht viel mehr als ein einfacher Feuerzauber, aber in gewaltigem Ausmaß.«
    Er wandte sich an Pug. »Es war nicht wegen Eurer Abreise, mein Freund. Selbst wenn die Schutzzauber in voller Stärke bestanden hätten, wäre das Ergebnis meiner Ansicht nach das gleiche gewesen.«
    Tathar trat vor, seine alten Augen tief im Schatten der buschigen weißen Brauen, und dennoch vor Zorn glühend. »Acaila hat Recht, Pug. Das hier war kein zufälliger Angriff.« Er warf einen Blick zu dem reglos dastehenden Talnoy. »Dass er die Anwesenheit dieses Dings hier gespürt hat, hat unseren Feind vielleicht gerade diesen Augenblick wählen lassen, aber die Wirksamkeit des Angriffs und die Ausführlichkeit der Vorbereitungen, die getroffen wurden, um unsere Schutzzauber zu brechen, die Bäume in Brand zu stecken und so viele Todestänzer ins Herz des Waldes zu transportieren, künden von ausführlicher, geduldiger Planung. Nein, der Angriff auf Elvandar war schon vor langer Zeit beschlossen. Nur die Wahl des Zeitpunkts geschah vielleicht in letzter Minute.«
    Pug nickte dem alten Eiben zu. »Ja, es sieht tatsächlich so aus, als hätte Varen Elvandar früher oder später ohnehin angreifen wollen, denn er hätte nicht wissen können, dass wir den Talnoy hierher bringen.
    Es war ein effektiver Plan, ein schlichter Plan, der aber große Kunstfertigkeit verlangte. Der Verwirrungsbann wurde wirksam, als die Schutzzauber fielen, und der plötzliche Transport der Todestänzer war ebenfalls eine erstaunliche Leistung. Es ist klar, dass er den Angriff als Ablenkungsmanöver eingesetzt hat – ein gewaltiges, blutiges und grausames Ablenkungsmanöver –, damit seine Schergen den Talnoy unbemerkt mitnehmen
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