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Farlander - Der Pfad des Kriegers - Buchanan, C: Farlander - Der Pfad des Kriegers - Farlander

Farlander - Der Pfad des Kriegers - Buchanan, C: Farlander - Der Pfad des Kriegers - Farlander

Titel: Farlander - Der Pfad des Kriegers - Buchanan, C: Farlander - Der Pfad des Kriegers - Farlander
Autoren: Col Buchanan
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könnte.

    Er schaute auf. »Selbstverständlich bezweifle ich das«, antwortete er auf die Frage seines Meisters.
    Aber Oschō war bereits verschwunden.

    Es war ein langsam eindringender und Übelkeit verursachender Schmerz, der ihn nun überkam und unter dem sein Blick unscharf wurde. Der Kopfschmerz schloss sich mit eisernem Griff fester um die Schläfen.
    Er zerrte Asch aus seinem Delirium.
    Asch blinzelte in der Dunkelheit der Eishöhle. Sein nackter Körper zitterte unkontrolliert. Winzige Eiskristalle hingen an seinen Wimpern. Er wäre beinahe eingeschlafen.
    Kein Laut drang durch das Loch im Dach. Der Sturm hatte endlich aufgehört. Asch hielt den Kopf schräg und lauschte. Ein Hund bellte, andere fielen ein.
    Er stieß die Luft aus.
    »Eine letzte Anstrengung«, sagte er.
    Der alte R̄ōschun kämpfte sich auf die Beine. Seine Muskeln schmerzten, und sein Kopf schien sich vor Schmerzen zusammenzuziehen. Dagegen konnte er nichts unternehmen, denn man hatte ihm zusammen mit allem anderen auch seinen Beutel mit den Dulceblättern abgenommen. Doch bisher war es kein ernster Anfall, unvergleichbar jenen, die er auf der langen Reise nach Süden erlitten hatte und deren rasende Qualen ihn tagelang an seine Schlafstätte gefesselt hatten.
    Asch stampfte mit den Füßen auf und schlug gegen
seinen Körper, bis ein gewisses Gefühl in ihn zurückkehrte. Er sog heftig und schnell die Luft ein und wurde mit jedem Atemzug stärker, und mit jedem Ausatmen reinigte er sich von Erschöpfung und Zweifel.
    Er hauchte in die Hände, klatschte zweimal und sprang hoch. Er steckte eine Hand durch den Luftschacht und hielt sich fest, so dass seine Beine in der Luft hin und her pendelten. Mit der anderen Hand hämmerte er gegen das Eis in der Umgebung des Lochs, wobei er jedes Mal ein leises » Hu! « ausstieß, das mehr ein Keuchen als ein richtiges Wort war. Jeder Schlag sandte unerträgliche Schockwellen durch seine Armknochen.
    Zuerst geschah nichts. Abermals schien es ihm, als schlage er gegen Stein.
    Nein, auf diese Weise würde er nichts erreichen. Also dachte er an schmelzendes Eis, das einen Teich überzog und dessen Kruste so dünn war, dass sie bald brechen würde. Während die Luft pfeifend durch seine Nase austrat, wurde ihm schwindlig, und es fiel ihm noch schwerer, sich zu konzentrieren.
    Schließlich brach ein Eisstück ab. Er ließ es zu, dass ihn ein Gefühl des Triumphes durchströmte, doch er hielt nicht in seinen Bemühungen inne. Weitere Eissplitter lösten sich, und schließlich regneten sie auf sein Gesicht herab. Er schloss die Augen und blinzelte den Schweiß fort. Bluttropfen fielen ihm auf die Stirn und zu Boden und gefroren, bevor sie in das Eis eindringen konnten.
    Asch schnaufte heftig, bis er schließlich ein so großes Loch geschaffen hatte, um einen Teil des Nachthimmels
sehen zu können. Einen Moment lang stellte er seine Bemühungen ein, hing einfach nur da und holte Luft.
    Je länger dieser Moment wurde, desto schwerer fiel es ihm, sich wieder an die Arbeit zu machen. Mit einem angestrengten Ächzen wuchtete er sich durch die Öffnung und scheuerte sich dabei die nackte Haut auf.
    In der Ansiedlung schien alles ruhig zu sein. Der Himmel war ein schwarzes Feld, besät mit Sternen, die so klein und leblos wie Diamanten waren. Asch glitt zu Boden, hockte knietief im Schnee und schaute nicht zurück auf den Streifen aus Blut, der nun an der Kuppeldecke der Eishütte klebte.
    Asch schüttelte den Kopf, damit er wieder einen klaren Gedanken fassen konnte, und versuchte sich zu orientieren. Überall um ihn herum standen Eishäuser, die halb in Schneewehen versunken waren. Kleine Hügel bewegten sich dort, wo die Hunde schliefen. In der Ferne bereitete eine Gruppe von Männern einen Schlitten für die morgendliche Jagd vor; keiner von ihnen bemerkte die Gestalt, die sie gelassen in der Dunkelheit beobachtete.
    In gebückter Stellung lief Asch auf die Eisfestung zu; seine nackten Sohlen verursachten knirschende Geräusche auf der frischen Schneekruste.
    Das Gebäude hob sich immer deutlicher vor den Sternen ab, je näher Asch ihm kam.
    Er wurde nicht langsamer, rannte auf den Eingangstunnel zu und huschte zwischen den Vorhängen in den Gang dahinter. Er schreckte die beiden Stammeskrieger
auf, die neben einer brennenden Kohlenpfanne Wache standen. Es war eng hier, und Asch konnte sich nicht frei bewegen. Er rammte die Stirn geradewegs in das Gesicht des einen Wächters, brach ihm die Nase und schickte
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