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Feindgebiet

Titel: Feindgebiet
Autoren: Allan Cole & Chris Bunch
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Tanz«, sagte der Imperator. »Das soll Mahoney für mich erledigen. Er ist noch auf der Normandie und kümmert sich um irgendwelche Probleme, die in letzter Minute aufgetaucht sind. Er wird in wenigen Sekunden hier sein.« Er ging zur Tür seines Gleiters.
    »Aber das ist nicht dasselbe, Sir«, insistierte Sullamora. »Die Leute wollen Sie sehen. Ich weiß, diese Kreaturen sind keine richtigen Soldaten. Aber auf ihre Weise haben sie ihr Bestes gegeben. Würden Sie bitte vielleicht doch …«
    Der Ewige Imperator resignierte und machte sich auf den Weg zur Hauptpforte. Er wollte es möglichst schnell hinter sich bringen, also ging er ein wenig rascher, bis die Gurkhas mit ihren kurzen Beinen Mühe hatten, mit ihm Schritt zu halten.
    Die kleine Menge brach in Bravorufe aus, als er auf sie zukam, und der Imperator besaß zuviel professionellen Stolz, um die Leute zu enttäuschen. Also lächelte er sein schönstes Imperiales Lächeln und fing an, einige Hände zu schütteln. Er gab sich große Mühe, jedes Wesen nach seinem Namen zu fragen, während er seine ausgestreckte Hand mit seiner Rechten schüttelte und mit der anderen den eigenen Ellbogen umklammerte. Dieser Händedruck garantierte ein Gefühl der Dankbarkeit, während er so gleichzeitig seinen Ellbogen einsetzen konnte, um die Leute sanft zur Seite zu schieben, während er seine andere Hand entzog und zur Seite trat, um die nächste Hand zu ergreifen.
    Er hatte ungefähr ein Drittel absolviert, als er auf einen Mann mit blassem Gesicht und seltsam funkelnden Augen zukam. Der Imperator fragte den Mann nach seinem Namen und begann seine Händedruck-Routine. Er verstand die nervös gemurmelte Antwort nicht, so dass er den Namen nicht wiederholen konnte, statt dessen wurde sein Grinsen noch breiter, und schon wollte er die Hand wegziehen und weitergehen.
    Doch er bekam seine Hand nicht frei.
    Der Ewige Imperator hatte nur einen Herzschlag lang Zeit, darüber nachzudenken, was schiefgelaufen war, dann sah er, wie der Mann mit der anderen Hand eine Pistole hob. Er selbst stürzte nach hinten, versuchte zu fliehen, aber er kam nicht los, während die Schüsse krachten und krachten, und er wusste, dass er getroffen worden war, obwohl er nichts spürte, bestenfalls ein Bluterguss in der Magengegend und -
    Die Gurkhas stürzten sich auf Chapelle, mähten ihn mit ihren tödlichen Kukris nieder, und der Mann war bereits tot, während sein Finger den Abzug immer noch reflexartig drückte und die leere Waffe klickte. Es war alles so schnell passiert, dass der Menge erst jetzt klar wurde, dass etwas Entsetzliches geschehen war. Die ersten schrien auf.
    Tanz Sullamora stand einen Moment bewegungslos da, erschüttert, aus nächster Nähe Zeuge eines Gewaltakts zu sein, obwohl er ihn selbst geplant hatte. Dann drehte er sich um und ließ sich neben dem Körper des Imperators auf die Knie fallen.
    Auf der Galauniform des Imperators konnte man nur kleine Blutflecken sehen, dort wo die Kugeln eingedrungen waren.
    Einen Moment lang war Sullamora nicht sicher, ob der Imperator überhaupt verletzt war.
    Eine Minute später hatte er sich beruhigt. Der Ewige Imperator war tot.
    Dann mussten die Mitglieder des Privatkabinetts erfahren, dass der Imperator noch ein As im Ärmel hatte.
    Die Bombe, die in seinem Körper implantiert worden war, explodierte. Die Wucht der Explosion war Tausende von Jahren zuvor bestimmt worden. Sullamora starb. Und die Gurkhas. Und die klagende Menge. Und alles und jedes im Umkreis von einhundertzwanzig Metern.
    Jede Explosion hat rätselhafte Begleiterscheinungen; so auch diese. Eine Woche später fand ein Angestellter des Pathologischen Instituts Chapelles Gesicht. Das war alles – nur sein Gesicht. Nicht einmal ein Kratzer war darauf zu sehen, es war total unversehrt.
    Ein Lächeln lag auf Chapelles Gesicht.

 
Kapitel 58
     
    Mahoney drückte seinen Daumen auf den Sensor. Die Tür zum Arbeitszimmer des Ewigen Imperators zischte auf. Bevor er den Raum betrat, zögerte er einen Moment. Dies war wahrscheinlich sein letzter Besuch. Der Sensor ließ nur sehr wenige Besucher passieren, und für die nächsten ein oder zwei Stunden war Mahoney einer von ihnen.
    Danach wurde die Sensor-Datei gelöscht und mit den aktuellen Daten der Wesen gefüttert, denen in Zukunft der Zutritt erlaubt sein würde. Mahoney wusste genau, dass sein Name nicht auf der Liste dieser Privilegierten stand; so genau, wie er am Sarg des Ewigen Imperators, als er eine Handvoll Erde
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