Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Fantasie in Rot: Erotischer Roman (German Edition)

Fantasie in Rot: Erotischer Roman (German Edition)

Titel: Fantasie in Rot: Erotischer Roman (German Edition)
Autoren: Toni Blake
Vom Netzwerk:
auch keine Vorwürfe, aber ich habe diese Katze hier gefunden.« Er hob den gestreiften Kater ein wenig an. »Jugendliche haben ihn gequält, und du bist die einzige Katzenliebhaberin, die ich kenne. Ich kann ihn ins Tierheim bringen, aber dort wird er womöglich eingeschläfert. Außerdem könnte Izzy vielleicht einen Mann im Leben gebrauchen.« Er blickte auf die weiße Katze, die jetzt zwischen Laurens Füßen hervorschaute, und senkte die Stimme. »Es sei denn, du glaubst, er ist zu schmuddelig für sie.«
    Lauren blickte von Nick zum Kater, dann streckte sie die Hand aus und nahm ihn sanft. »Nein, er ist nicht zu schmuddelig.«
    Die leichte Berührung ihrer Hand an seinem Arm hatte ihn wie ein elektrischer Schock durchfahren. Er hatte gehofft, es nicht zu fühlen: sie nicht anzusehen und zu begehren, mit Herz, Leib und Seele, aber ihr Anblick verstärkte leider nur noch das Gefühl, dass er sie sehr liebte und das Beste verloren hatte, was er je in seinem Leben erfahren hatte. Einen flüchtigen Augenblick lang überlegte er sogar, ob er es ihr sagen sollte, aber er war hierhergekommen, um eine Katze abzuliefern, nicht um Vergebung zu erbitten, die er nicht verdiente.
    »Also, danke, dass du die Katze zu dir nimmst«, sagte er. Dann wandte er sich zum Gehen.
    Als er einige Schritte später allen Mut zusammennahm und über die Schulter blickte, hatte sich ihre Tür bereits leise geschlossen. Ein Gefühl der Einsamkeit überfiel ihn, als er wieder in den Lieferwagen stieg und nicht einmal mehr der Kater ihm Gesellschaft leistete. Er könnte bei Davy und Elaine vorbeifahren, aber das war momentan nicht das, was er brauchte. Stattdessen fuhr er nach Hause, aß eine Kleinigkeit, öffnete eine Tube Farbe und griff nach seinen Pinseln.
    Er konnte nicht genau sagen, wann ihm der Gedanke kam: ob ganz plötzlich oder ob er sich im Laufe der Zeit entwickelt hatte, wie kleine Stücke eines Puzzles, die langsam an ihren Platz fanden. Er hatte zu Hause den ganzen Mittwochabend gemalt und auch Donnerstagabend – bis weit nach Mitternacht, ohne an den bevorstehenden Morgen zu denken, weil er unbedingt das letzte Bild seiner Sammlung fertig stellen wollte.
    Vielleicht war er weitergekommen, weil es das absolut letzte Bild sein sollte. Und wie auf einem der ersten Bilder mehrere Wochen zuvor dominierten Blautöne, doch diesmal kamen sie ihm lebendiger vor, bewegter, Wellen mit Schaumkronen, die an hellen Sand brandeten. In keinem seiner Gemälde hatten die Farben im Mittelpunkt gestanden, waren die Wellen oder der Sand die Elemente, die die Bilder zum Leben erweckten. Ja, wenn es ihm früher auch nicht klar gewesen war – dies war der entscheidende Augenblick: dass er verstand, was sie lebendig machte.
    Und dadurch wiederum wurde ihm klar, was er tun musste und warum er sie überhaupt gemalt hatte. Sein Weg hatte nicht ins Nichts geführt. Zu einer Niederlage und Liebeskummer vielleicht, aber nicht ins Nichts.
    Außer Lauren kannte er nur einen wirklich reichen Menschen: Dale Gold, Besitzer von Gold Homes, einen Bauunternehmer, der Architektenhäuser oben in Pasco County baute. Er hatte zwar nur ein paarmal für Gold gearbeitet – die Baustellen lagen zu weit im Norden -, aber vor ungefähr einem Jahr hatte er an der Fassade eines seiner Häuser ein Ferienwochenende durchgearbeitet – ein Gefallen, weil Gold den Bau eilig fertig gestellt haben musste. Nick war ganz zufrieden gewesen mit der Bezahlung der Überstunden, und Gold hatte Gefallen an ihm gefunden und ihn sogar zu ein paar seiner Firmen-Partys in seinem Haus am Meer nahe Tarpon Springs eingeladen. Jedes Mal, wenn der Mann in den mittleren Jahren, dessen graue Schläfen ihn distinguiert wirken ließen, ihn traf, schlug er Nick auf den Rücken, nannte ihn einen klasse Arbeiter und sagte: »Wenn Sie jemals etwas brauchen, irgendetwas, dann bin ich Ihr Mann.«
    Nick war normalerweise niemand, der andere um einen Gefallen bat, aber am Freitagmittag rief er Dale an und hatte das Glück, ihn im Büro zu erwischen. »Erinnern Sie sich, dass Sie mir sagten, ich soll Sie fragen, wenn ich jemals etwas brauche?«
    »Natürlich, Nick. Was kann ich für Sie tun?« Dales stets fröhliche Art erinnerte ihn an Phil Hudson, außer dass Dale ihm immer als seriöser und aufrichtiger vorgekommen war.
    »Es ist ein großer Gefallen«, warnte er. »Ich möchte ein paar Dinge von Ihnen ausleihen. Nur für einen Tag.«
    »Nennen Sie sie mir.« Dale schien nicht im Geringsten überrascht zu
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher