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Farlander - Der Pfad des Kriegers - Buchanan, C: Farlander - Der Pfad des Kriegers - Farlander

Farlander - Der Pfad des Kriegers - Buchanan, C: Farlander - Der Pfad des Kriegers - Farlander

Titel: Farlander - Der Pfad des Kriegers - Buchanan, C: Farlander - Der Pfad des Kriegers - Farlander
Autoren: Col Buchanan
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ihn völlig untypisch war.
    Bahm hatte Marlee aus vollem Hals angeschrieen, was genauso schockierend war, als wenn er sie geschlagen hätte. Sein Sohn war aus dem Zimmer geflohen, und Ariale hatte in ihrem Schlafzimmer geweint.
    Marlee war ihrem Mann gefolgt und hatte versucht, ihn zu beruhigen und ihm dadurch keinen Raum mehr zum Atmen gelassen. Er hatte sich selbst wie ein Zuschauer in seinem eigenen Körper beobachtet und bemerkt, wie seine Stimme laut und scharf in den heller werdenden Zimmern des Hauses widerhallte. Die Dinge, die er zu ihr gesagt hatte, hatten ihn genauso schockiert wie die Wut, die ihn ohne Grund durchspülte.

    Schließlich hatte Marlee ihn am Arm gepackt. »Was ist los?«, hatte sie gezischt. Bahm hatte sich gezwungen, ihr in die Augen zu blicken. Sofort hatte ihn die seltsame Raserei verlassen.
    Was mache ich hier ? , hatte er sich gefragt und war zu seinem normalen Selbst zurückgekehrt.
    Bahm hatte einen langen Seufzer ausgestoßen und ihr entschuldigend den Arm gestreichelt. » Vielleicht gar nichts«, hatte er sanft gesagt, sie an sich gezogen, ihr die Hände um die Hüfte gelegt und das Gesicht in ihrem nach Beeren duftenden Haar vergraben. In dieser Umarmung hatte er gespürt, wie die ganze kriegsbedingte Erschöpfung ihn durchfuhr, als ob all die Lebensjahre eines alten Mannes plötzlich in einen Jüngling fließen würden, und zitternd hatte er noch einmal gedacht: Was mache ich hier? Es schien ihm, als sei die Antwort bedeutend für alles, was er je geliebt und was seinem Leben einen Sinn gegeben hatte.
    Marlee hatte seinen vermissten Stiefel in der Hand gehalten, den sie einen Moment zuvor entdeckt hatte. Ihre Augen hatten geglitzert, als sie Stirn gegen Stirn gelehnt dagestanden hatten. Er hatte ihr Gesicht geküsst, während er die zerknüllte Depesche noch immer in der Hand gehalten hatte.
    »Was haltet Ihr davon, Herr?«, fragte Bahm und leckte sich die trockenen Lippen. »Für mich klingt das wie eine Invasion. «
    Der alte Krieger stand so nahe vor dem kalten Fensterglas, dass es von seinem Atem beschlug. Er wischte es mit seinem Ärmel ab.

    »Ja, so klingt, es, nicht wahr?«
    »Ist Khos das Ziel?«
    Der General dachte kurz nach. »Vielleicht – es würde mich nicht überraschen.«
    Bei diesen wenigen Worten spürte Bahm, wie ihm das Blut aus dem Kopf strömte. »Ach du meine Güte! Ich bete zum Schicksal, dass es nicht so sein möge.«
    Glaub sagte zunächst nichts und kniff die Augen zusammen, als er den Schild unter ihm betrachtete.
    »Ich auch«, murmelte er schließlich. »Wir müssen den Rat informieren.«
    Bahm betrachtete Glaubs Profil, das sich schwach vor dem Tageslicht abhob. Für eine oder zwei Sekunden lief ein Zittern durch den Unterkiefer des Generals. Dann war es wieder verschwunden.

KAPITEL DREIUNDDREISSIG
Farlander
    »Das ist alles unsere Schuld«, sagte Serèse, als sie aus dem Fenster der Kutsche auf die an ihnen vorbeiziehende Zerstörung, die Blutflecken auf der Straße und die geschwärzten Gebäude schaute, aus denen noch Rauch quoll.
    Baracha sah sie verwirrt an. Er verstand seine Tochter nicht mehr. Neben ihm schien Asch in seiner eigenen Welt verschwunden zu sein. Seit seiner anscheinenden Erholung hatte er wenig gesprochen.
    Die Kutsche schwenkte nach Osten ein und fuhr auf den Ersten Hafen zu. Sie folgte der breiten, gewundenen Straße, die als die Serpentine bekannt war. Asch betastete die kleine Tonphiole mit Asche, die ihm um den Hals hing; er schien es unbewusst zu tun, als ob er über etwas nachdachte.
    Sie hatten es als zu gefährlich erachtet, Fahrscheine für ein Passagierschiff direkt nach Cheem zu kaufen, denn sicherlich beobachteten die Regulatoren die Häfen, da sie hofften, dass sich die Rō̄schun nun, da die
Häfen wieder geöffnet waren, aus ihrer Deckung wagen würden. Sie hatten sich mit einem Alhazii-Schmuggler getroffen, der Baracha bekannt war, und dem Mann eine große Geldsumme für Kojen auf seiner schnellen Schaluppe geboten. Er wollte eine Ladung Schlack nach Palo-Fortuna liefern, von wo aus sie leicht eine Gelegenheit finden würden, nach Cheem zurückzukehren. So war es sicherer. Sie würden den Zoll umgehen, indem sie in einem kleinen Boot von einem privaten Lagerhaus unmittelbar am Kai zum Schiff hinausruderten.
    Der Fahrer hielt die Zele an. Rechts von ihnen öffnete sich eine Bucht, in der die Flotte vor Anker lag. Die Kutsche schwankte auf ihren Federn hin und her, als die vier Gestalten in Mänteln und mit
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