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Fantasie in Rot: Erotischer Roman (German Edition)

Fantasie in Rot: Erotischer Roman (German Edition)

Titel: Fantasie in Rot: Erotischer Roman (German Edition)
Autoren: Toni Blake
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war versucht gewesen, sich auch ein Tattoo machen zu lassen – bevor sie sich daran erinnerte, dass ihrer Ansicht nach eine sexy Ausstrahlung von innen kam und sie ohnehin nicht für alle Welt sexy sein wollte. Nein, sie wollte nicht sexy sein für die zahllosen Typen wie Chad, die in ihr Leben hinein- und wieder hinausflatterten. Und weil die Chads dieser Welt offenbar die einzigen Männer waren, die in ihr Leben traten, wollte sie im Grunde für niemanden sexy sein.
    Auch Carolyns Tanzpartner war einer dieser blonden Surfer-Typen, mit einem Pferdeschwanz und einem dunklen »Ich lebe in der Sonne«-Teint. Lauren beobachtete, zusammen mit allen anderen, wie er mit einer seiner bronzefarbenen Hände Carolyns Brüste streifte. Mit der anderen spielte er im V ihrer Samthose.
    Lauren wandte sich abrupt ab – sie hatte sich eigentlich von Carolyn verabschieden wollen, ließ aber jetzt ab von dieser Idee. Fast wäre sie mit einem gut aussehenden Typ zusammengestoßen, im Business-Anzug und mit gelockerter Krawatte. Seine Augen funkelten etwas zu sehr, vor allem, als er ihr den Arm um die Taille legte. »Möchtest du tanzen?«
    »Nein, danke«, sagte sie mit fester Stimme und ging weiter. Sie blieb in der Eingangshalle stehen, holte ihre Handtasche unter einem Pärchen hervor, das sich auf einem Sofa miteinander vergnügte, ging schnurstracks zur Tür und warf keinen Blick zurück. Das war ihr Leben. Und sie hasste es.
    Armes kleines reiches Mädchen . Sie lächelte bitter in sich hinein, voller Abscheu darüber, wie gut sie ins Schema passte. Toll, ich bin zu einem Klischee geworden . Was aber nichts daran änderte, dass man sich mit Geld kein Glück der Erde kaufen konnte.
    Kurz darauf saß sie hinter dem Steuer ihres silbermetallicfarbenen BMW Z4, und die Scheinwerfer durchschnitten die Dunkelheit der Straße, die an der Küste des Golfs von Mexiko entlangführte. Sonnenküste, so nannten die Touristen den Streifen, der von Clearwater Beach bis nach St. Petersburg hinunter reichte; im Moment sah Lauren allerdings nur den hellen Halbmond und die Rücklichter ihres Vordermanns, der sie davon abhielt, so schnell zu fahren, wie sie wollte. Trotzdem – die frische Salzluft kühlte ihr Gesicht, und die Brise, die durch ihr Haar wehte, vermittelte ihr ein Gefühl von Freiheit. Zumindest für den Augenblick war sie von ihrem Leben der Nacht befreit.
    Keine Partys mehr mit Carolyn , ermahnte sie sich.
    Natürlich schwor sie sich das schon seit Ewigkeiten, aber Carolyn verführte sie immer wieder zum Mitkommen: »Es wird dir Spaß machen. Was hast du denn Besseres vor – hinterm Schreibtisch sitzen und die Nacht durcharbeiten?« Carolyn war ihre beste Freundin, im Laufe der Jahre hatten sie sich allerdings ziemlich weit auseinanderentwickelt.
    Es gab zwei Arten von Frauen: solche, die zwanglos mit zahllosen Männern Sex haben konnten und das als ein Vergnügen ohne tiefere Bedeutung betrachteten, und solche, die das nicht konnten. Carolyn gehörte zu der Sorte, die das konnte. Und wahrscheinlich war es auch ganz nett, so frei zu sein – so wie ein Mann -, aber Lauren war peinlich berührt, wenn die Leute annahmen, dass beste Freundinnen einander in allem entsprachen.
    Lauren jedenfalls fiel definitiv in die Kategorie, die so etwas nicht konnte. Siebenundzwanzig Jahre alt, hatte sie erst mit drei Männern geschlafen – in jeden war sie verliebt gewesen, und nach jeder Trennung war sie mit gebrochenem Herzen zurückgeblieben. Fügte sie noch die Zahl der anderen Beziehungen hinzu, die schmerzlich geendet hatten, ohne dass Sex im Spiel gewesen war, war sie langsam, aber sicher klüger geworden. Mit jedem Mal, dass ein Kerl mit sexy Augen und einem verführerischen Lächeln ihr Herz ein wenig erweichte, verstand sie die Ungerechtigkeiten des Lebens und der Liebe ein wenig besser. In diesen Augenblicken sehnte sie sich danach, so wie Carolyn zu sein, sehnte sich danach, Sex und Gefühl trennen zu können – aber ihre Seele ließ das einfach nicht zu. Ein Kuss genügte, und schon war es um sie geschehen. Entweder fühlte der Kuss sich falsch an, und sie wusste sofort, dass nichts weiter passieren konnte, oder er fühlte sich so köstlich richtig an, dass sie dem Mann verfallen war, ganz schnell, ohne dass sie nach Luft schnappen konnte – bis es vorbei war.
    Sie bog nach links von der Brücke ab, die von Sand Key nach Clearwater Beach führte, und betrachtete statt des dunklen, glitzernden Wassers die Paare und Familien, die
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