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Familie Zombie

Familie Zombie

Titel: Familie Zombie
Autoren: Jason Dark
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weiter.«
    Chicago fragte nicht, wohin sie noch gehen mussten. Sie befanden sich bereits auf dem Gelände, dessen Hang nicht mehr so steil war. Es gab nur noch eine leichte Schräge. Jetzt sah er auch den etwas neueren Teil des Friedhofs. Hier hatte die Natur es nicht geschafft, alles zu überwuchern. Wenn jemand beerdigt wurde, wollte man nicht immer noch groß zu roden anfangen.
    Grabsteine gab es hier nicht. Man hatte den Verstorbenen ein paar Kreuze gewidmet, die recht primitiv waren und unterschiedliche Höhen aufwiesen. Namen, die auf dem Holz standen oder eingeritzt waren, konnten bereits nicht mehr gelesen werden. Hinter dem alten Gottesacker begann der Wald. Er wuchs dort wie ein Schutzschirm.
    Beim Näherkommen sah Chicago, dass an verschiedenen Stellen bereits gebuddelt worden war. Da war die Erde aufgebrochen und nur notdürftig wieder zurückgeschaufelt worden.
    »Wo ist das neue Grab?«
    »Kann ich dir zeigen, warte.«
    Mehr sagte Devil nicht. Er verschwand im nahen Unterholz und ließ seinen Kumpan allein zurück. Devil war nicht mehr zu sehen, dafür zu hören. Er zerrte etwas hervor. Dann bewegte sich das Unterholz wieder heftig, als wollte sich ein gefährliches Tier freie Bahn brechen, aber es war nur Devil, der mit einer Schaufel und zwei Spaten zurückkehrte. Diese Werkzeuge hatte er im Wald versteckt, und bisher war das Versteck noch von keinem Fremden entdeckt worden.
    »Da ist alles, was wir brauchen.«
    Das Werkzeug fiel Chicago vor die Füße, der keine Anstalten machte, sich zu bewegen.
    »He, nimm es.«
    »Schon gut. Und wo ist das Grab?«
    »Pack dir die Dinger und komm.«
    Chicago blieb nichts anderes übrig, als zu gehorchen. Devil war hier der Chef, und der ging nur ein paar Schritte zur Seite, um dann stehen zu bleiben.
    Er trat mit dem Fuß gegen eine bestimmte Stelle. »Hier können wir anfangen zu graben.«
    Chicago bekam große Augen. »Aber da ist ja gar kein Kreuz oder Stein.«
    »Na und? Ich weiß, dass wir hier eine gute Anzahl von Knochen finden. Hier hat man vor Jahren drei Leute auf einmal in ein Grab gesteckt. Sie waren namenlos und unbekannt. Deshalb hat man ihnen auch kein Zeichen der Erinnerung hinterlassen. Sogar eine ganze Familie soll hier verbuddelt worden sein.«
    »Fa... milie?«
    »Ja.« Devil grinste breit. »Großvater, Sohn, Schwiegertochter und sogar der Enkel.«
    Chicago staunte. »Aber warum hat man das denn getan?«, flüsterte er.
    »Was weiß ich? Ist auch egal. Wir fangen jetzt an.«
    »Ja, gut.«
    Devil wollte auf Nummer Sicher gehen. Bevor sie mit ihrer Arbeit begannen, steckte er das Gelände noch mal ab. Er umging die Gräber und stieß die Spatenspitze jedes Mal kräftig in den Boden, sodass schließlich ein Rechteck entstand.
    »Alles klar?«
    Chicago hob die Schultern, was so etwas wie eine Zustimmung bedeuten sollte.
    »Gut, dann zur Sache.« Devil zog die Nase hoch. »Du kannst dir denken, wie es geht?«
    »Nicht so genau.«
    »Wir stechen dort hinein, wo ich die Abdrücke hinterlassen habe. Mit dem Wetter haben wir Glück. Der letzte Frost ist aus dem Boden verschwunden. So ist der Untergrund weich genug, um gut in ihn hineinstechen zu können.« Er grinste. »Ohne Knochen kein Schotter. Der muss voll werden.« Devil ließ seinen Rucksack von der Schulter gleiten und warf ihn zu Boden. »Dann fang mal an.«
    »Gut.« Chicago war eigentlich ein Mann der Großstadt. Um die Natur hatte er sich selten gekümmert und um Bergfriedhöfe erst recht nicht. Hier gab es keine andere Alternative.
    Seine leichten Beklemmungen hatte er abgelegt, als er das Spatenblatt in den Boden rammte. Der Untergrund war tatsächlich recht weich. Das Blatt glitt fast mühelos hinein, aber es wurde anstrengend, als er den Spaten nach hinten hebelte, um die Masse hervorzuholen. Der lehmige Boden besaß schon sein Gewicht.
    Zudem stellte sich Chicago unpraktisch an. Er schleuderte die Erde nicht weit genug zur Seite, sodass sie fast bis vor seine Füße fiel.
    »Himmel, was bist du nur für ein Schwächling. Hau mal rein, verflucht noch mal.«
    Devil zeigte ihm, wie es ging. Der Spaten versenkte sein Blatt auch in einem bestimmten Winkel in die Erde, sodass das Graben schon leichter aussah. Als sich Chicago an diese Regeln hielt, klappte es tatsächlich besser.
    Beide Grabräuber arbeiteten verbissen. Sie sprachen auch nicht miteinander. Es war nur ihr Keuchen zu hören, und es dauerte nicht lange, bis der Schweiß auf ihren Gesichtern glänzte.
    Die erste Schicht mit dem
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