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Feindgebiet

Titel: Feindgebiet
Autoren: Allan Cole & Chris Bunch
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Streich seitlich ausgeführt, um sich nicht um einen Kopf kümmern zu müssen, der über den Korridorboden rollte –, dann fing er den leblosen Körper auf, aus dessen Wunde das Blut herausschoss, und ließ ihn zu Boden gleiten. Er schob den Kukri in die Scheide zurück, wischte sich etwas Klebriges vom Gesicht und atmete dreimal tief durch.
    Jetzt lautete die Frage nicht, was als nächstes geschehen sollte, sondern was sich danach ereignen würde. Sten interessierte insbesondere, ob er noch genug Lebensgeister besaß, um nach der gegnerischen Reaktion mit heiler Haut davonzukommen.
    Die Antwort lautete: vielleicht.
    Er nahm zwei Handgranaten aus dem Waffengürtel und schob den Zeitzünder mit dem Daumen auf X. Zehn Sekunden.
    Komm schon, mein Junge. Sei jetzt nicht feige.
    Mit einer Hand zog er die Willygun aus dem Halfter und stürzte durch den Verdunkelungsvorhang.
    In dem Zimmer hielten sich sieben Leute auf. Sten registrierte kurz, dass einer von ihnen Galauniform trug; er identifizierte ihn als Lord Wichman. Da hielt sein Zeigefinger den Abzug schon bis zum Anschlag gedrückt, AM 2 -Salven durchzuckten den Raum.
    Vier Schuss rissen Wichmans Körper in Stücke. Mit der anderen Hand schleuderte Sten die Handgranaten in die Richtung der Kommunikationsgeräte, dann war er auch schon wieder aus dem Zimmer heraus.
    Man hörte Schreie und Rufe; draußen brüllte irgend jemand irgend jemand anderen an.
    Sten hastete die Treppe hinauf, nahm drei Stufen auf einmal, fiel fast in den Schacht eines stillgelegten Aufzugs, rannte aufs Dach hinaus und eilte zum anderen Ende. Er erreichte die Dachkante, seine Augen sagten ihm, dass er den Sprung schaffen konnte, sein Verstand gab zu bedenken, dass er kein Kilgour war, und dann war er in der Luft.
    Er landete mehr als einen Meter innerhalb der Brüstung auf dem Dach des dritten Hauses. ›Langsam wirst du feiges sagte er sich wieder. Im nächsten Moment war er Richtung Koldyeze in der Dunkelheit verschwunden.
     
    Bei seiner Rückkehr erwartete Sten eine Katastrophe.
    Als er die Scheinwerfer sah, die die Mauern von Koldyeze in grellweißes Licht tauchten, war ihm klar geworden, dass er nicht den gleichen Weg nehmen konnte, den er gekommen war; also ging er noch einmal durch den Tunnel.
    Virunga gab ihm einen kurzen Lagebericht. Sie hatten gesehen und gehört, wie die Minen gelegt wurden. Als die Tahn sich zurückgezogen hatten, versuchten vier mutige Männer und Frauen, zu den Minen zu gelangen. Ihre Leichen lagen nur ein paar Meter vom Eingangstor entfernt.
    Sten sagte sich, dass sie sowieso nicht viel Erfolg gehabt hätten. Er ging davon aus, dass die Minen nicht nur separate Zeitzünder hatten, sondern auch versteckte Auslöser. Die romantischen Tage, als man die Lunte Sekunden vor der Explosion anzündete, lagen so weit in der Vergangenheit wie das Produktionsjahr von Hernandes’ Gewehr.
    »Ich habe allen Truppen befohlen, sich von der Mauer fernzuhalten«, sagte Virunga. »Wenn Koldyeze nicht über uns zusammenstürzt … Neugruppierung … nach den Explosionen … in Kampfformationen.«
    ›Haben Sie eine bessere Idee?‹ fragte er Sten hoffnungsvoll.
    Sten musste passen. Das gleiche galt für Kilgour, als dieser eine Stunde später zurückkehrte.
    Sie suchten nach einem großen Felsbrocken, hinter dem sie sich verstecken konnten.
     
    Wichman war zwar tot, doch seine Truppen kämpften weiter.
    Die Sprengladungen explodierten zur festgesetzten Zeit.
    Die Erschütterungen brachten fünf bereits beschädigte Wohnblöcke zum Einsturz. Die Reaktion war wie bei einem Erdbeben. Auf einem anderen Kriegsschauplatz, zwei Kilometer entfernt, warfen sich die Soldaten des Imperiums auf den Boden, weil sie sicher waren, dass jemand eine Atombombe gezündet hatte. Obwohl es ständig nieselte, hob sich die Wolke nach der Explosion drei Kilometer hoch in den Himmel.
    Die gesamte Vorderwand der kreuzförmig angelegten Kathedrale fiel in sich zusammen und rutschte den Hügel hinunter.
    Auf Seiten der ehemaligen Gefangenen starben nur sechs Mann. Koldyeze war wirklich so erbaut worden, dass es fast allem standhielt.
    Die Tahn begannen sofort mit dem, was sie für den letzten Angriff hielten – und kamen ebenso rasch in Schwierigkeiten.
    Die Überreste der Vorderwand waren ausgezeichnete Panzerabwehrfallen und sogar Stens Fettschicht weit überlegen. Selbst die schweren Panzer kamen nicht über die haushohen Felsbrocken hinweg.
    Allein die A-Grav-Gleiter konnten der Infanterie
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