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Fangjagd

Fangjagd

Titel: Fangjagd
Autoren: Colin Forbes
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Mercedes auf der Straße zum Gates-Paß von der Straße abgekommen. Er war bereits tot, als er hier eingeliefert wurde.“
    „Er muß recht gut verdient haben, wenn er sich einen Mercedes leisten konnte“, meinte Newman.
    „Buhler hat mir erzählt, er habe bei einem Abstecher nach Las Vegas eine regelrechte Glückssträhne gehabt. Das war eigentlich typisch für ihn, Mr. Newman. Wo andere weitergespielt und alles wieder verloren hätten, hat er genau gewußt, wann er aufhören mußte.“
    „Sie haben vorhin ’sehr tragisch’ gesagt und dabei das erste Wort betont. Hat er eine Familie hinterlassen?“
    Rosen drehte sich zusammen mit seinem Sessel um, warf einen Blick aus dem Fenster und wandte sich dann wieder dem Engländer zu, der den Eindruck gewann, seinem Gegenüber sei dieses Thema unangenehm. Der Arzt verschränkte seine Hände hinter dem Kopf, beugte sich leicht nach vorn und starrte seine beiden Besucher an.
    „Buhler ist bei hoher Geschwindigkeit von der Straße abgekommen, weil er betrunken gewesen ist. Das ist für uns ein Schock gewesen, weil wir nie geahnt haben, daß er Alkoholiker war…“
    „Nicht jeder, der nach einem Glas zuviel einen Verkehrsunfall hat, ist deshalb gleich ein Trinker“, bemerkte Newman.
    „Wollen Sie uns nicht die ganze Geschichte erzählen, Doktor?“
    „Buhler hatte keine Familie, er war unverheiratet, ist völlig in seinem Beruf aufgegangen. Wir haben auch keine Verwandten aufspüren können. Als die Polizei in seiner Wohnung war, hat sie ganze Schränke mit leeren Whiskyflaschen gefunden. Das war ein Beweis dafür, daß Buhler heimlich getrunken hat.
    Deshalb habe ich von einem sehr tragischen Fall gesprochen.“
    „Und er ist der Facharzt gewesen, der die Blutprobe meines Großvaters untersucht und Leukämie diagnostiziert hat?“ warf Nancy ein.
    „Ganz recht. Der junge Dr. Chase hat die Blutproben selbst abgeliefert, damit Buhler sie untersuchen konnte.
    Bedauerlicherweise gab’s am Ergebnis nichts zu rütteln – falls Sie darauf hinauswollen, Nancy?“
    „Mich wundert etwas ganz anderes: Warum dieser Dr. Chase? Unser Hausarzt ist seit vielen Jahren Dr. Bellman …“
    „Was wir hier besprechen, muß unter uns bleiben, Nancy.
    Manches erzähle ich Ihnen nur, weil wir alte Bekannte sind – und damit Sie sich wegen Jesses Einweisung in diese Schweizer Klinik keine Sorgen mehr machen. Mrs. Wayne hat den Hausarzt gewechselt – sie hat Bellman anscheinend nie leiden können. Sie hat gesagt, sie wolle einen jüngeren Arzt.“
    „Linda hat diesen Dr. Chase hinzugezogen!“ Nancy war sichtlich verblüfft. „Ein völlig neuer – und junger – Arzt hat ihr empfohlen, Jesse nach Europa abzuschieben?“
    „Na ja …“ Rosen zögerte erneut und schaute zu Newman hinüber, der seinen Blick ausdruckslos erwiderte. „Frank Chase ist ein richtiger Senkrechtstarter – ein sehr beliebter Arzt. Ich nehme an, daß er schon bald viele reiche Patienten haben wird.
    Er versteht es, mit … Leuten umzugehen.“
    „Sprechen wir lieber von den Unterlagen“, fuhr Nancy fort.
    „Die Ergebnisse der von Buhler durchgeführten Blutuntersuchung liegen doch gewiß hier vor und sind nachprüfbar?“
    „Sie sind leider vernichtet worden …“
    „Was?“ Nancy fuhr auf. „Wie können sie vernichtet worden sein? Das ist …“
    „Lassen Sie mich ausreden. Bitte!“ Rosen hob beschwichtigend die Hand. „Sie dürfen mich nicht mißverstehen, Nancy. Buhler ist ein Exzentriker gewesen. Wie ich Ihnen bereits erzählt habe, hat er nur für seine Arbeit gelebt. Er hatte die Angewohnheit, seine Unterlagen mit nach Hause zu nehmen, um sie jederzeit bei der Hand zu haben. Sie sind in seinem Wagen gewesen, als er von der Straße abgekommen ist. Buhler ist aus dem Mercedes geschleudert worden, der anschließend Feuer gefangen hat. Dadurch sind natürlich auch sämtliche Unterlagen vernichtet worden.“
    „Wie jung ist dieser Dr. Chase?“ erkundigte Newman sich.
    „Zweiunddreißig. Er hat bis zur Spitze der Pyramide noch einen langen Weg vor sich, falls Sie darauf hinauswollen. Aber er kommt rasch vorwärts.“
    „Sagen Sie uns noch, wo er wohnt, Doktor?“ fragte Newman weiter.
    „Klar – draußen an der Sabino Canyon Road.“
    „Eine erstklassige Adresse“, stellte Nancy fest. „Lauter Mitglieder des Skyline Country Club. Wenn er weit genug draußen wohnt, ist Linda praktisch seine Nachbarin.“
    Rosen zog schweigend einen Schreibblock heran und notierte Dr. Frank Chases
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