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Feindgebiet

Titel: Feindgebiet
Autoren: Allan Cole & Chris Bunch
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    Mit nicht geringem Erstaunen darüber, dass sie noch am Leben waren, krochen die Verteidiger des Imperiums aus ihren Löchern und stellten sich in Kampfformationen auf.
    Man schoss einige Piloten aus den Gleitern, und schließlich verließen sämtliche Gleiter den Schauplatz. Die erste Welle der Tahn-Infanterie war ausgelöscht.
    Die zweite Welle erkämpfte sich jedoch strategische Positionen im Vorfeld und befestigte ihre Feuerstellungen.
    Die dritte Welle griff an, und die Gleiter konnten sich wieder frei bewegen.
    Die Kriegsgefangenen zogen sich zurück. Nach hinten und nach unten.
    In die Katakomben.
     
    »Ein verdammt passender Platz zum Sterben«, meinte Kilgour und schaute sich angewidert im Kellergewölbe um. »Braucht man sich gar kein Grab zu schaufeln.«
    Virunga führte die letzten Geiseln immer noch weitere Steintreppen bis in die untersten Gewölbe hinab und hinkte dann zu Sten zurück.
    Sten hatte die überlebenden Kämpfer hastig in fünf Mann starke Kampfgruppen eingeteilt und jeder Gruppe eine bestimmte Stellung zugewiesen, die sie verteidigen sollten: einen Treppenaufgang, einen Treppenabsatz, Teile des riesigen Gewölbes, in dem er sich selbst befand. Alles, was einem Schuss standhalten konnte, wurde zum Bau von Barrikaden benutzt.
    Er brauchte seinen Gruppen nicht zu sagen, dass sie bis zuletzt aushaken mussten – keiner der Imperialen Kriegsgefangenen war so dumm, dass er geglaubt hätte, die Tahn wollten sie wieder gefangen nehmen.
    Kilgour zerrte sich drei seiner unzähligen Muskelstränge beim Anheben eines steinernen Altars; von dieser Deckung aus wollten er und Sten das letzte Gefecht bestreiten. Er breitete seine restlichen Handgranaten und die Munition vor sich aus.
    Sten tat das gleiche.
    »Weißt du was, Sten«, meinte Kilgour. »Wenn die blöden Tahn etwas mehr Verstand hätten, würden sie ein bisschen Gas hier runterpumpen, und schon hätten sie uns. Wir haben nämlich keine Gasmasken.«
    ›Das‹, dachte Sten, ›ginge wenigstens relativ schmerzlos.‹
    »Oder vielleicht«, fuhr Kilgour unbeirrt fort, »mauern sie uns lebendig ein. Dann hätte mein Mutter kein Grab, an dem sie um mich weinen könnte. Außerdem leide ich unter Platzangst.«
    Sten zeigte seine Zähne – es sollte ein Lächeln sein, aber es war ihm klar, dass es keine Ähnlichkeit damit hatte. Dann hockte er sich hin, um auf den Tod zu warten.
    Es dauerte überraschenderweise sehr, sehr lange.
    Von oben hörten sie ‚gedämpften Feuerwechsel. Sten fragte sich, ob die Tahn einen anderen Weg gefunden hatten, um zu ihnen nach unten durchzudringen. Die Schießerei steigerte sich zu einem dumpf tosenden Sturm, und dann war es still. Jetzt waren nur noch vereinzelte Schüsse zu hören.
    Sten schaute Kilgour an.
    »Nee«, meinte Alex, »das wäre jetzt aber doch zu bequem.«
    Beide steckten Handgranaten und Munition wieder zurück in ihre Koppel und schlichen sich langsam die Stufen zum Hof hinauf. Als ein Feuerstoß auf sie abgefeuert wurde, duckten sie sich hinter den Treppenaufgang.
    »Verdammt«, fluchte Alex. »Ich hatte recht. Viel zu bequem.«
    Sten wartete, dass, wie üblich, eine Handgranate auf sie zugerollt kam. Statt dessen schrie jemand in schlechtem Tahn zu ihnen herüber:
    »Ergebt euch. Keine Waffen. Hand hoch.«
    Sten und Alex grinsten sich an. Und Sten schrie dem Soldaten des Imperiums in ihrer gemeinsamen Sprache zu:
    »Freunde. Imperiale. Küssen und geküsst werden.«
    »Einer von euch soll rauskommen«, rief jemand in der Sprache des Imperiums, noch nicht ganz überzeugt.
    Sten warf sein Koppel ab und ging sehr, sehr langsam, die Hände sichtbar erhoben, die Treppe hinauf, bis er zwei abgekämpfte Gardisten sah, deren rote, übermüdete Augen in den verdreckten Gesichtern leuchteten. Er küsste sie beide.
    Streng nach den Regeln der Höflichkeit bekam der bärtige Mann den ersten Kuss.
    Sie waren gerettet.
     
    Die Entsatzarmeen wurden von einem Ein-Sterne-General befehligt. Die Streitkräfte des Imperiums hatten einen massiven Angriff mit schweren Waffen gestartet und einen Keil zwischen die Formationen der Tahn getrieben.
    Sie hatten sich nicht damit aufgehalten, diese Position auszubauen, sondern sich immer weiter vorwärtsbewegt; die Panzer waren mit höchster Geschwindigkeit durch die Innenstadt von Heath gerast. Über ihnen kreuzten A-Grav-Kampfgleiter. Bei der geringsten Bewegung eröffneten die Kanoniere, das Feuer; ob es sich nun um einen ängstlichen Zivilisten
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