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Farlander - Der Pfad des Kriegers - Buchanan, C: Farlander - Der Pfad des Kriegers - Farlander

Farlander - Der Pfad des Kriegers - Buchanan, C: Farlander - Der Pfad des Kriegers - Farlander

Titel: Farlander - Der Pfad des Kriegers - Buchanan, C: Farlander - Der Pfad des Kriegers - Farlander
Autoren: Col Buchanan
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der junge Hist, schaute auf, als der Mann an seinem ordentlichen Schreibtisch vorbeihuschte. Der Sekretär öffnete den Mund und wollte etwas sagen, aber die beiden Wächter, die die Tür versperrten, waren schneller.
    »Euer Anliegen, Leutnant Calvone«, sagte eine der beiden Wachen, als der Mann keuchend vor ihnen anhielt.
    »Nicht jetzt! «, fuhr Bahm ihn an und drückte sich an ihnen vorbei, noch bevor sie zur Seite treten konnten.

    »Dringende Eilmeldung, General«, verkündete Bahm, als er den Raum mit einem zerknüllten Blatt Papier in der Hand betrat.
    General Glaub, der Protektor von Khos, gab keine Antwort. Er saß mit geschlossenen Augen auf einem ledernen Kippstuhl, während sein alter Diener Gollanse ihm das schwarze Haar flocht.

    »General«, versuchte Bahm es erneut, und als der General noch immer keine Antwort gab, seufzte Bahm und rief sich in Erinnerung: Diesen Mann kannst du nicht antreiben .
    Gollanse summte etwas Unmelodisches, während er sein Flechtwerk beendete. Im Sonnenlicht wirkte es so schwarz wie eine Krähenfeder; nur an den Schläfen zeigten sich Spuren von Grau. Der General war stolz auf seine Mähne. Im Krieg trug er sie offen, denn er wusste, dass ihm dies trotz seines vorgerückten Alters ein jugendliches Aussehen verlieh. Er seufzte, als Gollanse ihm auf die Schulter klopfte und damit kundtat, dass er fertig war.
    General Glaub erhob sich von seinem Stuhl und sah Bahm zum ersten Mal an.
    »Bericht«, sagte er quer durch den Raum.
    »Nachrichten von Minos. Von einem ihrer Agenten, Herr. Aus Lagos. «
    »Lies es mir vor.«
    Bahm räusperte sich. »Vom Nachrichtendienst, Al-Minos, Sektion Übersee. General Glaub, hiermit teilen wir Euch mit, dass einer unserer Agenten eine Reichsdepesche in der Nähe von Lagos abfangen konnte. In der Depesche wird Admiral Quernmors Rolle bei dem jüngsten Inselaufstand gewürdigt und der frühere Befehl widerrufen, nach einem solchen Sieg die Dritte Flotte rasch nach Q’os zurückzubringen. Stattdessen soll die Flotte erst einmal in Lagos bleiben und weitere Befehle abwarten. Wir glauben, dass das etwas mit den Freien Häfen zu tun hat.«

    Bahm hatte den Brief schon mehrere Male gelesen. Dennoch zitterten nun seine Finger. Beruhige dich, Mann. Vielleicht bedeutet es gar nichts . »Er wurde vor vier Tagen durch einen Briefvogel an uns abgeschickt, Herr. Wir haben ihn heute Morgen erhalten.«
    General Glaub zeigte keine äußeren Anzeichen von Beunruhigung, aber Bahm hatte eine solche Gelassenheit erwartet. Seit dem Tod seiner Frau vor drei Jahren hatte der General aufgehört, sich um etwas Sorgen zu machen, was mit diesem endlosen Krieg gegen die Mhannier zu tun hatte. Es war, als könnte nie wieder eine Nachricht so schlimm sein wie jene, die er am Tag ihres Todes erhalten hatte.
    »Meiner Meinung nach waren sie in der letzten Zeit verdächtig still«, murmelte General Glaub auf der anderen Seite des Raumes, wo er sich dem Fenster zuwandte, das auf den Schild hinausblickte, und die Hände hinter dem Rücken verschränkte.
    Trotz dieser Worte beruhigte Bahm der gelassene Tonfall des Generals. Er erkannte wieder einmal, wie viel Vertrauen er in die Führungsqualitäten dieses alten Mannes setzte.
    Er ist wie ein Vater für mich , dachte Bahm, und ich bin der kleine Junge .
    Er tastete mit der Hand nach einem der beiden Holzstühle vor dem Schreibtisch und setzte sich schwer. Bahm war ein ganz anderer Mensch als der General. Nach einer langen und schlaflosen Nacht, in der sich seine Gedanken einfach nicht hatten beruhigen wollen, war er kurz nach Anbruch der Morgendämmerung vom
Korporal des khosischen Geheimdienstes aus dem Bett geholt worden. An der Tür seines Stadthauses hatte er eine Depesche von dem frühen Besucher entgegengenommen, die Entschlüsselung war bereits auf der Rückseite niedergeschrieben. Hanlow hatte gesagt, dass Glaub sicherlich noch schlafe und er dieses Schreiben nicht einfach auf irgendeinen Schreibtisch legen wollte. Nachdem Bahm es gelesen hatte, hatte er Hanlow angesehen und sich geräuspert. Also gut, hatte er gesagt, er werde es Glaub persönlich überbringen.
    Nachdem der Bote gegangen war, hatte die Suche nach seinem linken Stiefel zu einem einseitigen Streit mit seiner Frau geführt. Marlees Geduld hatte seine schlechte Laune noch schlechter gemacht, und er war im Haus herumgetrampelt und hatte auf der Suche nach dem verschwundenen Stiefel große Unordnung geschaffen. Eine schwarze Wut hatte ihn übermannt, was für
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